Orden Ogan – The Order Of Fear
(Reigning Phoenix Music)
Orden Ogan melden sich mit ihrem neuen Landeisen zurück und haben nichts von ihren Trademarks verlernt. Der Opener „Kings Of The Underworld“ knallt direkt pfeilschnell und ohne Intro oder sonstigen Spielereien aus den Boxen. Und mit Ohrwurm Chören, melancholischen Melodien und schnellem Riffing geht es direkt so weiter, wie man es von den deutschen Power Metallern gewohnt ist. Natürlich hat Sänger und Zepterhaltender Seeb auch dieses Mal die Knöpfchen gedreht und das Album hat den nötigen Wumps.
Was hindert einen daran, in pure Begeisterung zu verfallen? Es klingt komplett seltsam, aber genau das, was einst an dieser Band so herausragend war und ihnen ein Alleinstellungsmerkmal gab um aus der Masse anderer Power Konsorten herauszustechen klingt nun leider wie „alles schonmal gehört“. Natürlich sind die Melodien noch geil, die Riffs, der Gesang, alles eigentlich. Und irgendwie klingt doch alles, als wäre es in ganz ganz ähnlicher Form schon auf den vorherigen Alben dagewesen. Vielleicht hat Seeb auch in den letzten Jahren zu vielen kleineren Power Metal Bands hörbar seinen Stempel aufgedrückt, sodass eben die Momente in den Songs alle vorhersehbar sind und leider keine Überraschung mehr bieten? Manch einer mag das kontinuierlich und linientreu nenne und klar, Axel Rudi Pell, AC/DC und (früher) Running Wild haben vorgemacht, dass es funktionieren kann. Kommt eben auf die Erwartungshaltung an. Wer sich das Cover anschaut, sieht wohl ebenfalls die Ähnlichkeit zu den Dementoren aus Harry Potter. Nicht gerade komplett kopiert, aber doch sehr ähnlich. Eben aber nicht neu. Und so steht das Cover sinnbildlich für die Musik auf dem Album.
Da Orden Ogan sich vorher irgendwie immer weiter gesteigert hatten, bleibt dies nun leider aus und vielleicht rührt daher etwas die Enttäuschung?
Es bleibt natürlich dennoch ein hervorragendes Album und wird die Fans zufrieden stellen, denn letztendlich ist all das vorhanden, was die Band groß gemacht hat. Der ein oder andere begeisterte Fan von früher dürfte vielleicht den nächsten Schritt vermissen – inklusive dem Schreiber dieser Zeilen.
(Röbin)