Paradise Lost – AscensionParadise Lost – Ascension

(Nuclear Blast)

Satte sechs Jahre hat es gedauert, bis Paradise Lost nach dem starken Vorgänger "Obsidian" mit dem 17. Album nachlegen. Und es gibt drei wirklich starke Nummern auf diesem Album. "Serpent on the Cross" eröffnet düster und atmosphärisch, hat einen sehr melancholischen Refrain im Gepäck und klingt genau so grimmig und entschlossen, wie man das von Paradise Lost hören will. Auch das atmosphörisch dichte, komplexe und überraschende "Deceivers" überzeugt auf ganzer Linie, und "The Precipice", das schön balladesk beginnt und sich in eine düstere, treibende Nummer verwandelt, ist absolut packend und geradezu phänomenal gut. Leider war es das dann aber auch. Ansonsten besteht "Ascension" aus wenig mitreißenden Nummern, die zwar immer wieder mit ordentlichen Melodien aufwarten, bestenfalls aber Paradise Lost-Durchschnitt erreichen und leider oft auch uninspiriert, langweilig und mitunter gar poppig wirken, wie etwa die teilweise schwer auszuhaltende Auskopplung "Tyrants Serenade". Überhaupt setzt Nick Holmes diesmal recht stark auf cleanen und überraschend zahmen Gesang, der bisweilen schon kitschig rüberkommt. Viele werden das Album sicher mögen, denn der Weichspüler wird hier so konsequent eingesetzt, dass das Album auch für ein wenig Death/Doom-affines Publikum vermutlich bestens funktioniert, aber von Playlist-Optimierung werden Alben halt nicht besser. Und so zeigen Paradise Lost hier zwar durchaus, zu welchen Glanztaten sie immer noch in der Lage sind, wenn sie denn wollen. Aber drei von zwölf Stücken sind leider zu wenig.

https://paradiselost.co.uk/

(Torsten)


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