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BOHEMYST - Čerň A SmrtBOHEMYST - Čerň A Smrt
(Petrichor)

 

Mit BOHEMYST betritt ein neuer und hochinteressanter Vertreter der Black Metal Gilde die Bühne. Eigentlich ist das so nicht ganz richtig, denn die Tschechen sind aus den 1993 gegründeten AVENGER, zum Teil auch den 2020 aufgelösten MATSER’S HAMMER hervorgegangen und daher eigentlich gar nicht mal sooo neu. Aus diversen persönlichen Gründen hat sich das Quintett aus Volyně (dem selbsternannten Tor zum Böhmerwald) letztendlich dazu entschieden, künftig unter dem Banner BOHEMYST zu agieren. Ihr Debüt unter neuer Flagge ist ein schwarzmetallhaltiges, dynamisch-melodisches Extremeisen geworden, das phasenweise ordentlich drauflos ballert.

 

Das maßvoll opulente "Čerň A Smrt" (zu Deutsch: Schwarzer Tod) ist sowohl spannend, als auch dramaturgisch aufgebaut und nahezu perfekt arrangiert. Mit immer wiederkehrendem, zumeist eher hintergründigem Keyboardeinsatz und häufigen Parallelen zum Death Metal, zocken BOHEMYST düster-eleganten, atmosphärischen Bohemian Dark Metal, der sich munter durch die Geschwindigkeiten holzt, gerne aber in den mittleren Tempi verweilt und hieraus auch seine wahren Stärken bezieht. So zeigen sich die tschechischen Black/Deather auch in ihrem Aggressionslevel recht facettenreich. Während der Titelsong, mit seinen glanzvollen Leads, das bedächtige und Riff-trächtige Schwarzmetall Monster "Na Umrlčích Prknech" (Auf den Todesplanken) oder das charismatische "Nekromantika" eher auf Atmosphäre und Flair bedacht sind, pushen das brachiale "Krvehlas" (Blutvergießen) mit seinen Traktor-Blasts, das wütende "Co Nelze Zapomenout" (Was nicht vergessen werden darf), sowie "Do Chřtánu Smrti" (Im Schlund des Todes) schwerstens, ja regelrecht zerstörerisch nach vorne. BOHEMYST - BandObschon durchaus modern interpretiert, erinnert "Čerň a Smrt" zum Teil an alte HYPOCRISY Scheiben zu "Abducted" und "The Final Chapter"-Zeiten, stellenweise auch an ältere IMMORTAL oder noch ältere DIMMU BORGIR Alben, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt abgekupfert und bewahrt sich stets seine eigene kalte Melodic Black Metal Seele. Leichte HYPNOS Einflüsse lassen sich innerhalb der 46:28 Minuten Laufzeit ebenfalls vernehmen.

 

Der ketzerische, halb verweste Gesang von Fronter Radek Popel zeigt sich im Timbre äußerst variabel und lässt sich zumeist von hellem, langgezogenen Black Metal Gekreisch, bis hin zu dunklem, gebieterischen Death Growling/Rattling auf sämtliche Gangarten ein. Das kraftvoll pollernde Drumplay, der beklemmende Permasound der Leadgitarre, sowie die düsteren Synthsoundlayers sind äußerst stilvoll und vor allen Dingen stilsicher umgesetzt. Soundtechnisch wurde "Čerň A Smrt" von Honza Kapak im tschechischen Hellsound Studio veredelt. Herausgekommen sind hierbei zehn kraftvolle, epische Songs, vollgepumpt mit Energie und Leidenschaft. "Čerň a Smrt" ist in jedem Falle ein Album geworden, dem man Klasse und Know-how attestieren kann.


(Janko)

www.bohemyst.cz

www.facebook.com/Bohemyst

 

 

Checkt das Lyric-Video zu "Krvehlas" hier an:

https://youtu.be/adtMrEmFrkM


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