Monstrosity –The passage of existence

(Metal Blade)

 

„Spiritual apocalypse“ war vor 11 Jahren ein absolutes Brett, ist es ohne Einschränkungen immer noch und in meiner bescheidenen Welt eines der besten Death Metal-Alben der Nuller Jahre. Dass der Nachfolger deshalb einen schweren Stand bei mir haben würde, war klar. Und so kam es dann auch. Der Vorabtrack war für mich eine einzige Enttäuschung. Angefangen beim transparenten aber drucklosen Sound, über das unauffällige Riffing bis hin zum Song an sich. Jetzt mit dem ganzen Album in den Lauschern,  relativiert sich dieser Eindruck aber deutlich. Zwar gefällt mir die cleane Produktion immer noch nicht, aber man gewöhnt sich schnell an sie und die Songs sind dann doch – Asche auf mein Ohr – über jeden Zweifel erhaben.

 

Wie schon auf dem Vorgänger sind die Kompositionen wundervoll ausbalanciert und ausgereift bis ins letzte.  Dabei technisch anspruchsvoll, an den richtigen Stellen mit griffigen Hooklines („Solar Vacuum “) versehen und nie um straffe Tempovorstöße verlegen. Bei letzterem fehlt dann zwar etwas die Wucht, aber „Passage of existence“ zielt auch nicht auf Brutalität und „in die Fresse“ ab. Das zeigen auch die äußerst gefühlvollen, teils zweistimmig vorgetragenen Melodic-Soli, die sich so stark vom Rest absetzen, dass schon fast ein Vital Remains-Flair entsteht. Gekopiert wird hier aber gar nichts. Monstrosity haben ihren eigenen Sound, und haben in ihrem unwerwechselbaren Florida-Style durchgängig interessante, detailverliebte, ungemein erwachsen klingende Stücke geschrieben.

 

Ganz so großartig wie „Spiritual apocalypse“ ist „The passage of existence“ zwar nicht, dafür fehlen noch ein paar Überideen. Aber feinste Death Metal-Kost wird hier dennoch geboten. „Kingdoms distained“ steckt man damit jedenfalls locker in die Tasche und auch das vom Stil her näher stehende Brutality-Comeback zieht im Vergleich deutlich den Kürzeren.

 

(Chris)

 

https://www.facebook.com/MonstrosityOfficial


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