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Carcass - Torn ArteriesCarcass - Torn Arteries

(Nuclear Blast)

 

Die Melodic Death Metal Pioniere CARCASS aus Liverpool, die mit einer etwas über zehnjährigen Unterbrechung zwischen den Jahren 1996 und 2007, seit sage und schreibe 35 Jahren on Stage sind, werden dieser Tage ihre siebte Stahlzentrifuge an den Start bringen. Das bereits für August 2020 angekündigte "Torn Arteries" musste aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder nach hinten verschoben werden, sodass seit der Veröffentlichung ihres grandiosen letzten Studio-Komplettwerks "Surgical Steel" auch schon wieder acht Jahre ins Land gezogen sind. Die Death Metal Fossilien hauen aber auch auf CARCASS 7.0 mit unverkennbarer Note und dogmatischem Stil ordentlich auf die Plauze und drücken an geeigneter Stelle gerne mal schwerstens auf die Tube.

 

Das Four-Piece hackt bereits beim Einstiegssong drauf los, was das alte Death Metal Herz mit seinen "Torn Arteries" noch hergibt und lässt beim gleichnamigen Opener nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Mit präziser und chirurgischer Vorgehensweise ziehen Gründungsmitglied Bill Steer und der 2018 zur Band gestoßene Tom Draper klar definierte Riffwände hoch und lassen die progressive Ader zu keinem Zeitpunkt abreißen. In ihrer ureigenen Art Death Metal zu zocken, haben die Briten mit dem darauf folgenden "Dance of IXTAB" eine coole, melodische und dynamische Death 'n' Roll Nummer mit präsentem Bass aus der Taufe gehoben, die Live sicherlich einschlagen wird wie eine Bombe. Jeff Walkers unverwechselbares, helles, raues und bissiges Organ zischt dabei wie ein Skalpell durch Haut und Muskelfleisch. Das nachfolgende, düster gehaltene "Eleanor Rigor Mortis" unterstreicht die Vielfältigkeit der unterschiedlich gearteten Songs, die alles andere als auf Highspeed ausgerichtet sind, aber dadurch nicht minder zielstrebig rüberkommen. Foto: Ester Segarra"Under the Scalpel Blade", welches ursprünglich als Teil der "Flexi Series" vom Decibel Magazin veröffentlicht wurde und der CARCASS-Fan bereits von der 2020er EP "Despicable" her kennt, ist hingegen eine deftige und groovige Wuchtbrumme, die mit Melodie und herzhaftem Refrain zu überzeugen weiß. Zwei weitere Highlight des Albums markieren "The Devil Rides Out", welches innerhalb seiner eigenwilligen Soundscapes einen unheimlichen und düsteren Flow aufbaut, sowie das deftige, knapp zehn-minütige "Flesh Ripping Torment Limited". Auch die Vorab-Singleauskopplung "Kelly's Meat Emporium", das thrashige "In God We Trust" sowie das abgedrehte "Wake Up and Smell the Carcass / Caveat Emptor" bergen ihren ganz speziellen, fast schon überzogenen Reiz.

 

Das "Torn Arteries"-Coverartwork, des polnischen Künstlers Zbigniew Bielak ist zwar eher Death Metal untypisch gehalten, unterstreicht jedoch die organische und saubere Spielweise der britischen Knochencombo. In 48:58 Minuten schneiden sich die Liverpooler Death Dinos zehn Tracks voller Enthusiasmus und Präzision aus den Rippen, die in einem Zeitraum von etwa einem Jahr aufgenommen und produziert wurden. CARCASS pendelten hierfür zwischen dem schwedischen Studio Gröndahl, wo sie mit David Castillo zusammenarbeiteten und James Atkinsons Stationhouse im englischen Leeds hin und her. Der differenzierte Sound des Death Metal Urgesteins ist selbstverständlich bockstark arrangiert, könnte im Falle von "Torn Arteries"  jedoch ein wenig mehr Hitpotenzial aufweisen, wie das noch auf "Surgical Steel" der Fall war, welches mir doch nen ordentlichen Tacken besser gefallen hatte. CARCASS geben sich dieses Mal zwar extrem openminded, dadurch wirkt die neue Todeswalze aber auch etwas sperrig. Das mag eventuell dem Umstand geschuldet sein, dass "Torn Arteries" ein klein wenig experimenteller ausgefallen ist, als man das von CARCASS ohnehin schon gewohnt ist. Allerdings ist das zugegebenermaßen auch einmal mehr Motzen auf hohem Niveau.


(Janko)

https://www.facebook.com/OfficialCarcass

 

 

Checkt die neuesten CARCASS Videos hier an:

Kelly's Meat Emporium:

https://youtu.be/hdcfhccjk78

 

Under the Scalpel Blade:

https://youtu.be/fT24YUVzI5I

 

Dance of Ixtab (Psychopomp & Circumstances March No. 1

in B)":

https://youtu.be/34uxC0cfQc4


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