Heaven Shall Burn - Heimat
(Century Media)
In allererster Linie, so ist das seit jeher das vorangetragene Credo der Band , möchte man die alten Fans mit neuer Musik beglücken. Auch wenn HEAVEN SHALL BURN mit „War Is The Father Of All” eher ungewöhnlich opulent in ihr zehntes Album einsteigen, weiß der geneigte Fan aber, was er von den Thüringern zu erwarten hat. Melodischen Death Metal mit einer Schippe Metalcore und einer klaren progressiven, gesellschaftspolitischen Message. Spätestens mit den beiden im Vorfeld ausgekoppelten „My Revocation is Compliance“ und „Cofounder“ sollten sich langjährige Anhänger heimisch fühlen. Treibendes Riffing gekoppelt mit einem schmissigen Refrain funktioniert bei HSB nun schon über 25 Jahre. Gegenüber dem letzten Album „Of Truth & Sacrifice“ fallen die einzelnen Songs hier in sich wieder etwas abwechslungsreicher aus. Singulären Ideen wird selten ein komplettes Lied Zeit gegeben. Auf der melodischen Seite sticht vor allem „Empowerment“ heraus. Atmosphärisch weiß, neben dem Opener, „A Silent Guard“ zu punkten, während das urtümliche „Those Left Behind“ für HSB-Verhältnisse fast schon oldschool daherkommt und an „Antigone“ erinnert. Einen Covertrack gibt es auch dieses Mal wieder. Wurden in der Vergangenheit oft stilprägende (Melodic) Death Metal Nummern verarbeitet, trifft es nun „Numbered Days“ den Opener von Killswitch Engages stilprägendem Zweitwerk „Alive Or Just Breathing“.
Daneben gibt es die gewohnten kleine Verneigungen an alte Helden wie Bolt Thrower, Snapcase oder Machine Head oder gar neue Farbtupfer zu hören. Im Grunde weiß man bei HSB aber mittlerweile immer, was man bekommt. So ist „Heimat“ ein weiterer starker Eintrag, in der ohnehin von (fast ausschließlich) überzeugenden Werken gespickten Diskographie der Band. Was willst du als Fan mehr?
(Manuel)