Dark Tranquility -Moment
(Century Media)
Extrem eingängiger Melodic Death Metal mit simplem, Keyboardgeklimper verkleistert – was klingt wie der Alptraum eines jeden Hardliners, funktioniert auch auf „Moment“ , zumindest phasenweise, richtig gut. Wenn das Album sich in einem vom Vorgänger unterscheidet, dann dass es insgesamt noch melodischer ist. Zudem gibt es wieder mehr klaren Dave-Gahan -minus-Charisma-Gesang, was all jene – naja, viele sind es wahrscheinlich nicht- freuen wird, die „Projector“ mögen. Ansonsten aber folgen die Göteborger (trotz neuem Gitarristenduo feat. Christopher Amott) relativ unbeirrt ihrer Erfolgsformel und schreiben mehrheitlich sehr prägnante, gerade durch ihre Einfachheit bestechende Songs. Vor allem „Identical to none” und “Transient”oder auch das etwas düsterer temperierte „Standstill“ gehen dermaßen lockerflockig ins Ohr, dass schon fast der Popalarmsensor Alarm schlägt, aber eben nur fast. Wobei, nach so einigen smootheren Momenten tut das recht harte Riff im ohnehin sehr starken „Ego deception“ schon ziemlich gut. „Moment“ ist ein abgeklärtes und dennoch nur wenig routiniertes Alterswerk, das sicher niemand auflegen wird, um durch die Wohnung zu eskalieren. Als musikgewordene Komfortzone für Fans der Band und als federleichtes Melodeath-mit- wenig-Death-Werk funktioniert „Moment“ sehr gut. Noch eingängiger und luftiger sollte es allerdings nicht werden.
(Chris)