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Ab sofort gibt es eine neue Rubrik beim Totentanz mit dem Namen „Hail or Kill?“. In dieser werden zukünftig in unregelmäßigen Abständen Reviews zu Szenerelevanten Alben erscheinen, mit einem Unterschied zu den normalen Besprechungen: Hier werden einige Redakteure ihre persönliche Meinung zu dem Album schreiben und somit evtl. für eine andere Sichtweise sorgen, oder die Meinung des Redakteurs mit eigenen Worten unterstreichen und somit die Relevanz und Klasse des Albums noch hervorheben.
Wir werden sehen, wie die Alben in der Gunst der Schreiber wegkommen und ob es dann heißt „Hail or Kill?“

 

Manowar - Kings Of MetalManowar - Kings of Metal MMXIV (Hail or Kill? Review)
(Magic Circle Entertainment)

 

Brauch man das? Diese Frage stellt man sich natürlich völlig zu recht als Erstes wenn man einer Neueinspielung eines Klassikers gegenübertritt. Die Antwort darauf kann ich euch nicht geben, das muss jeder selbst entscheiden, ich kann nur versuchen zu erklären warum ich es durchaus gebrauchen kann.
1988 erschien "Kings of Metal" erstmals und avancierte zu Manowars beliebtester Scheibe. Jetzt, 2014, kommt der Klassiker zum (etwas über, hihi) 25 jährigen Jubiläum neu eingespielt nochmal auf den Markt. Die Intention der Band ist es, so sagt zumindest Häuptling deMaio im Interview, eine aktuelle Variante der Scheibe zu zeigen, eben mal zu demonstrieren wie sie es heute machen würden. Man covert also das eigene Werk und fügt die ein oder andere Nuance dazu....und genau das macht Spaß. Deshalb schau ich mir auch das Remake von z.B. "Conan", "Judge Dredd" oder "Halloween" an - weil mich, bei aller Ehrbietung für das Original, interessiert wie man heute an das selbe Thema rangeht. Manowar gehn so ran das sie den Sound, die Produktion etwas voluminöser und druckvoller gestalten, was nicht einfach ist denn das Original klang eigentlich schon geil. Man hat beim Remake "Hail and Kill" als Opener gesetzt und das kommt, zusammen mit dem anschließenden Titelstück, schön powervoll aus den Speakern. Man hält sich im Großen und Ganzen an die 88er Version, klar das Karl Logans Gitarrenspiel etwas anderst klingt als das von Ross the Boss, vielleicht sogar etwas zahmer...Grund zum Aufschrei? Nein, warum denn? Wir befinden uns ja in einem Remake in dem auch mal etwas verändert werden darf. "Heart of Steel" - der emotionale Hit wurde mit einem dunklen Männerchor aufgepeppt, der nicht permanent aber gezielt zu hören ist und dem Track enorm gut steht, ja die Gänsehaut ist definitiv da! Sehr gut! Als nächstes kommt "A Warrior´s Prayer", das ich im Original schon störend fand. Das kleine Hörspiel ist jetzt noch etwas pompöser und das "Prayer" enthält noch mehr Huldigungen. Wie gesagt, das muss nicht sein. Im Original sprach Arthur Pendragon Wilshire den Grandpa, jetzt ist es Schauspieler Brian Blessed (u.a. "Alexander", Henry V") der auch eine passende, mächtige Stimme hat.
"The Blood of the Kings" haut dann schön in die Vollen und im neuen Text werden etliche Länder mehr aufgezählt als damals, die Zeile "...back to the Glory of Germany" ist aber natürlich auch noch da. "Thy Kingdom Come" schließt sich an. Das Stück war meiner Meinung nach schon immer eine kleine Rückschau auf die "Fighting the World" Ära mit etwas melodiöseren Sounds. Im neuen Gewand ist das noch immer so und man kann eigentlich nichts störendes finden - die Chöre sind fett! "Sting of the Bumblebee" - deMaio ist ein extrem guter Basser, daran hat sich nix geändert, aber damals wie heute skippe ich dieses Solo eher vor als mir den Hummelflug anzutun, haha. Ist aber mit 1:18 Min. auch nicht sehr lang. "The Crown and the Ring" jenes epische Gänsehaut Stück - die Orchesterparts kommen beeindruckend und Eric Adams singt es (zumindest auf CD) immer noch meisterhaft. Wieder viel dicker Chor und massig Volumen. "On Wheels of Fire" - im Original der Opener, hier der Schlusstrack, bietet Speed Power die nach einem Song wie "The Crown..." gut tut. Donnie Hamzik, der aktuelle Drummer der auch schon auf dem "Battle Hymns" Debut 1982 zu hören war, weiss zu gefallen aber ich würde behaupten der legendäre Scott Columbus (R.I.P.) hatte 88 doch den schnelleren Bleifuß! Dennoch: das Stück drückt!
Die erste Scheibe dieser Doppel CD enthält dann "The Crown..." nochmal in der "Metal Version", wo dann am Ende eben die Band einsetzt. Völlig okay dies hier als Bonustrack geboten zu bekommen. Außerdem ist "Heart of Steel" nochmal als "Guitar Instrumental" zu hören, indem Karl´s Klampfe quasi die Vocalparts übernimmt. Coole Sache, finde ich als Bonustrack auch völlig ok, wenn nicht sogar richtig geil.
Die zweite Disc beinhaltet dann alle "Vocal Songs" (also nicht "Sting" und "A Warrior´s") nochmal als Instrumental Version. Das geht für mich auch in Ordnung, ist definitiv mal interessant zu hören und kann als Bonus mitgenommen werden, aber natürlich hört man die Hits lieber mit dem grandiosen Eric.
So, dann wären wir nun am Ende der Rezi und stellen fest das hier ein Metal Klassiker nochmal neu aufgelegt wurde mit ein paar Veränderungen die - zumindest meiner Meinung nach - absolut interessant sind und Grund genug dafür das Teil immer wieder gerne aufzulegen. Original bleibt Original - keine Frage - und man sollte an "Kings of Metal MMXIV" auch nicht rangehn mit der Erwartung das Alles nun besser wäre. Das war nicht die Absicht, wie eingangs erwähnt. Auf jeden Fall haben Manowar hier mehr Mühe reingesteckt als in ihr "Battle Hymns" Remake von 2010, das ja fast schon 1:1 eingespielt wurde.
Ich freue mich auf die kommende Tour wo das Werk komplett gespielt wird und man zusätzlich noch ein paar selten gespielte Stücke hören soll. Klingt gut - werden sehn.
Das Manowar aber nach wie vor ein Streitthema bleiben ist klar und ich bin mir sicher das meine Kollegen, die nun weiter unten ebenfalls einen Kommentar abgeben zur CD, einige Dinge anderst sehen. Aber das ist ok - deswegen gibt es ja jetzt diese "Hail or Kill?" Rubrik bei uns, die passenderweise von den Namensgebern eröffnet wird. Hail or Kill? Von mir ein "Hail"!


