Crusher – Uprising (Hail or Kill)
Moburec Records
Der 4-Jahresrhythmus scheint den Mainzern CRUSHER gut zu liegen. Nach „Redemption“ (2016) und „Unleashed“ (2020), ist das neue Album „Uprising“ wieder nach vier Jahren fertig. Da das letzte Album voll in die beginnende Pandemie krachte, scheint sich hier einiges an Frust aufgebaut zu haben. So hart, und vor allem schnell, waren CRUSHER bisher noch nie. Neben dem Opener „Revolution“ gibt es noch drei weitere Songs, die mit mächtig Speed in teils bester Testament Tradition aus den Boxen knallen. Vor allem das tierisch schnelle „Saviour“ hat es mir angetan. Klangen die Mainzer früher oft etwas bemüht oder gehemmt, waren die Songs auf dem Vorgänger schon eine ganze Ecke flüssiger. Auf „Uprising“ klingen CRUSHER noch etwas lockerer und eher mehr nach Bauch als nach Kopf. Natürlich wird nicht nur geballert, denn Abwechslung wurde bei CRUSHER schon immer großgeschrieben. Mit „I“ hat man eine mächtige, schleppende und sehr intensive Nummer im Gepäck. Auch das über 8-minütige „The Price Of Life“ kann sich hören lassen, vor allem die schönen Piano Parts, die als In- und Outro fungieren. Als Bonustrack gibt es noch „The Call Of The Unseen“, den die Band 2022 für das American Football Team die Wiesbadener Phantoms aufgenommen hat. Definitiv in allen Belangen noch besser als schon der richtig gute Vorgänger. Ein klares Hail von mir!
(Schnuller)
Der dritte Nackenbrecher, der 2002 gegründeten Rheinlad-Pfälzer Thrash-Brigade CRUSHER, bietet frischen und freien Teutonen Thrash mit leichter Ami-Schlagseite, wie er mir schon lange nicht mehr zwischen die Lauscher katapultiert wurde. Mit einem modernen Einschlag und melodischen Zwischenparts, feuern die Mainzer eine knappe dreiviertel Stunde lang barbarisch geile Riffsalven ab, kitzeln fesselnde Hooks und starke Soli aus ihren fett und fleischig klingenden Klampfen und setzen auf melodische Parts immer dann, wenn sie angebracht sind. Nach einem 2-minütigen Intro hauen die Jungs mit "Revolution" ihre erste Singleauskopplung raus. Eine direkt zündende Granate, die für mich nach einer gelungenen und fett angereicherten Mischung aus SLAYER und den üblichen Verdächtigen des Teutonen Thrashs, wie SODOM, KREATOR oder auch DESTRUCTION klingt. In diesen aggressiven Passagen ist Röbin mit seinen ausgereiften Gesangspassagen stilistisch gesehen gar nicht so weit von Tom Araya entfernt. Die punkige D.R I./AGNOSTIC FRONT-Attitüde, welche die Mainzer mit dem darauffolgenden, groovigen und eingängigen "B.A.T." an den Tag legen, verleiht "Uprising" gerade auch durch die ab und an eingesetzten Background-Riot-Gesänge eine lebendige, regelrecht anarchistische Ausstrahlung. Auch das deftige Thrashgewitter "The Cave" ist als zweite Singleauskopplung, neben dem Bonus Track "The Call Of The Unseen", ein weiteres Highlight des neuen CRUSHER-Roadburners. Die, indes zum Four-Piece geschrumpfte Abrissbirne besinnt sich auf die guten alten Zeiten des Genres und überzeugt mit abwechslungsreichem Repertoire, einem Elan wie eine jugendliche Thrash-Combo, aber den Skills von alteingesessenen Hasen. Mir wollen hier "beim besten Willen" keine nennenswerten Kritikpunkte einfallen, denn das Rheinlad-Pfälzer Power-Bündel hat sich mit "Uprising" einen schwungvollen Thrash Metal Uppercut aus dem Ärmel geschüttelt. Wie hat man früher so passend geurteilt? No Fillers, just Killers! Also von mir ein absolut aufrichtiges Hail!!!
