Falloch – Where Distant Spirits Remain

(Candlelight)

Falloch sind eine Zweimann-Band aus Glasgow. Auf ihrem Debut spielen sie meditativen, stark Shoegaze-lastigen Post-Rock mit Folk-Elementen, der an Bands wie Agalloch und Alcest, ein bisschen auch an Anathema erinnert. Dem Duo gelingt es, eine durchgehend melancholische und schwelgerische Atmosphäre aufzubauen und in den starken Momenten mit tollen, meditativ-hymnischen und getragenen Parts sowie mit traurig-verträumten Passagen zu überzeugen. Insgesamt bietet das Album allerdings wenig Konsistenz: Mal ein Akustikgitarrenstück hier, eine Shoegaze-Passage dort, dann wieder eine dreckige Black Metal-Attacke, dazwischen Folk-Elemente mit Flöten, Trommeln und Geigen: All das wirkt mehr oder weniger beliebig aneinandergereiht und in keinem Moment wirklich zwingend. Der cleane, weiche und weitestgehend ausdruckslose Gesang macht die Sache nicht besser. Störend wirken sich vor allen Dingen die unmotivierten Black Metal-Einschübe aus, die mit ihren etwas schwerfälligen Gitarren und ihrem wilden Geschrei erstens an sich schon nicht sehr überzeugend sind, und zweitens einfach überhaupt nicht zum Rest der Platte passen wollen. Viel zu viele Bands haben sich auf das Rezept versteift, ruhige Parts mit Extrem-Metal zu kontrastieren; besonders überzeugend fand ich das eigentlich noch nie, und da machen eben auch Falloch keine Ausnahme. Sieht man von diesen Schwächen einmal ab, so bleibt eine verträumte Atmosphäre, der sich all jene, die zum hereinbrechenden Herbst eine gepflegte Prise Melancholie zu schätzen wissen, kaum werden entziehen können. Die Isolation und Erhabenheit, die man bei einer Winterwanderung durch die schottischen Highlands empfinden mag – davon handelt etwa „Beyond Embers and the Earth“ - drängen sich beim Hören dieser Platte nahezu auf. Melancholiker und Genre-Fans können also ruhig mal ein Ohr riskieren. An allen anderen wird diese Platte wohl eher unbemerkt vorübergehen.

(Torsten)

http://www.myspace.com/falloch