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Shout It Out Loud Festival 2012

Shout It Out Loud Festival III

Wetter (Ruhr) 13.10.2012

 

Das dritte Shout It Out Loud Festival, fand diesmal in Wetter an der Ruhr statt. Relativ kurzfristig verlegten es die Veranstalter in den wesentlich kleineren Stadtsaal Lichtburg in Wetter. Somit war unser bestens gelegenes Hotelzimmer in Mühlheim (600m von der RWE Halle) leider hinfällig und uns standen am Abend noch 250km Heimweg bevor. Durch die kleinere Location, konnten sich immerhin auch die ersten Bands schon über gut gefüllte erste Reihen freuen. Die Nachteile waren aber auch leicht zu erkennen. Zum einen konnten die Veranstalter keinen Raucherbereich außerhalb der Halle einrichten, da diese mitten im Wohngebiet liegt. Somit war das Rauchen im Foyer erlaubt. Das Foyer war allerdings nicht sehr geräumig, zudem befanden sich dort der einzige Getränkeausschank, der Vip-Bereich, der offizielle Merchstand und einer der CD-Händler, der in der Halle keinen Platz mehr gefunden hatte. Der Platz war also arg begrenzt und die Luft war auch für geübte Raucher schon an der Schmerzgrenze. Zum Glück wurde in den Umbaupausen so gut wie möglich gelüftet. Am Getränkestand gab es zeitweise größere Staus auf dem beengten Raum, allerdings sorgte das Bonkarten-System (ob man es mag oder nicht) immerhin für einen recht schnellen Ablauf. Die Preise für Essen und Trinken waren teils schon am oberen Limit. 3€ für ein 0,3l Warsteiner und 2.50€ für eine nicht sonderlich große Portion Pommes, finde ich schon recht sportlich. Das Festival selber, war allerdings bestens organisiert. Die Umbaupausen waren kurz und der Zeitplan konnte ohne größere Abweichungen eingehalten werden, wenn man vom Feueralarm bei Chrashdiet mal absieht. Zu der Verlegung des Festivals, kann man auf den offiziellen Seiten (Facebook/Myspace) des Veranstalters, eine Erklärung nachlesen, die einige der oben erwähnten Probleme erklärt. Genug gemeckert, denn das dritte Shout It Out Loud Festival war eine absolut gelungene Veranstaltung.

 

 

 

HOLLYWOOD TRASH

Mit den Briten von Hollywood Trash waren zu Beginn gleich mal ein paar echte Newcomer am Start, denn die Band bewegt sich gerade mal im Alter von 19 bis 22 Jahren. So merkte man den Briten auch schnell die fehlende Bühnenerfahrung an. Songs wie der Opener "We're All The Same", "Honk If Your Horny" oder der Rausschmeisser "Hollywood Queen" haben ihre Wurzeln klar in L.A. bei Bands

wie Mötley Crüe (die auch mit dem Cover "Too Young To Fall In Love" bedacht wurden) oder Faster Pussycat. Wobei mich Sänger Peter Trash nicht nur optisch an eine Mischung aus Vince Neil und Hannes Braun von Kissin' Dynamite erinnerte. Sicher - Hollywood Trash haben noch Luft nach oben, aber im Großen und Ganzen ging die Show durchaus in Ordnung.

 

BAI BANG

Trotz über 20 Jahren des Bestehens, konnten sich Bai Bang nie wirklich durchsetzen. Zumindest für viele der heute Anwesenden war die Mischung aus Bon Jovi (deren Riffs mehr als einmal zitiert wurden) und Def Leppard streckenweise einfach zu poppig. So hätte man sich auch in Sachen

Stageacting etwas mehr Schwung gewünscht. Technisch ließ man bei Songs wie "Come On", "Livin' My Dreams" oder dem Abschlusstrack "I Love The Things You Hate" nichts anbrennen und auch nach der Show entpuppte man sich als sympathische Zeitgenossen im allgemeinen Publikumsverkehr ... aber der satte Arschtritt "on stage" hat gefehlt.

