SINSAENUM - In Devastation
(earMusic)
Etwas über vier Jahre, nach dem tragischen Tod ihres Ausnahmedrummers Nathan Jonas "Joey" Jordison am 26.07.2021 (ehemals SLIPKNOT, MURDERDOLLS und VIMIC), veröffentlichen SINSAENUM ihren dritten Nackenbrecher. Die 2016 gegründeten, internationalen Death Metal Weirdos, agieren auf "In Devastation" deutlich klarer strukturiert, noch breitgefächerter und noch progressiver, als je zuvor. Hier bemerkt man vom Opener und Titelsong an, einen deutlichen Unterschied zwischen technisch versierter Profiliga und den "unteren Klassen". Die zehn neuen Songs bewegen sich durchgehend auf Spitzenniveau, wurden phasenweise mit Klargesang versehen, packen einen aber nach wie vor mächtig bei den Eiern. Hier zeigt sich, dass das Sextett auch mit den etwas ruhigeren Tönen bestens umgehen kann. Mit seinen arschtighten Twists, sowie aggressivem, bissigem und zupackendem Vocaldoubling ist "In Devastation" ein bockstark inszenierter, moderner Death Metal Roadburner geworden, der sich gegen jegliche aufkeimende Langeweile auflehnt.
Die kräftigen, eindringlichen Gesangseruptionen von Sean Zatorsky (DÅÅTH) und Attila Csihar (MAYHEM, TORMENTOR), verbeißen sich in den verqueren bis dissonanten Leadgitarrenläufe von SINSAENUM-Mastermind Frédéric Leclercq (KREATOR, LOUDBLAST) und dem harten, schranzigen Riffing von Stéphane Buriez. Like a rolling thunder, walzt die zweite Nummer "Cede to Thunder" alles weg, was sich den französischen, amerikanischen und ungarischen Extrem Metallern in den Weg stellt. Heimoths (SETH) Bassläufe und die vertrackten Drumpatterns vom neuen Mann an den Kesseln Andre Joyzi (ehemaliger Jordisons Drum-Tech und langjähriges Mitglied der SINSAENUM Live-Crew), gestalten das 45:48 Minuten wirbelnde "In Devastation" thrashy, groovy 'n' catchy as fucking hell! Und so jagt der dritte Track "Shades of Black" das Adrenalin wie Kerosin durch die Blutbahn. Völlig losgelöst von irdischer Präsenz werden die angestaute Wut und Trauer in nahezu jede freie Sekunde transferiert. Da macht auch das alles andere als obsolete "Obsolete and Broken" keine Ausnahme. SINSAENUM schöpfen einmal mehr aus einem schier niemals versiegenden Quell der Inspiration und sorgen mit Songs wie meinem absoluten Album-Fave "Last Goodbye", mit den cleanen Gesangspassagen die ihnen äußerst gut zu Gesicht stehen, für die nötige Kurzweil. Es ist immer wieder erstaunlich, wie man aus dem beinahe "abgegrasten" Feld noch solche Sounds rauszukitzeln vermag. Gerade Kompositionen wie das stringente, aber spritzige und ordentlich fetzende Combat Metal-Brett "Spiritual Lies", das breite und wuchtig schiebende "Destroyer" oder auch "This Wretched World" zeigen die technische Überlegenheit, mit der die Virtuosen ihre Mitstreiter auf die Plätze verweisen, nur allzu deutlich auf. Immer wieder werden schräge, disharmonische Gitarrenläufe zwischen die höllischen Rhythmen geschoben, die jede Menge Auslauf für sich beanspruchen.
SINSAENUM sorgen trotz der aggressiven Grundstimmung für melodische Strukturen und Refrains, die trotz der genialen, teils progressiven Wendungen, unbeirrt im gleichen Fahrwasser sämtliche Unwegsamkeiten umschiffen und sich im Geiste des Zuhörers frei entfalten können. Produziert und abgemischt wurden die zehn komplexen und facettenreich ausgestalteten Kompositionen vom renommierten deutschen Tontechniker Lasse Lammert (ALESTORM, ARROGANZ, GLORYHAMMER), in den LSD-Studios zu Lübeck. "In Devastation" ist ein endfettes, ausgewogenes und druckvolles Death Metal Bollwerk geworden, das mehr Flow intus hat, als der brasilianische Amazonas. SINSAENUM vereinen Power, Dynamik, technischer Finesse und Spielwitz zu einem mehr als nur gelungenen Gesamtergebnis. This is blackened Death Metal at its best!!!
(Janko)
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