Crypt Sermon - The Stygian RoseCrypt Sermon - The Stygian Rose
(Dark Descent Rec.)
 
Gut Ding will Weile haben. Das dachten sich auch die Epic Doomer von CRYPT SERMON und veröffentlichen fünf Jahre nach dem überragenden „The Ruins Of Fading Light“ Album Nummer 3. Während viele Bands im Laufe ihrer Karriere auf der Stelle treten, haben sich die Amerikaner seit ihrem Debüt stetig weiterentwickelt. So auch auf „The Stygian Rose“.
 
Diesmal bekommt man von allem mehr. Mehr stilistische Tiefe, mehr Härte, mehr Dynamik im Songwriting. Alle sechs Songs des Albums zeigen diese Qualitäten, ohne jemals überlang oder langweilig zu wirken. Ganz im Gegenteil. CRYPT SERMON schaffen es, über die knapp 45 Minuten Spielzeit eine durchgehend dichte Atmosphäre aufzubauen. Ohne dabei immer wieder die gleichen Elemente zu verwenden. „The Sygian Rose“ wird so zu einer echten Abenteuerreise in die Unterwelt (das lyrische Thema des Albums). Allerdings darf man als Hörer nicht erwarten, dass man beim ersten Hören sofort alles versteht. Dazu sind die Versatzstücke zu vielfältig und die Strukturen zu komplex. Was sich aber wie gesagt durch das ganze Album zieht, ist die bombastische Stimmung. Man hat immer das Gefühl, etwas Großem und Mystischem („Scying Orb“) auf der Spur zu sein. Dazu trägt vor allem Brooks Wilson bei, der im direkten Vergleich zum Vorgängeralbum einige Stufen nach oben geklettert ist und den Hörer mit seiner charismatischen und grandiosen Stimme leichtfüßig mitreißt - gerade in einem Song wie „Heavy Is The Crown Of Bone“ legt er eine Ausdrucksstärke an den Tag, die man früher nur von Dio gehört hat.
Daneben ist es vor allem die Gitarrenfraktion um Steve Jansson und Frank Chin, die einen oft mit offenem Mund zurücklässt. CRYPT SERMON finden immer die perfekte Mischung aus Riffing und Solo-Gitarren. Besonders eindrucksvoll beweisen die Amerikaner dies auf „Glimmers In The Underworld“ und dem abschließenden Titeltrack.
 
Alles in allem ist „The Stygian Rose“ ein Album geworden, auf dem sich CRYPT SERMON vom reinen Epic Doom abwenden und sich stilistisch weiter öffnen. Die neu gewonnene Dringlichkeit steht dem Sextett aber gut zu Gesicht. Für mich zählt ‚The Stygian Rose‘ definitiv zu den stärksten Alben des bisherigen Jahres!
 
(Manuel)
 
 



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