 

FATAL SMILE

Mit dem Opener "Welcome To The Freakshow" des letzten Album "21st Century Freaks" stiegen die Schweden von Fatal Smile auch heute in ihren Set ein und jedem im Saal wurde sofort klar, dass wir es hier mit weitaus engagierteren Recken als mit den beiden ersten Bands zu tun haben. Auch vom

Styling her orientierte man sich 100%ig am Cover des letzten Longplayers und  feuerte energiegeladen einen Song nach dem anderen ab. Gerade Sänger Blade hob sich mit seiner voluminösen Stimme heute deutlich vom Rest des Billings ab. "Run For You Life" vom "World  Domination"-Album und der in Form einer Powerballade präsentierte Dio-Tribute "For The Last In Line" wurden somit zu echten Highlights des Festivals.

 

CRAZY LIXXSIOL3_Lixx

Die Crazy Lixx hatten noch nicht so oft die Gelegenheit in unseren Breitengraden aufzutreten. Ich konnte die Jungs aus Malmö jetzt das zweite Mal live erleben. Im Frühjahr auf dem Rock The Night in Lichtenfels, kurz vor der Veröffentlichung des neuen Albums „Riot Avenue“, konnten mich die Lixx nicht so ganz überzeugen. Ganz anders heute. Spielfreude pur! Die Gitarrenfraktion ist mittlerweile offiziell um den bisherigen Live Gitarrist Edd Liam erweitert und mit Jens Sjöholm wurde ein neue Mann am Bass vorgestellt. Drummer Joél Cirera, der schon letztes Jahr seinen Ausstieg verkündet hat, hat seine Meinung wohl geändert und sitzt immer noch hinter den Kesseln. Auf der Bühne war viel gute Laune angesagt. Besonders die beiden Neuzugänge waren extrem motiviert. Gitarrist Edd wirbelte die ganze Zeit über die Bühne und lieferte sich mit seinem Partner Andy Dawson diverse Duelle, aber auch astreine zweistimmige Leads gaben die beiden zum Besten. Ganz geil besonders bei „Whiskey, Tango, Foxtrot“. Basser Jens strahlte die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd und war auch nach dem Gig die ganze Zeit in der Halle zum Blödeln aufgelegt. Die Lixx boten einen souveränen Querschnitt aus allen drei Alben, wobei die Auswahl eher auf den poppigeren Songs lag. Die Songs des Debüt Albums „Loud Minority“, im Besonderen „Heroes Are Forever“, ernteten hier die besten Reaktionen. Ein paar härtere Sachen wie „Death Row“ oder „Children Of The Cross“ hätten nicht geschadet. Auch die Songs des neuen Albums „Riot Avenue“, kamen live deutlich knackiger rüber, als auf dem (mir persönlich) etwas zu zahm produzieren Album. Daumen hoch!

 

SIOL3_TailzTIGERTAILZ

Auch wenn Kim Hooker nicht der Originalsänger der 'tailz war, so verbindet  man seine Stimme doch klar mit der Band zumal mit seinem Einstieg die kommerziell erfolgreichtste Phase Einzug hielt. Da Kim auch die zweite Gitarre bediente musste neben dem ebenfalls neu integrierten Bassisten Jason

Sims auch noch Gitarrist Rob Wylde verpflichtet werden. Und der Neue hinter dem Mikro: Der hört auf den Namen Jules Millis und hat an diesem Abend einen tollen Job abgeliefert, denn ein stimmlicher Unterschied zu seinem Vorgänger war nur in Nuancen auszumachen. Tigertailz bewiesen auch heute wieder, dass sie eindeutig zu den starken Live-Bands des Glam Rocks zählen und so konnten

die Originalmitglieder Jay Pepper (Lead Guitar) und Ace Finchum (Drums) die Show als vollen Erfolg verbuchen. Dass unsterbliche Klassiker wie "Livin' Without You" oder "Love Bomb Baby" einen großen Anteil daran hatten, versteht sich von selbst. Da dürfte es auch keinen gestört haben, dass einige Backing Vocals an diesem Abend "nicht menschlich" erzeugt wurden. Jetzt muss aber studiotechnisch auch mal wieder anständig nachgelegt werden...

