Endstille -DetoNation
(Van)
Das Album endet mit dem Lied „Endstille (Weltkrieg)“ und man kann nur hoffen, dass die Band hinter ex-Naglfars Zingultus damit kein prophetisches Talent offenbart. Es gibt aber noch eine andere Lesart dieses Liedtitels. Womöglich hängen die Musiker ihr Sturmgewehr mit Verklingen des letzten Stückes endgültig an den Nagel, was angesichts der gebotenen Qualität reichlich schade wäre. „DetoNation“ schlägt mit dem Opener „New world lethargy“ direkt ein, man verzeihe mir die naheliegende Formulierung, wie eine Bombe.
Während man sich vor Erschütterungen kaum retten kann, fühlt man sich trotz 10-jähriger Pause aber direkt wieder wie zu Hause.
„DetoNation“ ist im besten Sinne ein klassisches Endstille-Werk: kantig, primitiv, effektiv. Mit unbestreitbarem Wiedererkennungswert, vereinzelten Midtempo-Dystopien („Tochnit aleph“) und einer rumpligen Rotzigkeit, die Hatern immer schon Angriffsfläche geboten hat, aber letztlich einfach nur lässig rüberkommt.
Schwachpunkt ist meiner Meinung nach noch am ehesten Zingultus (beinharter Fan des 1.FC Köln, danke liebes Rockhard für diese essenzielle Information!), der mit seinem heiseren volumenarmen Kreischen nicht die allergrößte Durschlagskraft entwickelt und auch nur selten so memorable Hooklines wie in „Destined to silence“ auf die Panzerkette bekommt. Ist am Ende aber fast egal, da „DetoNation“ als ganzes einfach nur einen monströsen Krater hinterlässt. Dafür meinen herzlichen Dank!
(Chris)