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Konvent- Call Down The SunKonvent- Call Down The Sun

(Napalm Records)

 

Die 2015 gegründete All-Girl-Death/Doom-Combo KONVENT aus Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen holt mit "Call Down The Sun" zu einem massiven Zweitschlag aus. Das unschlagbare Debüt aus dem Januar 2020 hatte die Death- und Doom-Welt bereits ordentlich durchgerüttelt und den vier Damen eine breite Fanbase beschert. Dass die neun Tracks, des 45:23 Minuten wirbelnden zweiten Silberlings, dessen Artwork erneut aus der Feder von Mads Berg stammt, den enorm hohen Erwartungen an einen "Puritan Masochism"-Nachfolger gebührend Kurzweil zollen, kann man an dieser Stelle bereits getrost bestätigen. "Call Down The Sun" setzt genau an den Stärken an, derer sich die Kopenhagener Klostergemeinschaft KONVENT auf ihrem Debüt verschrieben haben.

 

Das unverkennbare Funeral-Doom-Gitarrenwerk von Sara Helena Nørregaard, entfaltet bereits mit der Startrille zum Eröffnungssong "Into the Distance" eine einwandfreie, wellenartig runtergedrosselte Dynamik voller Schwere und Düsternis. KONVENTs Primitive Death Doom (wie es mir Schlagwerkerin Julie Simonsen selbst gegenüber betitelte), legt bei mir kurzerhand einen Schalter um, zwingt mich unmittelbar zum Headbangen und treibt mir immer wieder dieses verschmitzte Grinsen auf die Visage. Diese unheimlich charismatischen Lowtempo-Agonien, ziehen einen wie angegossene Stiefel aus Beton, tief hinab, in den Sumpf eines homogenen Zusammenwirkens aus Instrumentalsektion, Härtegrad, Düsternis, Schwere, Intensität, Flow und gesangstechnischer Boshaftigkeit. Foto: Sebastian Apel Rikkes extrem dunkles Cavegrowling nimmt sich aus, wie ein urzeitliches, gefräßiges Monster, dass in subterranen Tiefen herrscht. Neben diesem ultratiefen Grumbling, das in der Welt des Death/Doom wohl so ziemlich als Alleinstellungsmerkmal gelten dürfte, faucht die Fronterin auch aggressives Screaming aus dem Abyssal ihrer Eingeweide heraus, von dem man gerade beim zweiten Song "Sand is King" aufgefressen, zerkaut und anschließend in den wässrig-schwarzen Rinnstein gespuckt wird. Heidi Withington Brinks übelst fies prattelnde, teils tiefenverzerrte Bassaxt, ist nicht zuletzt beim Folgesong "In the Soot" so unbeugsam wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Durch geschickte Zwischenspiele, sowie diverse, in ihrer Form nicht unbedingt zu erwartende Wechsel in Pace und Melodieführung bringt der Nonnenzirkel immer wieder die nötige Kurzweil ein.

 

Man lausche nur mal den göttlichen Klängen, des anschließenden "Grains", das wie eine herzliche Umarmung voller kalter Melancholie daherkommt. Mit "Fatamorgana" hingegen, hat man den perfekten Soundtrack für das Ödland eingefangen, das wir aus unserem einstigen Paradies geformt haben. Von der unglaublich mitreißenden Dynamik meines persönlichen Faves "Pipe Dreams" getrieben, kommt man aus diesem erdrückenden Mahlstrom aus durchtrieben wabernden Melodieloopings kaum mehr heraus. Auch das rastlose "Never Rest" klingt so derbe zerrüttet, dass es eine helle Freude ist. Der Abschlusssong "Harena" bietet, mit dem erhabenen Geigen- und Cello-Spiel von Streicher Felix Havstad noch mal einen schönen, offenen, geradezu leichtfüßigen und spacigen Kontrast zu dem finsteren, aber auch tiefgründigen Material der vier Mädels. Die raue, aber glasklare Produktion und der einwandfreie Mix von Lasse Ballade wurde abermals in dessen schwedischen Ballade Studios vorgenommen. Gerade, was die satten, voluminös austarierten Schlagkessel von Julie Simonsen anbetrifft, hat Lasse exzellente Arbeit abgeliefert. Das Mastering gab man in die Hände von Brad Boatright, der dem Album im Audiosiege Studio zu Portland, Oregon einen letzten Stempel aufdrückte. "Call Down The Sun" ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des dänischen Four-Piece und weiteres Meisterwerk für die schwarz eingefärbte Death/Doom Szene.       


(Janko)

 

https://www.facebook.com/konventband

 

 

Checkt die Videos der Klostergemeinschaft:

Grains:

https://youtu.be/cH0LodMdtwo

 

Pipe Dreams:
https://youtu.be/jayArlch6LU


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