 

MIKE TRAMP

Eigentlich wären jetzt Fate an der Reihe gewesen. Wegen einer Autopanne, waren die Dänen allerdings noch nicht angekommen, so durfte Mr. Tramp eine Position früher ran. Unplugged  Auftritte sind nicht jedermanns Sache. Auch ich war skeptisch, ob der unplugged Auftritt von Mike Tramp funktioniert. Den White Lion-Recken so mitten im Programm nur mit der akustischen Gitarre zu platzieren, fand ich gewagt. Gerne SIOL3_Trampvergisst man aber, das White Lion neben „When The Children Cry“ noch eine ganze Latte geiler Songs am Start hatten, die ohne Probleme unplugged funktionieren. Das als Einstieg gewählte „Tell Me“, wurde gleich von der Mehrheit mitgesungen. Gefolgt von „Broken Heart“, war die Stimmung gleich bestens und die meisten Leute hatten sich sofort in der vorderen Hallenhälfte versammelt. Mike Tramp war selber sichtlich überrascht, wie enthusiastisch fast jeder Song mitgesungen wurde. Entsprechend locker und gut aufgelegt, sang sich der Däne durch seinen Set, der auch Songs seiner White Lion Nachfolge Band Freak Of Nature beinhaltete. Während „Lady Of The Valley” forderte er das Publikum mit einem ironischen “Scream For Me Long Beach” noch mehr zum Mitmachen auf, was aber die jüngeren Zuschauer nicht alle kapierten. Bei der

Ü 30/40 Fraktion, hatte er auf jeden Fall die Lacher auf seiner Seite. „Road To Vallhalla“ wurde mit „This one is dedicated to Worlds Of Warcraft“ und der Bemerkung, dass er diesen Song 1983 geschrieben hätte, bevor Horden von Skandinaviern die ganzen Wikingerlegenden ausgegraben hatten. Das große Finale bildete natürlich „When The Children Cry“. Den letzten Refrain überließ Mike Tramp dem Publikum, was diesen, auch bis in die letzten Reihen, mitsang. Gänsehaut!

 

 

SIOL3_FateFATE

Mittlerweile waren auch die Dänen von Fate eingetrudelt. Ich hatte die Band, zu deren Line-Up in den 80er auch Hank Shermann von Mercyful Fate gehörte, seinerzeit einmal als Support für Yngwie Malmsteen gesehen. Damals konnte ich mit dem AOR-lastigen Material allerdings nicht viel anfangen. Auf dem SIOL, konnte man Fate wohl als die „normalste“ Band bezeichnen. Der Saitenfraktion sah man die über 25 Jahre im Business, schon etwas an und auch der jüngere Frontman, konnte mit seiner Kurzhaarfrisur optisch nicht viel rausreißen. Dafür gab es ordentlichen Hard Rock zu hören, der im Publikum auch seine Fans fand.

 

BANG TANGO SIOL3_BangTango

Das aktuelle Bang Tango Album, hat mich schon nicht so vom Hocker gehauen und genauso geht es mir mit den Songs in der Live Version auch. Fronter und letztes Gründungsmitglied Joe Lesté, krächzt sich, mehr oder minder, aus dem letzten Loch durch den Set. Zwar weiss Gitarrist Scott La Flamme durchaus Akzente zu setzen, aber so richtig zünden, wollen die U.S. Boys bei mir nicht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit dem Teils funkigen Material nicht viel am Hut habe. Es sind zwar noch genügend Leute vor der Bühne, die Bang Tango unterstützen, es ist aber doch deutlich weniger los, als bei Mike Tramp oder Tigertailz.

 

 

