Cancer-Inverted world

(Peaceville)

 

Cancer waren in der Hochphase des Death Metals mit ihrem ruppigen, punktgenauen Stil eine richtig gute Adresse. Was die Band hingegen nach 1993 veröffentlicht hat, können wohl nur Katastrophenforscher angemessen einordnen. Das bislang letzte Album konnte immerhin wieder etwas Boden bei den Fans gutmachen und auch der nun vorliegende Release dürfte so Pipi mal Daumen im Sinne der Anhänger sein. Stilistisch jedenfalls, denn qualitativ lässt die personell runderneuerte Band schon das ein oder andere vermissen. Zumindest mir kommt das Material teilweise etwas kraftlos vor.

 

Klingt schon irgendwie alles wie Cancer, aber ohne den letzten Elan. Und mitunter auch ohne diese entwaffnende Prägnanz, die die Band früher ausgezeichnet hat. Ganz im Gegenteil klingt das Gebotene teilweise zu verschachtelt. Dass es John Walker noch kann, zeigen das quirlig-druckvolle „Test lite“ oder auch „39 dead“, das mit kantigem 90er-Groove am ehesten frisch wirkt. Insgesamt ziehen sich Cancer achtbar aus der Affäre, den Beweis dass sie musikalisch noch voll im Saft stehen, erbringen sie jedoch auf "Inverted world"  nur stellenweise.

 

Dass der Titel ursprünglich von einem bekannten Verschwörungstheoretiker stammt und Walker in einem Legacy-Interview auch derartige Aussagen tätigt, ist dann das Zünglein an der Waage, weswegen der Daumen dann letztlich nach unten zeigt.

 

(Chris)

 

https://peaceville.bandcamp.com/album/inverted-world


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