Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 377 Gäste und keine Mitglieder online

The Outsider - Nach eigenen RegelnThe Outsider - Nach eigenen Regeln

(3-L Films)

 

Der unbarmherzige Rinderbaron Fergus Hunter hat es auf ein bestimmtes Stück Land abgesehen, auf dem sich jedoch eine Farm befindet, die zur nahe gelegenen Amisch-Siedlung gehört. Da Ben Yoder nicht verkaufen will, lässt Hunter den friedfertigen Mann kaltblütig ermorden. Sein Plan geht allerdings nicht auf, denn fortan bestellt Yoders Witwe Rebecca das Land. Eines Tages taucht der schwer verwundete Revolverheld Johnny Gault auf der Farm auf und wird von der gottesfürchtigen Frau gesund gepflegt.

Nicht nur Hunter ist wenig begeistert von dem Schutz, der Rebecca nun zuteil wird, auch die anderen Siedler beäugen den "Outsider" mit Argwohn, will er doch so gar nicht in ihre den Fortschritt ablehnende Gemeinschaft passen. Und nicht zuletzt haben so einige der frommen Männer auch ein Auge auf die einsame Witwe geworfen.

Dass sich bei dieser Ausgangslage eine Liebesgeschichte entwickelt, ist genauso unausweichlich wie die Vergleiche zu Dr. Quinn oder Unsere kleine Farm. Denn dieser TV-Western ist zunächst einmal nur eines: harmlos. Und doch entwickelt The Outsider nach und nach Qualitäten und überrascht sogar mit einigen Szenen, die den Zuschauer beinahe vergessen lassen, dass er sich gerade einen Fernsehfilm ansieht - und dann auch noch einen, der im Wilden Westen spielt, gemeinhin zwei Merkmale, die sich kaum leichter vereinen lassen als die Lebensweisen der Amisch und unseres Titelhelden. Gleich zu Beginn glänzt John Noble als garstiger Oberbösewicht mit markigen Sprüchen und gnadenloser Konsequenz. Und wenn David Carradine als Dorfarzt eine Kugel aus Johnnys Bauch fischt, kann man nur hoffen, dass sich das minderjährige TV-Publikum bereits in die Kojen verabschiedet hat. Allerdings besteht The Outsider nun wirklich nicht aus lauter Highlight-Szenen. Die Laufzeit bietet mit knapp zwei Stunden jede Menge Raum für belanglose Dialoge und Füllszenen, außerdem ist die Story nicht nur vorhersehbar, sondern auch recht einfach gestrickt. Analog hierzu verblüfft auch der im Klappentext angekündigte "finale Showdown" mit Einfachheit und dem totalem Fehlen von Wendungen oder Überraschungen. Böse ist man als Zuschauer dennoch nicht, denn der Film steht offen zu seiner Herkunft und gibt zu keiner Zeit vor, etwas zu sein, was er nicht ist. So überwiegt die Freude, einen erstaunlich guten - wenn auch an besagte Serien erinnernden - TV-Western zu sehen. Der professionelle Look des Films und die Schauspieler tun ihr Übriges, das Ganze aufzuwerten. Selbst Naomi Watts, die gemeinhin für exakt einen Gesichtsausdruck bekannt ist, scheint die ideale Besetzung für diese - ihr zugegebenermaßen nicht allzu viel abverlangende - Rolle zu sein.

Wer ohne überzogene Erwartungen und mit dem Bewusstsein, einen für's Fernsehen produzierten Film zu sehen, an die Sache herangeht, kann sich durchaus begeistern. Das einzige wirklich unverzeihliche Manko ist der falsche Bildausschnitt, denn die 3L Homevideo-DVD mutet uns diesen Western (!) in 4:3 zu. Ansonsten ist die Scheibe akzeptabel ausgefallen, zwar ohne Extras und mit 3L-üblichem, CD-ROM-mäßigen Menü, dafür aber mit vernünftigem Bild und Ton. Die englische Spur sei jedoch eindeutig empfohlen, da trotz durchweg professioneller Sprecher einige Stimmen so gar nicht zu ihren Charakteren passen wollen.

 

 

(mosher)


Musik News

Movie News