CRASHDIET

Nachdem die Jungs ihre Teilnahme am 2. SIOL-Festival, wegen des Bandscheibenvorfalls von Basser Peter London, absagen mussten, standen Chrashdiet nun sogar als Co-Headliner auf der Bühne. Als Einstieg hatten die Stockholmer dieses Mal „Native Nature“ gewählt. Gefolgt von „Down with the Dust“, gab es also erst einmal zwei Songs, vom noch aktuellen Album „Generation Wild“, auf die Ohren. Die Stockholmer waren sich ihrer Position bewusst und legten engagiert los. Fronter Simon ist in dieser Disziplin eh kein Kind von Traurigkeit, und legte sich in gewohnter Weise, auch das eine oder andere Mal auf die Nase, oder kam ins Stolpern. Aber auch die Saitenfraktion, war bestens aufgelegt und mehr in Bewegung, als auf SIOL3_Diet1dem BYH oder im Juni, als Support für Mötley Crüe in Finnland. Fronter Simon sollte sich aber vielleicht mal überlegen, ob er den einen oder anderen Bodenkontakt vermeiden kann, wenn er etwas weniger spastisch über die Bühne zappelt. Wie gehabt, lag der Schwerpunkt der Setlist auf dem aktuellen Album und dem Debut „Rest In Sleaze“, das mit „Riot In Everyone“ „Breakin` The Chains“, „Queen Obscene“ und „Straight Outta Hell“ vertreten war. Vom Zweitling gab es, wie immer, nur einen Song („In The Raw“) und mit „Anarchy“ wurde, wie schon auf den letzten Gigs, ein neuer Song vorgestellt. Das Peter Londons Bass, drei Mal kurz ausfiel, ließ die Jungs auch nicht aus der Ruhe bringen. Leider wurde das Konzert während „In The Raw“ unterbrochen, weil ein Feueralarm ausgelöst wurde. Die bestens verständliche Ansage des Veranstalters, die Halle durch die Notausgänge zu verlassen, die sofort vom Sicherheitspersonal geöffnet wurden, konterten viele Leute idiotischerweise mit Pfiffen. Trotzdem konnte nach gut 15 min die Halle wieder betreten werden und es ging weiter. Die Stimmung war weithin gut und Crashdiet konnten ihren verbliebenden Set beenden. Als Rausschmeißer gab es, wie gewohnt, den Titeltrack des letzten Albums. Eine rundum gelungene Sache, bei ordentlichem Sound. Lediglich Martin Sweets Gitarre hätte ein paar Phon mehr vertragen können.

 

 

STEPHEN PEARCYSIOL3_pearcy1

Die Enttäuschung war groß, als Ratt letztes Jahr das BYH-Festival absagten, denn das letzte Album „Infestation“, war eine rundum gelungene Sache. Nachdem man sich im Bandlager, zum wiederholten Mal, in die Haare bekommen hatte, lag die Band mal wieder auf Eis. Die Macher des SIOL, schafften es nun Ratt Fronter und Gründer Stephen Pearcy mit Backing Band als Headliner, für das Festival zu verpflichten. Immerhin ist das die Möglichkeit,die Songs, zumindest mit dem originalen Frontman, zu sehen und zu hören. Die Backing Band von Mr. Pearcy, bestand nur aus einem Gitarristen, aber der Basser hatte es allerdings in sich. Mit einem 12-saitigen Bass bewaffnet, hab es keine Soundlöcher und es fiel selten auf, dass hier nur eine Gitarre am Werk war. Zwar spielte die Band tight und sehr gut, sah auf der Bühne aber recht blass aus. Mit „You’re in Love“ ging es gleich mit einem der bekanntesten Ratt Songs los. Es war aber recht schnell zu merken, dass Mr.Pearcy nicht wirklich gut bei Stimme war. Eine große stimmliche Bandbreite, besaß der Ratt Fronter noch nie, aber selbst die wirklich nicht allzu hohen Passagen der Ratt Klassiker, bereiteten ihm Probleme und wurden  zum Teil vom Gitarristen übernommen. An der Auswahl der Songs, gab es nichts zu meckern. Ein Highlight nach dem Anderen, wurde aus dem Ratt Backkatalog präsentiert. Sogar die Debut EP wurde mit zwei Songs („Sweet Cheater“ und „U Got Me“) nicht übergangen. Peinlich wurde es beim Judas Priest Klassiker „Heading Out To The Highway“, den Stephen Pearcy total versemmelte und schon bei der Strophe keinen Ton traf. Zwar war vor der Bühne schon ordentlich Stimmung, doch so ganz bester Dinge, war der Herr auf der Bühne nicht. Einige der Ansagen waren schon recht flapsig, das hätte man sich auch verkneifen können. Auch wenn man aus seiner Glanzzeit andere Dimensionen gewöhnt ist, sollte man genug Souveränität besitzen, seine Enttäuschung etwas weniger zur Schau zu stellen. Peinlich auch die von Pearcy mehrmals aufgestellte Behauptung, dass vor der Bühne bestimmt einige Kinder von ihm wären. Er hätte es früher in Deutschland ordentlich krachen lassen...na ja. Nach etwas über einer Stunde, hatten wir dann genug. Nach „Back For More“ und „Round And Round“ traten wir den Heimweg an. Einen Haken hinter dem Thema Ratt...

 

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Schnuller (Crazy Lixx, Tramp, Fate, Bang Tango, Crashdiet, Pearcy)

Hansy (Hollywood Trash, Bai Band, Fatal Smile, Tigertailz)


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