Hammerfall – Built To Last (Hail or Kill Review)
(Napalm Records)
Zugegeben, die Anfangseuphorie gegenüber HAMMERFALL war bei mir nach dem zweiten Album schon etwas abgeebbt, obwohl ich beide Alben grandios („Glory To The Brave“) bzw. absolut stark („Legacy Of Kings“) finde. „Renegade“ und „Crimson Thunder“ bekam ich eher nur partiell mit und mit den späteren Alben, sah das ähnlich aus. Aus dieser Sicht muss ich sagen, es hat sich nicht viel verändert und dass ist gut so. HAMMERFALL machen genau das, was man von ihnen erwartet und hören will. Das kann man natürlich hassen, muss man aber nicht. Oscar, Joacim und Gefolgschaft haben sich über die Jahre etabliert, weil sie eben coole Metal Hymnen schreiben können. Da ist genug Kitsch und Klischee drinnen, es dominieren aber die Gitarren mit echten Metal Riffs, wobei die Rhythmusgitarren auf „Built To Last“ teilweise gar nicht so weit weg von den letzten Accept Alben sind. Das ist mir tausend Mal lieber, als die Landsleute von Sabaton, mit ihren durch Keyboards verwässerten Kriegshymnen. Hymnen sind ein gutes Stichwort, denn davon findet man auf „Built To Last“ wieder einige. Ganz vorne das fürchterlich (im positiven Sinne) eingängige „Hammer High“, das sich sofort brutal in den Ohren festsetzt. Gefolgt von dem schnellen „Star Of Home“, das mit tollem Refrain punktet, sowie der starken Ballade „Twilight Princess“. Im Opener „Bring It!“ und dem gegen Ende platzierten „New Breed“ sind die angesprochenen Accept-Einflüsse deutlich zu hören. Onmipräsent sind natürlich auch die (ebenfalls seinerzeit von Accept etablierten) Don Kosaken-Chöre auf „Built To Last“. Durchhänger oder gar Ausfälle sind absolut nicht zu entdecken, somit gibt es ein ganz klares Hail! …und an die ganzen Sabaton-Jünger: „This is the real shit!!!“
(Schnuller)
Die Schweden höre und mag ich seit ihrem legendären Debut Album. Das Teil war 1997 sowas von Hammer! Es folgten weitere gute Alben (z.B. "Renegade", "Crimson Thunder" oder "No Sacrifice, No Victory") und auch ein paar die nur Okay waren, ich denke da an "Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken" oder "Infected". Wo steht die neue? Meiner Meinung nach bei den richtig Guten! Es macht Laune starke Flieger wie "Bring it!", den Stampfer "Hammer High" oder das epische "Second to None" zu hören. Man hat das Gefühl, dass eine gewisse Frische und ein Gespür für Ohrwürmer vorhanden ist. Nicht das Oscar, Joacim und Co. das nicht vorher auch schon inne hatten, aber diesmal stimmt einfach alles, die Zutaten wurden gut gewählt. Die neue Hammerfall ist einfach eine starke Platte von einer Band bei der man weiß was man bekommt. Überraschen tut hier nix, aber die Konstante überzeugt in der ungezwungenen, positiven Art und Weise wie sie dargeboten wird. Hämmer hoch - ich gebe ein klares HAIL!
(Arno)
Mir ging es eigentlich genau so wie Schnuller. Auch ich habe Hammerfall nach „Legacy Of Kings“ aus den Augen verloren.
Das Coverartwork von „Built To Last“ erinnert nicht von ungefähr an das legendäre Debüt der Schweden, denn das Album klingt wie eine zeitversetzte Fortsetzung, das alle Trademarks der Band beinhaltet.
Was Highlights betrifft, sehe ich das Album jedoch ganz anders als Schnuller. Die „starke Ballade“ „Twilight Princess“ ist mir viel zu schwülstig. Die „eingängigen“ „Hammer High“ und „Bring It!“ viel zu stumpf.
Die Uptempo-Hymne „The Star Of Home“ ist aber tatsächlich richtig gut. Genau wie der tolle Titelsong und „The Sacred Vow“.
Zu 100% überzeugt mich „Built To Last“ nicht. Trotzdem ist das Album eine gute Packung klassischer Metal-Stoff für Traditionalisten. Deshalb auch ein kleines HAIL von mir.
(Michael)
Ich glaube, jeder, der nicht auf der Hater Seite bei Hammerfall steht wird die ersten beiden Scheiben lieben, über den Rest kann man sich mehr oder minder streiten. Die neue Scheibe fängt in meinen Augen viel zu schwülstig und simpel an und irgendwie finde ich den Sound etwas zu dünn. Dennoch ändert sich das Gesamtbild mit „The Sacred Vow“ und dem folgenden, endlich wieder schnelleren „Dethrone And Defy“. Mit Balladen der Truppe konnte ich hingegen noch nie etwas anfangen, dafür entschädigt aber „Stormbreaker“, ebenfalls mit angezogenem Tempo und einem interessanten Refrain. Es finden sich nicht nur super Songs auf dem Album, aber meine anfängliche Gegenwehr hat sich dann doch nach mehrmaligem Hören gewandelt und es gibt ein Hail.
(Röbin)