Nailed To Obscurity - Generation Of The VoidNailed To Obscurity - Generation Of The Void

(Nuclear Blast)


Nanu, erklingen da plötzlich „Oho“-Chöre auf einem NAILED-TO-OBSCURITY-Album? Haben die Norddeutschen den Death Doom schon seit einiger Zeit hinter sich gelassen, treten sie mit „Generation Of The Void“ nun einen Schritt weiter ins Licht. Einen großen Beitrag dazu leistet Sänger Raimund. Bereits auf dem vorherigen Album „Black Frost“ setzte er erstmalig auf Klargesang. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an „Tears Of The Eyeless“. Dieses Element dominiert nun das fünfte Werk — ohne dass Raimund dabei komplett den Akerfeldt macht und auf seinen markanten Growlgesang verzichtet. Dieser ist weiterhin, wenngleich wesentlich nuancierter, zu hören. Gleichzeitig hat sich die Singstimme stark verbessert und wird an vielen Stellen produktionstechnisch mit Dopplungen oder Zweitstimmen untermalt.

Perfekt kombiniert werden beide Stimmarten auf „Liquid Mourning“, „Clouded Frame“ oder „The Ides Of Life“. Damit sind diese wohl die typischsten Tracks der Platte. Hier klingen NAILED TO OBSCURITY so, wie man als Fan die goldenen Tage von Opeth und Katatonia in Erinnerung hat: messerscharfes, krachendes Riffing, interessante Strukturen und ein Sänger, der über allem thront und dem Sturm der Instrumente widersteht. Daneben gibt es das eingangs erwähnte „Spirit Corrosion“, das mit dem eindrücklichsten Refrain des Albums aufwartet. Selbst die (Halb-)Ballade „Allure“ ist nicht so zugänglich geworden. In der Mitte des Albums steht mit „Echo Attempt“ ein Langtrack, der in guter alter NAILED-TO-OBSCURITY-Manier hervorragend funktioniert — und durch Raimund noch ein Stück abwechslungsreicher gestaltet werden konnte.

Alles in allem ist „Generation Of The Void“ der logische nächste Schritt für NAILED TO OBSCURITY. Alles klingt größer, besser, noch abwechslungsreicher als zuvor — Jacob Hansen sei Dank. Ähnlich, aber doch anders als die Dänen von Iotunn, schaffen es die Norddeutschen, bekannte Melodic-Death-Metal-Strukturen so zu kombinieren, dass dennoch ein fesselndes Ergebnis dabei herauskommt, das man mehrfach hören muss, um es voll zu erfassen — und dies auch möchte. Da stören die „Oho“-Chöre in „Spirit Corrosion“ ganz und gar nicht. Vielmehr zeigen sie die Entwicklung der einstigen Death-Doom-Band auf. Von hier aus stehen NAILED TO OBSCURITY alle Wege offen, auch wenn dies Puristen eventuell nicht gefallen könnte.

(Manuel)

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