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Chapel of Disease –And as we have seen the storm, we have embraced the eye

(Van)

 

Manche Bands manövrieren sich mit ihrer Musik in Sackgassen, andere stoßen mit ihr Türen auf. Bei Chapel of Disease ist sicherlich letzteres der Fall. Nach „The mysterious ...“   war stilistisch vieles möglich, es war also spannend, wohin sich die Truppe orientiert. Die Antwort: ein gutes Stück weg von ihren Extrem Metal-Wurzeln. Es gibt zwar immer noch derbe Parts mit diesen wunderbar ekligen Death Metal-Vocals (für sich mittlerweile schon ein kleines Trademark), es gibt aber auch sehr viele, teils sehr lange Ausflüge in rockige und bluesige Gefilde. Letztere sind zwar manchmal des Guten zu viel, weil sich Bandkopf Laurent stellenweise in seinem, böse formuliert, Gedudel zu verlieren scheint, aber wenn als nächstes dann ein tolles Riff einsetzt, schneidende Licks aufhorchen lassen und die Wendungen im Stück immer smarter werden, ist dieser Makel absolut vergessen.

 

Überhaupt, das Songwriting. Grob und filigran, leichtfüßig und bleischwer und immer wieder Ideen auf der Sechssaitigen, die zeigen dass hier immens talentierte Songwriter am Werk sind. Ohne Übertreibung, ohne Van-Bonus, ohne Deutschland-Brille, es gibt auf diesem Album so einige Passagen, die einem nach 25 Jahren intensivem Musikkonsum tatsächlich noch den Kiefer senkrecht nach unten klappen lassen. Muss man erst mal schaffen und haben dieses Jahr im Songwriting-Bereich lediglich Slaegt geschafft, die ähnlich und doch ganz anders die Extreme ausloten.

 

Aber hier soll es natürlich um Chapel of Disease gehen, um Stücke wie das famos drückende, sich immer wieder neu entfaltende und nicht mal vor Keyboardeinsätzen zurückschreckende „Obnoxious-oblivion-device“, um den Titeltrack, der von Sekunde 1 fesselt, um „Null“, das einmal mehr wunderbare Bögen zwischen kantigem Riffing und luftigen Läufen spannt. Oder um „1000 different paths“, das dem ohnehin breiten Ausdrucksspektrum noch ein bisschen Western-Stimmung, eine feine Solstafir-Note und leicht gruftigen Gesang hinzuaddiert. Kompakter hätten man all diese Stücke vielleicht noch machen können, besser sicherlich nicht.  Insofern: kaufen!

 

(Chris)

 

https://www.facebook.com/ChapelOfDisease/


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