Winnetou – Der Mythos lebt
(Universum)
Arizona 1860: Der deutsche Ingenieur Karl May (Wotan „Das letzte Schweigen“ Wilke Möhring) reist in das Land um die „Neue Welt“ mit aufzubauen. Er soll als Eisenbahner die Strecken vermessen und in der Planung helfen. Der Mann ist guten Mutes, pflichtbewusst und aufrichtig. Vor Ort wird er aber schnell von der rauen Wildwest Realität eingeholt. Er bekommt massiven Ärger mit Vorgesetzten und Kollegen, da die auf die Tatsache dass man die Strecke einfach so durchs Land der Apachen verlegt, pfeifen! Es wird brutal gegen die Ureinwohner Amerikas vorgegangen und Karl kann das nicht tatenlos mitansehen. Er freundet sich mit Apachen Häuptling Winnetou (Nik „Der Albaner“ Xhelilaj) an und verliebt sich in dessen Schwester Nscho-tschi (Iazua „Apocalypto“ Larios). Aus Karl May wird Old Shatterhand und er schließt Blutsbrüderschaft mit Winnetou. Gemeinsam gehen die Freunde gegen das Unrecht vor, müssen aber immer wieder Rückschläge hinnehmen, da sowohl die Weißen als auch andere Indianer Stämme immer wieder gegen den Frieden agieren. Da gibt es Banditen die einen im Silbersee versteckten Apachen Schatz stehlen wollen und Nscho-tschi als Geisel nehmen und dann wäre da noch der Öl Tycoon Santer (Mario „Die Blechtrommel“ Adorf), der scharf auf das „schwarze Gold“ ist das im Boden der Indianer fließt. Winnetou und Old Shatterhand haben alle Hände voll zu tun um Schurken zu beseitigen und den Frieden aufrecht zu erhalten….doch am Ende schlägt das Schicksal nochmal konsequent zu!
RTL lässt Winnetou auferstehen – die Reaktionen waren von Anfang an gespalten. Die Einen freuten sich auf eine Neuinterpretation der alten Karl May Bücher und die Anderen sprachen von Gotteslästerung, da man die Originale aus den 60ern (mit den legendären Darstellern Pierre Brice als Winnetou und Lex Barker als Old Shatterhand) eh nicht übertreffen kann. Nun, Regisseur Phillip „Der Medicus“ Stölzl hat auf jeden Fall eine interessante Trilogie erschaffen die ein bisschen den Geist der Klassiker atmet aber auch Neues bietet. Die Indianer sprechen richtiges indianisch und die Kleidung bzw. die Kulissen haben einen authentischen Look. Klar, die alten Streifen hatten diesen märchenhaften Charme und die melancholische Musik (die bei den Neuversionen viel zu zaghaft eingesetzt wird), aber dafür gibt’s jetzt etwas mehr Dreck, faule Zähne, Prostitution – alles ein bisserl mehr „dirty“. Nik Xhelilaj funktioniert als Winnetou ganz gut und hat aufgrund seiner Optik sicher die Mädels auf seiner Seite. Wotan Wilke Möhring ist als Old Shatterhand anfangs ein Weichei und mit der Zeit ein richtiger Pfundskerl. Seine Stimme bzw. Dialoge passen aber nicht immer so gut, das merkt man vor allem wenn Routinier Mario Adorf auftaucht, bei dem Mann hat jedes Wort Gewicht und der klingt einfach klasse. Der erste Teil „Eine neue Welt“ beinhaltet zudem Jürgen „Die Welle“ Vogel, der dem miesen Schurken Rattler ganz hervorragend verkörpert, im Gegensatz zu Fahri „Tschiller: Off Duty“ Yardim, der als mexikanischer Bösewicht El Mas Loco mit türkischem Akzent im zweiten Teil „Das Geheimnis vom Silbersee“ völlig baden geht. Der dritte Film „Der letzte Kampf“ versöhnt dann wieder mit o.g. Mario Adorf als Santer Senior und dem talentierten Michael „Fack Ju Göthe 2“ Märtens als seinen skrupellosen Sohn. Es gibt also Licht und Schatten in der neuen Winnetou Trilogie, aber meiner Meinung nach überwiegt das Positive. Oder kurz gesagt: Kann man sich angucken!
Die DVD bzw. Bluray beinhaltet alle drei Filme in Top Qualität und mit Extras wie Audiokommentar, Making Of Dokus, Trailer, Effekte, Deleted Scenes, etc.! Es gibt auch eine limitierte Holzkisten Edition im Handel.
(Arno)