Lost Eternity – Fragments Of Truth
(Eigenproduktion)
2009 als loses Projekt gegründet, wurde aus LOST ETERNITY recht schnell eine richtige Band. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die ihre ersten Ergüsse direkt nach der ersten Probe auf die Menschheit loslassen, haben sich LOST ETERNITY Zeit gelassen. Die erste EP „The Path Of Eternity“ wurde erst 2015 veröffentlicht und mit dem ersten Album hat man sich in Leipzig weitere 10 Jahre Zeit gelassen. Die Songs sind teils grooviger Heavy Metal, mit einigen Thrash Anleihen, die mit Liebe zum Detail durcharrangiert sind. „Fragments Of Truth“ klingt also absolut nicht nach einem Schnellschuss, vielleicht wurde aber etwas zu lange und zu viel an den Songs gebastelt? Nur drei Songs, vom Intro abgesehen, bleiben unter 4 Minuten (bzw. knapp drüber), von denen ich „Vainglory“ und das etwas Priest-lastige „Hellraiser“ auch als Anspieltipps nennen will. Wie so oft sind die Vocals leider das Manko. Sänger Gaston verschießt einige tolle Melodien aus seinem prall gefüllten Köcher. Nur sind die Pfeile oft schlecht ausbalanciert. Sprich, die Vocals klingen oft sehr geleiert. Die Songs haben packende Riffs, sind mit vielen melodischen Leads versehen, könnten hier und da aber etwas kompakter sein. Größere Arrangements haben „LOST ETERNITY dennoch auf dem Kasten. Das 9-minütige „The Ashes Of The Weak“ schleppt sich in den ersten drei Minuten zwar etwas träge dahin, bekommt dann aber mit den akustischen Gitarren und der Violine noch die Kurve zu einem epischen Ende. Unter dem Strich „Fragments Of Truth“ ein gutes Album, mit ein paar Mankos im Gesamtbild. Die Songs an sich funktionieren gut, aber da ist bestimmt noch mehr drinnen, da bin ich sicher! LOST ETERNITY gehen auf jeden Fall nicht den leichten Weg und stellen hier schon etwas Eigenständiges auf die Beine.
(Schnuller)