PANZERFAUST - The Suns of Perdition Chapter IV - To Shadow ZionPANZERFAUST - The Suns of Perdition Chapter IV - To Shadow Zion
(Eisenwald)

 

Die kanadischen Black/Death/Doom/Sludge Kellerasseln PANZERFAUST, kündigen mit "To Shadow Zion", den letzten Teil ihrer Tetralogie "The Suns of Perdition" an. Es ist gleichzeitig das sechste Epos über das elende Siechtum der Menschheit. Dabei konnte sich die, 2005 in Mississauga, Ontario gegründeten Extrem Metaller im Verlauf ihrer vierteiligen Reihe "The Suns of Perdition" enorm steigern und haben ihren experimentierfreudigen, Chaos verbreitenden Horrorfull Visionary Black Metal zu einer kunstvoll gestalteten Erhabenheit geformt. Mit ihren extraordinären, neurotisch-infernalisch arrangierten Loops geht die Quadriga wie gewohnt progressiv und vielschichtig zu Werke und zieht sein Auditorium, völlig losgelöst von irdischer Präsenz, in einen abyssalen Strudel der Nonexistenz.

 

Die letzten Tage der Menschheit sind angebrochen! Dargestellt in einer martialischen, pyroklastischen Wolke, mit polternden bis wirbelnden Drums, sphärisch mitreißenden, in der Hauptsache dissonant-verstörenden Gitarrenauswüchsen und düster-martialischem, bis monströs-langgezogenen Gebrüll und Gekreisch. "To Shadow Zion" föhnt entweder wie ein hochgradig virulenter Pesthauch aus den Speakern oder stapft stoisch durch die schwärzesten Sümpfe wie die langsam vor sich hin wesende Reinkarnation einer Moorleiche. Schlammig, infektiös, krank! PANZERFAUST kämpfen zwischen stürmischen Gezeiten und geisteskrankem, morastig-sludgigem Avantgarde Black/Death mit üblem Drive. Diese alles vernichtende soundtechnische Dichte greift ineinander wie Ebbe und Flut. Der Einstieg "The Hesychasm Unchained" ist in Brock Van Dijks bedrohlich disharmonisch bis manisch verstörende Perma-Gitarrenläufe eingebettet. Die unbehaglich wirkenden Schlagwerksequenzen von Alexander Kartashov pumpen den Wust an technischer Finesse direkt in den neunten Höllenkreis. Dabei werden Goliaths, partiell mit Hall unterlegten Vocals von den Höhlengängen zurückgeworfen, wie die grobschlächtigen Vorahnungen eines ach so jämmerlichen, weil kontinuierlich wiederkehrenden Scheiterns der Menschheit. Teils in nachgerade ordinären Geschwindigkeiten, wie beim zweiten Stück "When Even The Ground is Hostile" vorgetragen, pushen die extravaganten Klangkulissen wie die Niagara-Fälle. Die Kanadier jonglieren aber auch wieder perfekt mit gediegeneren Gangarten wie das langsame, facettenreich gestaltete "The Damascene Conversions" eindrucksvoll unter Beweis stellt. Bei Thomas Gervais hart, doch gleichermaßen gefühlvoll angerissenen Basssaiten läuft es mir heiß und kalten den Rücken runter. Da kämpfen sämtliche meiner Haare um einen Stehplatz. Foto: Samantha CarcasoleDiese ganz spezielle PANZERFAUST-Avantgarde-Atmo lädt nicht zuletzt bei den überlangen Tracks "Occam's Fucking Razor", sowie "To Shadow Zion (No Sanctuary)" zum Nachdenken und zum immersiven Wegdriften ein. PANERFAUSTs Neo-Apocalyptical-War-Theme behandelt in seinen vier Teilen "War, Horrid War" (2019), "Render Unto Eden" (2020), "The Astral Drain" (2022), sowie "To Shadow Zion" (2024) die existenzielle Verzweiflung, die spirituelle Trostlosigkeit und den unvermeidlichen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt.

 

Die Tetralogie "The Suns of Perdition", die samt und sonders von Greg Dawson in den BWC Studios zu Kingston produziert und abgemischt wurde, ist ein ultimatives Meister- und Referenzwerk geworden, das die explizite Hintergrundmusik unserer ureigenen Auflösung im Nihilismus liefert. Wie die Band selbst sagt, sind die Texte ein erschütterndes Manifest einer Welt, die sich verirrt hat, in der die Plage des Krieges zur einzigen Konstante geworden ist und das Gespenst des Untergangs über jedem Horizont schwebt. Die fünf schlachtenartigen, leprotischen Momentaufnahmen des Wahnsinns werden wie gewohnt in Überlängen zwischen 6:28 und 11:00 Minuten präsentiert, die einen enorm mitreißenden Malstrom-Drive entwickeln. PANZERFAUST bringen somit ihre Abschluss-Agonie "To Shadow Zion" in einer staatlichen Laufzeit von 45:55 Minuten über die Ziellinie. Vom Flow, dem nervenaufreibenden Spannungsfaktor und der widersprüchlich herzerwärmenden Kälte her gesehen, für mich definitiv das Highlight der Reihe! Well done, brothers!!!

 

(Janko)

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https://panzerfaust.bandcamp.com/album/the-suns-of-perdition-chapter-iv-to-shadow-zion

 

Checkt die Videos, sowie den full album stream zu "To Shadow Zion" hier an:

When Even The Ground is Hostile:

https://youtu.be/ZsaQrW9jZo8

 

Occam's Razor:

https://youtu.be/2Xv-WdLO0P0

 

"To Shadow Zion" full album stream:

https://youtu.be/WselW2dpy3s


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