Body Count - Merciless
(Century Media)
BODY COUNT, mit Ice-T und Ernie C an der Spitze, bewegt sich auf ihrem achten Album weiterhin souverän im Spannungsfeld zwischen Hardcore, Thrash Metal und Rap. Merciless knüpft direkt an den starken Vorgänger „Carnivore“ an, und die hohe Qualität, die die Band seit ihrer Reunion 2009 vorlegt, bleibt ungebrochen. Im Grunde genommen darf man hier schlicht elf neue BODY COUNT-Tracks erwarten (+Intro).
Der Titeltrack „Merciless“ beginnt anfangs etwas schleppend, doch spätestens bei der thrashigen Dampfwalze „Purge“ und dem atmosphärischen „Psychopath“ nimmt das Album richtig Fahrt auf. Purge als thrashige Dampfwalze lässt keinen Zweifel daran, dass BODY COUNT ihre Härte und Präzision weiter steigern, während Psychopath die rohe, intensive Energie der Band voll auf den Punkt bringt. „Mic Contract", „Lying MF“ und „World War“ lassen sich getrost als klassische BODY COUNT-Songs bezeichnen – Rap-Metal, der vor allem durch Ice-Ts starken Vortrag lebt.
Mit „Comfortably Numb“ gibt es ein Pink Floyd-Cover, natürlich im unverkennbaren BODY COUNT-Stil. Mittlerweile eine schöne Tradition bei den Amerikanern, auch wenn sie sich in der jüngeren Vergangenheit eher an Metal-Nummern ausprobiert hatten.
Auch textlich bleibt BODY COUNT ihrem Stil treu. Soziale Missstände, Rassismus und Gewalt sind immer Teil von Ice-Ts Erzählungen gewesen und sind es leider auch 2024 noch. Worüber ich an dieser Stelle leider nichts schreiben kann, sind die Gäste, die auf Merciless mitgewirkt haben.
Insgesamt ist Merciless ein weiteres intensives Kapitel in der BODY COUNT-Saga, das mit der gewohnten musikalischen Härte und der unverkennbaren lyrischen Schärfe von Ice-T überzeugt. Es ist ein abwechslungsreiches und packendes Album, das die kraftvolle Energie der Band in jeder Note einfängt.
(Manuel)