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Ketzer –Starless
(Metal Blade)
 
Und die nächste Band, die sich mit ihrem neuen Album erdreistet, ihrer eigenen künstlerischen Vision zu folgen. Sowas aber auch. Herausgekommen ist dabei "Starless" - ein Werk, das ehrlich zeigt, wo die Band in ihrer Entwicklung steht. Nämlich weit, weit weg vom Black Thrash früherer Tage, von dem im Wesentlichen nur noch der giftige Gesang übrig blieb. Die Musik ist nahezu frei von Aggression und weder leicht in Worte zu fassen noch in eine Schublade abzulegen. Die insgesamt 10 Kompositionen, darunter zwei  Instrumentalstücke, bedienen sich beim Punk ( in "Godface"), flirten mit Postpunk (im Titelstück und in  "Count to x") ziehen die meiste Kraft immer noch aus düsterem und manchmal wuchtigem Metal, aber auf eine sehr ungezwungene Art.
 
Der Tribulation-Fan wird diese Mischung aus Krächzgesang und Stiloffenheit sicher zu schätzen wissen, der Sodom-Headbanger und seine kuttentragenden Trinkkumpanen wohl eher nicht. Ich selbst habe ehrlich gesagt noch keine abschließende Meinung zu "Starless", das mir in seinen besten Momenten z.B im  zupackenden "White eyes" sehr gut gefällt, in anderen Passagen aber teils zu introvertriert und unfokussiert ausfällt. Aber vielleicht spricht da auch nur der Fan der Vorgängeralben aus mir.
 
Nun, die weitere Beschäftigung mit "Starless" wird es zeigen - und die lege ich auch jedem Musikliebhaber ans Herz. Alleine schon aus Respekt vor einer Band, die einfach nur ihren Gefühlen und Instinkten folgt. Dass sie dabei mit „Wild boys“-artigen Shouts und rammsteinhaftem Hochzählen zwischenzeitlich auch mal auf die schiefe Bahn gerät – geschenkt.
 
(Chris)   
 

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