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Black CrucifixionBlack Crucifixion – Promethean Gift

(Soulseller/Twilight)

 

Proberaummitschnitte auf Tape, Corpse Paint und Okkultismus: Die finnischen Black Crucifixion fingen 1991 als mustergültige Black Metal-Kapelle an, wandten sich dann aber einer melancholischeren Spielart des Metal zu, die sie inzwischen Dark Metal nennen. Beim vorliegenden Album handelt es sich um ein Re-Release des gleichnamigen 4-Track-Albums aus 1992, dazu kommen 4 bislang unveröffentlichte Bonus Tracks, unter denen sich ein Live-Stück und 2 Songs von frühen Demos befinden. Mit dem Gerede vom jahrzehntelang ausverkauften „Cult Album“ der „Pioneers Of Nordic Darkness“ wird zwar ziemlich übertrieben – ein finnisches Album mit geringer Auflage aus den Anfangstagen des Black Metal lässt sich leicht als Kult verkaufen, egal ob es was taugt oder nicht. Der 4-Tracker allerdings ist interessant genug, um eine Neuauflage zu rechtfertigen. Von den verstimmten und rumpeligen Garagenmitschnitten auf Hälfte zwei, bei denen alleine übrigens man noch von Black Metal sprechen kann, gilt das nur beschränkt, obwohl man dem rohen und primitiven Sound mit etwas Wohlwollen durchaus Underground-Charme abgewinnen kann und der intensive Gesang dem Ganzen schon eine ganz eigene Note gibt. Die Songs, die das eigentliche „Promethean Gift“ ausmachen (sowie der ruhigere Track „Suomi Finland Saatana“ aus 1996), sind da aber sehr viel origineller. Ebenfalls rauh, verhältnismäßig primitiv und mit leichten Timing-Problemen kommt hier schleppender Doom aus den Boxen gekrochen, zur Unterstützung seiner düsteren Grundstimmung zurückhaltend mit Keys unterlegt und getragen von lamentierendem, klarem Sprechgesang, der überwiegend mit Geflüster unterlegt wird und schlicht hypnotisch wirkt. Obwohl an die frühen Werke von My Dying Bride, Katatonia oder Cathedral erinnernd, wirken diese Stücke insbesondere aufgrund des einnehmenden Gesangs originell und eigenständig. Wer authentischem und mit einfachen Mitteln gemachtem Doom etwas abgewinnen kann, sollte hier ruhig mal reinhören. Black Crucifixion sind übrigens nach wie vor aktiv und haben 2006 den Longplayer „Faustian Dream“ aufgenommen. Wenn sie da weitergemacht haben, wo „Promethean Gift“ aufgehört hat, könnte sich auch der lohnen.

 

http://www.myspace.com/blackcrucifixionfinland

 

(Torsten)


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