Iron Savior - Reforged - Machine World
(Perception Records)
Einmal mehr nehmen sich IRON SAVIOR ihrem Altwerk an. Damit sind die Hälfte der acht Alben der letzten Dekade Wiederveröffentlichung. Wie die beiden anderen Teile der „Reforged“-Reihe „Riding On Fire“ und „Ironbound“ widmen sich auch auf dem (vorerst) letzten Teil „Machine World“ Songs ihrer Noise-Records-Ära. Einerseits bekommen diese Songs, gerade die von „Dark Assault“ endlich ein ordentliches Soundbild, andererseits haben die Amerikaner nun mit den „neuen“ Versionen die Möglichkeit diese ordentlich zu vermarkten — man kennt diese Markenproblematik von Noise Records.
Nun aber in Medias Res: Wurden auf den ersten beiden „Reforged“-Alben schon die größten Hits der Band verwurstet, gibt es hier viele Songs der zweiten oder dritten Reihe zu hören. Macht dies qualitativ einen Unterschied? Bei einer Band die kaum Qualitätsschwankungen in ihrem Material aufweist natürlich nicht. So ist das nun noch brachialere „Walls Of Fire“ wirklich druckvoll, die Powerballade „Forevermore“ bleibt immer noch so schmalzig wie auf „Unification“ und „Stand Against The King“ oder „Time Will Tell“ haben nichts an Hymnenhaftigkeit eingebüßt. Aber auch Lieder wie „Eye Of The World“ oder „Wings Of Deliverance“ stehen die Neuaufnahmen gut zu Gesicht. Kleine Veränderungen im Arrangements machen hier, gegenüber der ursprünglichen Aufnahmen, einiges aus und kitzeln das letzte Potential aus den Nummern heraus.
Hat man bereits Alben der Noise-Jahre in seinem Regal stehen, so ist „Reforged - Machine World“ eine tolle, aber mit Sicherheit nicht essentielle Ergänzung. Auch wenn sich die Besetzung zu dieser Phase deutlich geändert hat, nur noch Sänger und Gitarrist Piet Sielck ist an Bord, und die Musiker ein paar Jährchen gealtert sind, klingen IRON SAVIOR auch auf den Neuaufnahmen jung und frisch. Würde man diese Zusammenstellung einem Neu-Fan unterjubeln, der die Anfangstage der Band nicht in und auswendig kennt, könnte er diese Songs glatt für neues Material halten.
(Manuel)