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DECAYING - Shells Will FallDECAYING - Shells Will Fall
(F.D.A. Records)

Die Kriegsmaschine DECAYING walzt sich wieder mächtig durchs Gebälk. Mit ihrem schwer aus den Kanonenrohren donnernden, ernsthaften und straighten Old School Death Metal, der eher im mittleren Bereich der Geschwindigkeitsskala angesiedelt ist, anstatt übertrieben hart zu klingen, hält sich die vierköpfige Knochen-Combo viel lieber im traditionellen Sinne an Werte wie Melodie, Dynamik, sowie Eingängigkeit. DECAYING verbinden diese zu einer ausgewogenen, von Anfang an zündenden, gleichermaßen vitalen Symbiose aus Schwere, Masse und Groove. Das finnische Death Metal Squad setzt auch auf seinem fünften Panzerbrecher immer wieder auf Einflüsse aus Doom und Thrash, sind aber sehr zu meiner Freude einen guten Tacken härter und wuchtiger geworden.

 

Obwohl die 2010 gegründete Todesbatterie DECAYING irgendwie deutsch klingen, stammen sie doch aus der Hauptstadt Helsinki im Süden Finnlands. Das kräftig-raue und gutturale Growling von Sänger und Gitarrist Matias Nastolin klingt, gerade was sein Timbre anbetrifft, oftmals ein wenig nach John Tardy von den US Death Metal Dinos OBITUARY. Die Spielweise der Skandinavier ist jedoch eine andere, ja fast schon straightere Variante. Frontmaschine Nastolin bewahrt dabei auch stets seine ganz eigenen, hin und wieder variierenden Gesangsstile, die schon mal in leicht psychotisch-angepisste Gefilde abdriften, was dem Death Metal der Finnen zusätzlich Vorschub leistet. Hier spürt man förmlich die Verzweiflung und den Tod aus ihm herausbrechen. Und wenn sich das musikalische Grundgerüst auch auf ein eher im Midtempo angesiedeltes Fundament stützt, können die 2010 gegründeten Traditionalisten innerhalb der acht neuen Tracks, die "Shells Will Fall" zu bieten hat, natürlich auch mal ordentlich auf die Tube drücken, wie sie das unter anderem beim trashig veranlagten "Into the Straits" gleich zu Beginn eindrucksvoll unter Beweis stellen.


Das Death Metal Fourpiece hat sich gegenüber dem noch etwas durchwachsenen Vorgänger "To Cross The Line" wirklich gut entwickeln und auch deutlich steigern können. Die Songs sind einfach durchstrukturierter und haben wesentlich mehr Bums. DECAYING Gerade was, das nervige, weil einfach gehaltene, ja fast schon monotone Drumming vom ehemaligen Schlagwerker Okko Tolvanen anbetrifft. Da hat man mit dem Zuwachs durch Fellpeiniger Olli Törrönen definitiv nichts verkehrt gemacht. Törrönens Technik eröffnet DECAYING nämlich wesentlich mehr Möglichkeiten und ist im Vergleich zu Tolvanen um Welten besser. Auch das schranzig-schartige Riffing kommt wesentlich gereifter und facettenreicher daher. Ebenso die Bassaxt von Sebastian Bergman, sowie die starken Leads, die sich gerade in den interessanten Bridges oder den groovigen Refrains immer wieder fett durchdrücken. Man hat in den 38:06 Minuten Laufzeit ohnehin so einiges an wuchtigem Riffing und Drumming aufgefahren, das stets variabel gehalten ist und dadurch keine Chance hat, einen Hang zur Langeweile aufbauen.

 

Produktion, Mix und Master stammen aus der Hand von Sänger und Gitarrist Matias Nastolin, der von April bis Juni 2019 auch Gitarren, Bass, sowie Gesang in den Louhinta Studios in Helsinki aufnahm und dem Album dort auch den nötigen Feinschliff verlieh. Das Schlagzeug hingegen wurde im Februar 2019 bei Saarni Music in Vantaa von Markus Heinonen aufgenommen. Die Produktion ist sauber, druckvoll, ausgewogen und donnert so richtig schön knackig aus den Speakern. Textlich rühren DECAY eine beißende Mixtur aus Krieg, Zerstörung, Militärgeschichte, Elend und Tod an. "Shells Will Fall", welches sich speziell mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt, kommt mit 12-seitigem Booklet inklusiver aller Texte. This one is Death Metal as it's meant to be!

 

(Janko)

https://www.facebook.com/Decayingofficial/

 

 

Checkt das Trackvideo zum Titeltrack:

Shells Will Fall

https://youtu.be/tGMhJYM5r9E


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