(Janko)
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Vorgängeralben von Crusher nicht kenne (wird nachgeholt, Ehrenwort!). Musikalisch war mir nur die sehr gute American Football Hymne „The Call Of The Unseen“ bekannt. Kann mich Schnuller´s Kritik nur anschließen, wobei ich finde, dass der Teutonic Thrash Einfluss fast deutlicher rauskommt. So versprüht gerade die erste - bockstarke Hälfte - des Albums, klare Teutonic Thrash Metal Vibes („Revolution“ – Tankard / „B.A.T. - Kreator „Deeper Than Hell“ – Sodom, mit dem deutschsprachigen Text hat man so einen kleinen aber ganz eigenen „Wachturm“ Moment geschaffen). Darüber hinaus sind das schwere und wütende „I“ wie auch der nach vorne knallende „Saviour“ (sehr abwechslungsreich, hier ballert´s, geht speedy nach vorne und bietet im Gesang gute Abwechslung durchs Keifen und Growlen) hervorzuheben. Das finale Drittel der Scheibe bietet mit drei eingängigen und groovigen Metal Nummern durchschnittlich gute Thrash-Metal Kost, die allerdings nicht ganz an die vorherigen rankommen. Ganz klares und unmissverständliches Hail für die Mainzer Crusher und die neue Scheibe „Uprising“.
(Zvonko)
Ich kann mich der Hauptrezension von Schnuller nur anschließen. „Uprising“ macht einen sehr starken Eindruck. Sowohl die High Tempo Songs wie „Revolution“ oder „B.A.T.“ als auch langsamere Songs wie „I“ machen Laune und haben einen eigenen Charakter. Man hört deutlich Einflüsse aus der Bay Area und Ansätze von teutonischem Thrash, was genau meinen Geschmack trifft.
Crusher haben hier ein sehr gutes Thrash Metal Album aufgenommen, dass nicht im Einheitsbrei untergeht, was heutzutage nicht einfach zu bewerkstelligen ist.
Daher ein „Hail“ von meiner Seite!
Larc
Crusher Sänger Robin Geiss ist ja auch fleißiger Mitarbeiter beim Totentanz Magazin, doch das ist nicht der Grund dafür das die neue Scheibe „Uprising“ der Mainzer Thrasher hier so gut abschneidet! Viel mehr ist es die Tatsache das die Jungs ein bärenstarkes Album hingelegt haben. Ich fand ja den vorab veröffentlichten „The Call of the Unseen“ Track schon fett und hab es mir irgendwie gedacht das dem bestimmt eine starke Full Lenght CD folgt. Ist so! Schnuller vergleicht auch mal Testament – geht für mich klar aber Anthrax muss auch mal genannt werden, z.B. bei „B.A.T.“. Und Slayer/Kreator sowieso bei z.B. „Saviour“. Aber Crusher kupfern nicht ab, sondern lassen noch eine Brise True Metal ala Hammerfall (nur härter) einfließen. Das ist eine coole Mixtur die Robin mit gutem Thrash Gesang veredelt. Fein, Fein. Auch von der Produktion her. Da sag ich mal ganz flott „Hail!“.
(Arno)
Ich kann Schnuller nur zustimmen: „Uprising“ überzeugt von vorne bis hinten mit entschieden klingendem und variantenreichem Thrash. Die Arbeit der Gitarrenfraktion kann sich absolut hören lassen, insbesondere gefallen mir die immer mal wieder eingestreuten zweistimmigen Passagen („Deeper than Hell“) und die vielen treibenden Leads (etwa bei „The Cave“ oder „The Call of the Unseen“), die richtig mitreißen und dem Ganzen nochmal einen eigenen Stempel aufdrücken. Der gut phrasierte Gesang kommt in bester Mille-Manier und schön aggressiv rüber, und auch er ist variantenreicher als man erstmal denkt (siehe etwa „Saviour“). Das Album wirkt bei aller Abwechslung richtig homogen und Filler gibt es eigentlich kaum zu beklagen. Höhepunkt des Albums ist für mich das schon erwähnte, sehr atmosphärische „The Cave“ mit seinem abgründigen Schreigesang. Einziges Manko für mich: Die Rhythmusgitarre klingt ein bisschen zurückgenommen und könnte aus meiner Sicht noch etwas druckvoller ausfallen. Ansonsten stimmt aber auch die Produktion, insgesamt also ein sehr klares Hail.
(Torsten)
https://www.crusher-metal.com/