Helloween – Giants & Monsters
(Reigning Phoenix)

 

  Da ist es also, das zweite Helloween Album in der 7er Besetzung, 7Keys Part II? Nein, natürlich nicht. Wie im Vorfeld in zahlreichen Interviews zu vernehmen behalten die Kürbisse recht und geben uns mit den 10 neuen Songs über 50 Minuten einen Querschnitt aus allem, wofür die Band jemals stand. Wählen wir den Opener, „Giant On The Run“, der sich in der Strophe langsam aufbaut, greift dieser im Refrain fasst schon die Melodie von „How Many Tears“ auf und gibt im Mittelpart nochmal ein anderes Bild ab, welches durch seine Chöre aber eher schon an Gamma Ray erinnert. Was als Pluspunkt zu verstehen ist, denn im Gegensatz zu manch anderen Eidgenossen versteht es ein Hansen immer noch, die Chöre majestätisch klingen zu lassen als zum Kinderchor abzudriften.
„Saviour Of The World“ hätte durchaus auf einem Keeper Album stehen können und Kiske sing nach dem Gute Laune Part im Refrain so hoch wie wohl selten zuvor.
„A Little Is A Little Too Much“ ist eine typische Midtempo Nummer mit leichtem Pop Anteil durch Klavier Parts, hätte so problemlos auf den ersten Deris Platten als Single stehen können.
„Into The Sun“ ist dann die obligatorische Ballade, überrascht, da sie einen kleinen Bond Touch hat, da gabs aber schon bessere. „This Is Tokyo“ hätte auf den letzten Alben vor der Reunion stehen können, daher eher ein Mittelmaß. „Universe“ ist der längste Song (ein paar Sekunden länger als „Majestic“) und dürfte für nicht wenige das Highlight sein, denn dieser ballert in bester Walls Of Jericho Manier mit wuchtigen Riffs von vorne an los und hält mit Kiske dennoch melodischen Gesang in den Strophen bereit. Und "Under The Moonlight" klingt wie der damalige Maxi Bonus Track "Livin Aint No Crime", nur eben leicht anders.
Ja, man merkt, alle Phasen werden berücksichtigt, aber ob das unbedingt so gut ist? Denn letztendlich haben sich Helloween schon ordentlich in der Zeit gewandelt. Hört man die Discographie am Stück ist das alles stimmig, hört man nur ein Lied aus jeder Phase, kann das schon irritieren. Hier stimmt natürlich der Gesamtsound, aber etwas gestückelt wirkt das Ganze doch und es gibt zwar einige wirkliche Highlights auf dem Album (nicht alles Killer leider), aber diese wirken dann auch öfter wie, schon mal genauso gut oder besser gehört.
Ein durchweg gutes Album, auf jeden Fall, aber etwas zu viel von allem und zu wenig wirklich Neues. Wenn man sich die ersten Reaktionen im Netz durchliest überwiegt die Euphorie. Ob diese auch wirklich bleibt wird man sehen. Wie gesagt, schlecht geht anders, originell und homogen aber auch. Derzeit würde ich es im riesigen Mittelfeld der Discographie einordnen, aber, kann sich alles ja noch ändern.

 

(Röbin)

https://www.helloween.org/

 


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