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SéanceSéance

(I-On New Media)

 

Über Thanksgiving ist das Studentenwohnheim nahezu verwaist, lediglich fünf Bewohner verzichten auf die Heimfahrt und verbringen die Feiertage gemeinsam in den leeren Räumen des riesigen Gebäudes. Beflügelt von Freiheit und Bourbon halten die Studenten eine Geisterbeschwörung ab, um das kleine Mädchen herbeizurufen, welches angeblich seit Jahrzehnten durch die Zimmer geistert. Durch eine Unaufmerksamkeit beschwören die Jugendlichen allerdings nicht das Kind, sondern dessen Mörder von anno dazumal, der fortan das Wohnheim unsicher macht.

 

Es ist wahrlich nicht einfach, inmitten der schier endlosen Veröffentlichungen im Teenie-Horrorbereich die Übersicht zu behalten und die brauchbaren Filme von der einschläfernden Stangenware zu trennen. Hier haben wir es also mit einem Genre-Zwitter aus Geister- und Slashermovie zu tun, der zumindest auf den ersten Blick, wenig Originelles zu bieten hat. Letztendlich sollte man „Séance“ aber seine Chance geben, denn auch wenn der Inhalt quasi ausschließlich aus diversen Vorbildern zusammengeklöppelt ist, erweist sich Mark L. Smith’ Film doch als durchaus kurzweilig, ansatzweise interessant und zum Teil gar recht spannend.

 

Der Kniff, die Handlung in ein leeres Hochhaus zu verlegen, das noch dazu mitten in der Renovierungsphase steckt, erweist sich als sehr passend für die Geschichte. Der Wechsel zwischen den Zimmern der Studenten und den kahlen Rohbau-Räumen bietet die nötige Abwechslung, ohne allzu aufgesetzt zu wirken. Die Darsteller sind weitestgehend solide, wenngleich sie mit wenigen Ausnahmen durchweg eher unsympathisch und ihre Rollen in den meisten Fällen extrem anspruchslos und hohl geraten sind. Betrachtet man allerdings die große Masse an Genreproduktionen, muss man ja bereits dankbar sein, dass die Protagonisten einen nicht bis zur Weißglut nerven.

Ein gewisser Schwachpunkt ist leider Adrian Paul, der hier die Rolle des Killer-Geistes übernimmt und dabei durchgehend derart leer dreinblickt, dass man nicht weiß, ob man Angst haben, oder einschlafen soll. Grundsätzlich ist Paul nicht unbedingt der Typ, den man sich gemeinhin als Kindermörder vorstellt – allerdings trägt auch die praktisch nicht vorhandene Hintergrundstory um seine Figur dazu bei, dass sein Killer kaum in Erinnerung bleiben wird.

Letztendlich liefert „Séance“ aber anständige Horror-Unterhaltung modernerer Couleur, die mit wenigen, aber netten Schock- und Splattereinlagen auskommt und dabei kaum Langeweile aufkommen lässt.

 

Was I-On’s DVD-Veröffentlichung angeht, ist das Beste im Grunde die Cover- bzw. Pappschubergestaltung. Das Motiv ist im Gegensatz zu ausländischen Veröffentlichungen sehr gut gewählt und auch das Design auf dem Backcover macht schon etwas her. Beim Bonusmaterial legte man sich dann allerdings nicht mehr so sehr ins Zeug und liefert leider lediglich einen Trailer plus der obligatorischen Programmshow. Dafür kann man aber mit der Bild- und Tonqualität wiederum sehr gut leben, auch wenn der Kontrast und die Schärfe hin und wieder unter den vielen dunklen Szenen zu leiden haben.

 

(mosher)


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