WRATH OF LOGARIUS - Crown of MortisWRATH OF LOGARIUS - Crown of Mortis
(Season Of Mist)

 

Auch wenn WRATH OF LOGARIUS ihre Debüt Brechstange "Crown of Mortis" als Formless Black Metal bezeichnen, könnte man das schwarzbeseelte Astralkonzept der Bay Area Extrem Metaller genauso gut als empirischen Ambient Black Metal kategorisieren. "Formless" soll im Falle der Schwarzmaler aber nicht bedeuten, dass er formlos ist, sondern sich offensichtlich an keine bestimmte Form zu halten gedenkt. Der Vierspänner aus dem nebelverhangenen Umland San Franciscos, der von 2021 bis 2023 noch unter dem Banner MARTYR LOGARIUS agierte und sich offensichtlich ein wenig vom genretypischen Einheitsbrei abzuheben versucht, legt eine hohe Gewichtung auf biestige, garstige und schnelle Blastbeat-Abfolgen. Der machterfüllte bis brachiale Schwarzmetall, spart sich aber auch die melodischen Passagen nicht aus und nutzt schon mal elektronische Einflüsse, wie Soundlayers und seichte Frequenzverwerfungen zur atmosphärischen Unterstützung. Dabei sorgt das Nordkalifornische Fourpiece, in den 37:12 Minuten die "Crown of Mortis" zu bieten hat, gerade durch Noctifers ketzerische, oftmals auch langgezogene Black Metal Gesangsdarbietung, sein harsches, galliges Gezeter und sein kräftiges, düsteres Growling, für ordentlich Spannung und Kurzweil.

 

Zieht man das Spoken Word Interlude "Unfathomable", sowie das Instrumental "Crypt" ab, verbleiben im Endeffekt lediglich sieben Kompositionen, denen man mit dem druckvollen und erdigen Komplettprogramm aus Produktion, Engineering, Mix und Mastering von Cody Fuentes im Rapture Recordings Studio zu Hayward, ordentlich Tod und Verderben eingehaucht wurde. Das brutale und ordentlich pushende "Keeper of the Spectral Legion" gibt also den eigentlichen Einstieg zu "Crown of Mortis". ©David EngleEine straighte, modern interpretierter Ambient Schwarzwurzel, mit düster aggressiver Grundauslegung, die zu meinen persönlichen Faves des Albums zählt. Auch beim darauffolgenden "Erosion" hagelt es Blastbeats satt. Trotz des derben Riffings von Urath und Vastador, dass sich gerne mal im Tremolo verfängt, sowie der machterfüllten Bleifuß-Mentalität von Prügelknabe Lord Marco setzen WRATH OF LOGARIUS auf zugängliche, sich phasenweise ausdehnende Strukturen, die in all der Leere nach den Sternen greifen. Auch "Of the Void" kommt furios und fetzig rüber, wird im Mittelteil aber atmosphärisch und nutzt auch hier die spacigen Tremolo-Gitarren. Nicht zuletzt auf "Long Dead the King" greifen die Bay Area Schwarzkittel auf ein abwechslungsreiches Repertoire zurück.

 

"The Ethereal Mist" wird vom Dialog zwischen Noctifer und Vilhelm (GRIMA, SECOND TO SUN, ULTAR) befeuert. Eine fette Komposition, gallig bis in die Haarspitzen. Weiter geht es mit dem facettenreichen und vielschichtigen "Lurker's Tomb", das mit seinen stakkatohaften Strukturen und dem perversen Gehämmer atmosphärische Unterstützung von den beiden Saitenakrobaten Urath und Vastador erhält. Auch das immer mal wieder einsetzende schräge, technisch verspielte Riffing wie beim Power Metal wirkt hier nicht unpassend. Nicht zuletzt mit der finalen Abschluss-Agonie "Dread" formen WRATH OF LOGARIUS ihr eigenes königlich-schwarzes Totenreich voller Finsternis, Furcht und Tod.

 

(Janko)

 

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Checkt die Videos der formless Black Metaller:

Keeper of the Spectral Legion:

https://youtu.be/3AOJt4_vIfk

 

Of the Void (Official Guitar Playthrough):

https://youtu.be/cN8LYvtb29E

 

Long Dead the King (Official Lyric Video):

https://youtu.be/T8omv8GFwjo


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