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Ein Kind zu tötenEin Kind zu töten

(Bildstörung)

 

In einem kleinen spanischen Küstenstädtchen planen die Touristen Tom und Evelyn eine Bootsfahrt zur Insel Almanzora. Evelyn ist schwanger und Tom denkt das die ruhige, hübsche Insel genau das Richtige zum Entspannen sei. Schließlich war er vor Jahren schon mal dort und hat beste Erinnerungen. Also machen die Beiden sich auf den Weg und als sie in Almanzora ankommen merken sie schnell das etwas nicht stimmt. Die Straßen sind menschenleer, die Läden auch und die einzigen Lebewesen die das Pärchen zu sehn bekommt sind Kinder. Harmlos wirkende, lächelnde Jungs und Mädels. Tom und Evelyn wollen der Sache auf den Grund gehen und suchen im Dorf nach Erwachsenen. Sie finden einen verzweifelten Familienvater der ihnen erzählt das die Kids aus heiterem Himmel plötzlich das Morden anfingen und die Insel übernommen haben. Tom und Evelyn werden nun Zeuge wie ein kleines Mädchen einen alten Mann erschlägt und als die Beiden fliehen wollen stellt sich ihnen die ganze Horde Inselkinder in den Weg! Was nun? Mann kann doch kein Kind töten, oder doch?

 

Der Spanier Narciso Ibanez Serrador hat hier 1976 ein kleines Meisterwerk erschaffen. Die Spannung, das blanke Entsetzen wurde hervorragend eingefangen. In brühender Hitze laufen Tom und Evelyn verzweifelt durch das leere Dorf und werden dabei von harmlos aussehenden Kids gejagt. Der Horror entsteht hauptsächlich im Kopf, und wenn Tom notgedrungen anfangen muss auf Kinder zu schießen, fragt man sich wie man selber gehandelt hätte? Der Streifen ist echt klasse und wird hier erstmals mit den Original Eröffnungssequenzen (die der damalige Verleih einfach entfernte) gezeigt. Man sieht nämlich verschiedene Kriege in Doku Aufnahmen und bekommt erklärt das die Kinder immer die Notleidenden sind. Dazu hört man ein kindliches Lachen, das wir dann später im Film auf der Insel öfters noch vernehmen. Der Film lief damals unter dem Titel „Tödliche Befehle aus dem All“, da man außerirdischen Einfluss als Erklärung für das Handeln der Kids lieferte. Blödsinn, wie gut das der Movie nun so vorliegt wie vom Director gedacht! Spätere Thriller wie „Kinder des Zorns“ oder der aktuelle „Eden Lake“ könnten durchaus von diesem kleinen, spanischen Juwel (ohne Happy End!) beeinflusst sein! Unbedingt anschauen!

 

Die DVD von Bildstörung ist natürlich wieder sehr gut geworden. Bild und Ton (D/E/SP in DD 2.0) wurden hervorragend überarbeitet und die Disc steckt in Amaray Hülle im Pappschuber mit ausführlichem Info Booklet. Der Bonus Bereich kann sich auch sehen lassen, hat man doch Interviews mit Regisseur Narciso Ibanez Serrador und Kameramann Jose Luis Alcaine am Start. Die Beiden erzählen von den damaligen Dreharbeiten und geben viele Details heraus. Dazu finden sich Trailer, Bilder und Lobbycards auf der DVD. Des weiteren wurde der sehr atmosphärische Soundtrack von Waldo de los Rios auf Audio CD beigelegt. Ich bin schon großer Hollywood Blockbuster Fan, freue mich aber auch riesig darüber das solch kleine, vergessene Perlen wie „Ein Kind zu töten“ ihren Weg auf DVD finden. Und wenn die Umsetzung dann noch so gelungen ist kann man nicht anders als eine Kaufempfehlung auszusprechen. Sehr sehr geil!

 

(Arno)


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