Obscura - A Sonication
(Nuclear Blast Records)
Disclaimer vorweg: Mir liegen keinerlei Infos vor, wer auf dem siebten Album was geschrieben hat. Ich kann also nicht beurteilen, in welchem Umfang Hauptprotagonist Steffen Kummerer am Songwriting des Werks war. Grund dieses Disclaimers sind freilich die Anschuldigungen der ehemaligen Bandmitglieder Alex Weber und Christian Münzner, die Kummerer des Diebstahls bezichtigt haben.
Nun aber zur regulären Besprechung. Wie bereits geschrieben, siebtes Studioalbum der Süddeutschen, x-te Neubesetzung des Layouts. Was sich bei all den Veränderungen über die Jahre jedoch nie geändert hat, ist die Musik. Noch immer spielen OBSCURA technischen Death Metal der Death-Schule. Dieses Mal vielleicht etwas melodischer. Gerade in „Evenfall“ lugen Hypocrisy-Melodien durchs Fenster. Auch wenn „In Solitude“ oder „Stardust“ muntere Abfahrten sind, erreichen sie jedoch nie die Höhen der letzten beiden Alben. Von der spielerischen Leichtigkeit und Schlüssigkeit des „Cosmsogenesis“/ „Omnivium“ Doppels müssen wir erst gar nicht anfangen. Vielmehr gefallen sich Obscura 2025 eben in einem melodischen Gewand, nutzen nicht selten Vocoder-Effekte in den Refrains („Silver Linings“, „A Sonication“).
Alles in allem ist das von Fredrik Nordström produzierte Album so ein durchweg unterhaltsamer Ritt geworden, der so zugänglich ausfällt wie nie zuvor in der Bandgeschichte. Auch wenn ein Fragezeichen hinter den Urhebern der Musik steht (in den Liner Notes ist lediglich Kummerer als Songwriter angegeben), sollte hiermit also jeder seinen Spaß haben, der mit OBSCURA in der Vergangenheit schon etwas anfangen konnte. Die melodische Offenheit macht es aber auch Einsteigern, die sonst von ständigen Taktwechseln abgeschreckt sind, einfacher in dieses Universum abzutauchen.
(Manuel)