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Swordbrothers Festival 2012

Swordbrothers Festival

8.9.12 - Andernach, JuZ

 

 

Eine liebgewonnene spätsommerliche Tradition ist es, das Swordbrothers. Zwar war das Billing dieses Jahr überwiegend solide aber nicht so wahnsinnig interessant, trotzdem gehört der septemberliche Abstecher nach Andernach zu den festen Konzertterminen jeden Jahres. Ganz schön heiß war es heuer, macht nichts, die Soldaten des Stahls waren anwesend. Ebenfalls anwesend waren netterweise Sabaton, die einen Day Off auf ihrer laufenden Tour nutzten, um ein Fantreffen auf dem Parkplatz in Form eines Grillfestes abzuhalten. Das perfekte Rahmenprogramm war somit geschaffen.

 

 

Iron Fate

 

images/live-pic/IronFate.JPGEinheimischer Stahl als Opener, sehr gut. Iron Fate waren mir erstmalig auf der Tour mit Lonewolf und Dragonsfire, dann nochmal beim Taunus Metal Open Air begegnet. Gefallen hatten sie mir beide Male, auch der heutige Gig konnte sich sehen und hören lassen. Der astreine Power Metal kam auch beim Publikum gut an, insbesondere Sänger Dennis vollbrachte mal wieder echte Großleistungen. Mich erinnert er immer wieder an Harry Conklin, eine  Referenz, auf die er stolz sein darf. Das Publikum honorierte die Darbietung mit viel Applaus; Iron Fate dürften sich heute einiges an neuen Freunden gemacht haben und das verdientermaßen. Wenn man dazu noch berücksichtigt, daß ihr Drummer krankheitsbedingt pausieren mußte und von Dragonsfire-Trommelschlumpf Jan vertreten wurde, der das Programm innerhalb einer Woche lernen mußte, zeigt der Daumen erst recht nach oben.

 

 

Scarlatyna

 

Scarlatyna konnten da für meinen Geschmack nicht ganz mithalten. Technisch war alles im grünen Bereich, die Band zeigte viel Spielfreude, aber das Material ist doch ein wenig sperrig. Nicht so komplett images/live-pic/Scarlatyna.JPGmein Fall, trotzdem ein sehenswerter Auftritt einer Band, die sich gut ins Zeug legte und bemüht war, nach rund 20jähriger Pause wieder dort anzuknüpfen, wo sie einst aufgehört hatte. Dargeboten wurden heute ausschließlich Songs der beiden alten Demos, welche kürzlich unter dem Titel „Till the end“ wiederveröffentlicht wurden; neues Material blieb noch außen vor. Mal sehen wie die weitere Entwicklung Scarlatynas aussieht, wir dürfen gespannt sein.  

 

 

Split Heaven

 

images/live-pic/SplitHeaven.JPGMit Split Heaven hielt anschließend mexikanisch heißes Blut Einzug in Andernach; das Quintett aus Mittelamerika machte auf seiner Europatour auch in Andernach Station. Weise Entscheidung und ein echter Gewinn fürs Publikum, denn der Auftritt ging gut ab; Split Heaven zeigten sich als starke Liveband und würdige Vertreter Montezumas. Bei den Songs blieb jedenfalls kaum ein Nackenmuskel unbewegt, auch auf der Bühne gab es annehmbar Action. Eine Metalshow, wie der Fan sie will, Split Heaven dürfen gerne wiederkommen und das deutsche Publikum noch öfters beglücken.

 

 

Attick Demons

 

images/live-pic/AttickDemons.JPGAuf Platte hatte ich Attick Demons irgendwie deutlich maidenlastiger in Erinnerung als heute, aber macht ja nichts – die Portugiesen machten es sich auf der Bühne bequem, fanden tatsächlich Platz für alle drei Gitarristen und rockten ordentlich. Neben den starken Songs blieb auch die große Bühnenpower nicht unbemerkt, welche Attick Demons verbreiteten, auch das Running Wild-Cover „Under Jolly Roger“ (mit einem wild die Bühne erstürmenden Metal Command-Chefredakteur) wurde kompetent rübergebracht. Keine Frage, die Truppe ist ein weiterer sehens- und hörenswerter Newcomer, der an keinem Metalfan spurlos vorübergehen sollte. Daß das Publikum meine Meinung teilte, bewiesen die euphorischen Reaktionen, welche Attick Demons von Herzen zu gönnen sind. Bis zum nächsten Mal!

