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Zoran Drvenkar - AsaZoran Drvenkar - Asa

(Suhrkamp Verlag)

 

- brutales, unkonventionelles, mitreißendes und vielschichtiges Familien-Epos -

 

Uckermark, 1993. Die 15-jährige Asa Kolbert und ihr Vater Matthias werden von Berufskillern ins Visier genommen. Matthias überlebt den Anschlag nicht. Von Trauer um ihren Verlust eingenommen, lässt sich Asa dennoch nicht aus der Fassung bringen. Dafür ist die vorbereitete und gut ausgebildete Jugendliche einfach zu clever und willensstark. 30 Jahre später, gedrillt, verhärmt, rein auf ihre niederen Instinkte und ihre jahrelang aufgestaute Wut konzentriert, sinnt die frisch aus dem Gefängnis entlassene Asa Kolbert auf Rache. Ihre weiterführende Ausbildungszeit und ihr Rachefeldzug verschlägt sie nach Lappland, auf eine Insel der Kapverden, nach Istanbul, Oslo, Regensburg, Berlin, Venedig, New York und nach Kroatien.

 

In der Zwischenzeit wird die Leserschaft kontinuierlich in die Vergangenheit und die Gepflogenheiten der Dynastie der Kolberts, sowie der Dorfgemeinschaften des weitläufigen Umlandes der Uckermark eingeführt. Diese nehmen einen Gutteil der berührenden, tiefgründigen und nervenaufreibenden Familiengeschichte ein. In diesem Zusammenhang fallen selbstredend unzählige Namen, mit denen der Leser aber durch entsprechende Bezugnahmen des Autors, recht gut zurechtkommt. In diesem Zusammenhang spielen die Kriegswirren des Ersten und Zweiten Weltkriegs, sowie die Verflechtungen der Kolberts in selbige, eine tragende Rolle. Hier tritt das schändliche Ausmaß aus Zorn, Lügen, Denunzierung und Verrat, welches sich auch einiger der Kolberts bemächtigte, überdeutlich zu Tage. Der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft bröckelt insbesondere unter dem Druck des 2. Weltkriegs und der Gestapo. Eine Welle der Gewalt bricht sich Bahn, an der auch die Kinder der Großfamilie beteiligt sind.

 

Der freie Schriftsteller Zoran Drvenkar hat mit seinem aktuellen, 700 Seiten zählenden Wälzer "Asa" ein brutales, unkonventionelles, mitreißendes und vielschichtiges Familien-Epos erschaffen. Zu Beginn der Story ganz bewusst verwirrend, konfus und sprunghaft gehalten, schiebt der 1967 in Križevci, Kroatien geborene Autor die geneigte Leserschaft übergangslos und nonlinear durch die verschiedensten Zeitebenen des 20. und 21. Jahrhunderts. Ganz zaghaft, nur häppchenweise lichtet Drvenkar den schleierhaften Nebel. Der Romancier, der im Berliner Stadtteil Charlottenburg aufwuchs, geht unterdessen den eigenwilligen und irritierenden Weg, auf verschiedene Erzählperspektiven zu setzen. Klappentext Seine, zumeist auf die Fakten heruntergebrochenen Beschreibungen der jeweiligen Geschehnisse, wirken stellenweise überzeichnet, überfrachtet und konstruiert, an manchen Stellen gar widersprüchlich oder unglaubwürdig. Andererseits darf sich der belletristische Bereich das auch gerne mal herausnehmen. Der Tod ist in diesem Roman nun mal unverzichtbar omnipräsent.

 

Letztlich gelingt es dem Schriftsteller die vielen verschiedenen Handlungsstränge, mit ihren nicht minder vielen Aufs und Abs, zu einem funktionalen Gesamtkonzept zusammenzuführen. Eingebunden in eine schnörkellose Prosa, sind es zumeist kurze und prägnante Sätze, in denen nichts beschönigt und auch kein Blatt vor den Mund genommen wird. Nüchtern, abwartend, distanziert, gleichwohl anspruchsvoll, facettenreich und weitgreifend, baut Drvenkar an ausgewählten Stellen derbe Schockmomente ein, die im weiteren Verlauf der unbarmherzigen Erzählung ihre Erklärungen finden. In eine triste, gefühlskalte und emotional resignierende Grundstimmung gebettet, lässt der Verfasser sein Gefolge von einem Gewaltexzess in den nächsten taumeln. Diesbezüglich geht Zoran Drvenkar auch auf die Wesensveränderungen der einzelnen Charaktere durch die Missetaten der beiden Weltkriege ein. "Asa" ist eine gefräßige, unerbittliche, bisweilen gar herzzerreißende Familiengeschichte, die von Tradition, Gemeinschaft, Widerstand, Schicksal, Gewalt, Jagd, Chaos, Rache, Wahn, Krieg, Verschleppung, Missbrauch und Mord kündet. Zoran Drvenkar, der heute in der Nähe von Berlin in einer ehemaligen Kornmühle lebt, hat auch die zeitgenössischen Darstellungen der Gespräche und Handlungen der damaligen Epochen authentisch umgesetzt. "Asa" ist in jedem Fall eine lesenswerte Familienchronik, die sich im Verlauf der Geschichte zu einer gewalttätigen Familienfehde aufwächst.

 

(Janko)

 

http://www.drvenkar.de

https://www.facebook.com/profile.php?id=100076812609681

https://www.instagram.com/zoran_drvenkar

 

Zoran Drvenkar - Asa

Suhrkamp Verlag

Thriller

ISBN: 978-3-518-47511-9

700 Seiten

Gebundene Ausgabe

Erscheinungstermin: 18.08.2025

EUR 23,00 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

Weitere Formate:

ISBN eBook (epub): 978-3-518-78387-0

Erscheinungstermin: 01.08.2025

EUR 19,99 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

"Asa" beim Suhrkamp Verlag: https://www.suhrkamp.de/buch/zoran-drvenkar-asa-t-9783518475119

 

Leseprobe: https://media.suhrkamp.de/mediadelivery/asset/707288d9b4e84d5aa10fca3df22d4155/asa_9783518475119_leseprobe.pdf?contentdisposition=inline


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