Scour-Gold

(Nuclear Blast)

 

Man kann Phil Anselmo dieser Tage allgemein wenig zu Gute halten, aber dass der Weißwein-Connaisseur trotz wieder in Betrieb genommener Dollar-Druckmaschine tatsächlich noch den Underground mit seinen Projekten umpflügt, weist ihn als Überzeugungstäter aus. Wie überzeugend dann die musikalischen Taten tatsächlich sind? Schauen wir mal näher hin. Scour bieten auf ihrem Longplay-Debüt kompakten Black/Death-Metal, der im Einzelfall durchaus eine Menge Spaß macht.

 

Zum Beispiel, wenn bei „Coin“ ein gemeingefährliches Riffgewitter auf den Hörer herabregnet oder bei „Infusorium“ oder „Invoke“ die Leads feine Spitzen setzen. Fein ist natürlich auch das Zusammenspiel, hat Anselmo doch unter anderem Typen von Misery Index und Pig Destroyer um sich geschart. Als gutes Album durchwinken, kann ich „Gold“ aber letztlich nicht, da mir Phils Gesang zu wahllos zwischen Gegöbel und Gekreische wechselt und auch ansonsten nicht immer das Feeling stimmt.

 

Außerdem gibt es deutliche Abzüge in der B-Note: sorry, aber der Titel, die Liednamen („Evil“, „Devil“, Hell“) und das scheussliche Un-Cover ja, das oben ist tatsächlich das Cover), das alles ist an Lieblosigkeit kaum zu überbieten. Wer auf simplen, relativ schnörkellosen 3-Minuten-Extrem Metal Bock hat, kann natürlich trotzdem zugreifen und macht damit auch sicher nichts grundlegend falsch. Denn phasenweise wird hier tatsächlich einiges richtig gemacht.

 

(Chris)

 

https://www.facebook.com/scourband/?locale=de_DE


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