 

 

Dexter Ward

 

images/live-pic/DexterWard.JPGMit Dexter Ward betrat der Geist Battleroars die Bühne – zumindest personell, bekanntermaßen befinden sich mit Gitarrist Manolis und Sänger Marco zwei ehemalige Mitglieder des griechischen Epic Metal-Flaggschiffs an Bord. Steelistisch geht es aber natürlich in eine andere Richtung; der traditionelle, amerikanisch beeinflußte Power Metal Dexter Wards kam aber ebenfalls gut beim Publikum an und kann sich ohne weiteres hören lassen. Eine Stunde hochwertigen Stahls, ergänzt um das Maiden-Cover „Powerslave“, kein Grund zur Klage. Außer daß ich doch gerne noch einen Battleroar-Song gehört hätte, aber alles kann man halt doch nicht haben…dafür war es ein Genuß, endlich mal wieder Marco Congoreggis großartiger, melodischer Stimme zu lauschen, der Mann ist wirklich einer der Großen. Ich bin sicher, dem griechisch-italienischen Gespann ist eine feine Zukunft beschieden, und ich bin gerne dabei. 

 

 

Tad Morose

 

images/live-pic/TadMorose.JPGPhantom X ließ ich ausfallen und nutzte die Gelegenheit, den Magen in der Pizzeria gegenüber zu füllen. So gestärkt ging es zurück in die Halle, wo Tad Morose ihren 90er-Power Metal darboten. Machten sie ohne Beanstandungen, so recht packen wollten sie mich aber doch nicht. Möglicherweise war es die Vorfreude auf Adramelch, aber irgendwie blieb der Gitarrist, der wirklich wie Wolf Hoffmanns Zwillingsbruder aussah, meine prägendste Erinnerung an den Auftritt. Was nicht heißen soll, daß dieser schwach gewesen sei, nur so recht begeistern konnte ich mich für Tad Morose eben nicht.

 

 

Adramelch

 

images/live-pic/Adramelch.JPGMein persönlicher Headliner war dann zur lauen Abendstunde an der Reihe. Adramelch sind eine Legende, keine Frage. Auch wenn die Diskographie der Band gerade mal drei Alben in einem Vierteljahrhundert umfaßt, weiß doch jeder, der sie einmal gehört hat, welch Ausnahmeband Adramelch sind. Das wurde auch heute wieder unter Beweis gestellt. Die Klangteppiche, die das Quintett ganz ohne Keyboards oder gar Einspielungen vom Band erzeugte, die Göttermelodien, Vittorio Balleros wahnsinnig ergreifende Stimme…meine Fresse, ich habe sie ja schon einige Male gesehen, doch jedes Adramelch-Erlebnis ist aufs Neue zum niederknien. Die Setlist war unter den drei Alben gerecht aufgeteilt und entsprechend heterogen, bedenkt man, daß auf der letzten Scheibe doch eher Rock als Metal geboten wurde. War kein Fehler und wirklich von vorne bis hinten ein Genuß, aber die euphorischsten Reaktionen ernteten die Herren selbstverständlich mit ihren Klassikern vom Debut – „Dreams of a jester“, „The eyes of alabaster“, „Decay (saver comes)“, „Zephirus“, das abschließende „Was called empire“, ach ja…Gänsehaut total aber auch bei den nicht minder genialen späteren Nummern wie „Broken history“, „I‘ll save the world“, „Islands of madness“ oder „We march, we fail“. Kurzum: Danke für diesen Hammerauftritt, der den ohnehin sehr feinen Tag kongenial abrundete.

 

Da nach der Adramelch-Götterdämmerung eh nichts mehr kommen konnte, ließ ich den Headliner Grim Reaper ausfallen und machte mich verfrüht auf den Heimweg. Danke Volker für ein erneut sehr gelungenes Festival, bis zum nächsten Swordbrothers!

 

 

Bericht & Fotos: Till


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