(Arno)

 

Also ein paar Schwachpunkte hat das Album schon. Karl Logan lässt mit seinem quirligen Gefrickel stellenweise jedes Gefühl vermissen und spielt desöfteren stramm an den Songs vorbei; und sollen Manowar künftig in Karaoke-Bars gespielt werden oder was bitte soll man denn nur mit den ganzen Instrumental-Versionen auf Disk 2 anfangen? Und schließlich: Macht es Sinn, dass The Crown and the Ring und Heart of Steel gleich inflationäre 3 (!) mal vertreten sind (wovon 2 Versionen gut verzichtbar sind)? Grundsätzlich pflichte ich Arno aber bei: Das Projekt, den vielleicht größten Metal-Klassiker aller Zeiten neu zu arrangieren, ist - von wenigen Mankos abgesehen – von Erfolg gekrönt. Weil Manowar sehr nah am alten Material bleiben, Veränderungen nur zurückhaltend vornehmen, dabei aber ein sehr glückliches Händchen beweisen, und sich ansonsten vor allem auf die produktionstechnische Seite konzentrieren, gelingt ihnen das Kunststück, allen Songs durch die Neueinspielung neue und ansprechende Facetten abzugewinnen und sie in Sachen Druck und Bombast außerdem in neue Dimensionen zu heben. Für mich am wichtigsten: Eric gönnt sich keine Schonung, lässt keine Höhen aus und singt extrem pointiert und kraftvoll. Ich habe nicht viel erwartet und bin ziemlich begeistert! An einer Stelle dann aber doch massiver Widerspruch: Warriors Prayer ist – in welcher Version auch immer – unverzichtbar!

 

(Torsten)

 

„Kings of Metal“ waren sie vielleicht mal, heute regiert  im Hause Manowar nur noch Arroganz  und Stumpfsinn. Sich auf alten Lorbeeren ausruhen ist da wahrscheinlich noch die beste Idee. Und in der Tat ist diese Neueinspielung  gar nicht mal so übel. Starke Stücke wie „Hail and Kill“ und „Wheels of fire“ (jetzt „On wheel of fire“ und unverständlicherweise in der Setlist weit nach hinten gerückt) bleiben eben starke Stücke, auch wenn die Dynamik von früher weder gesanglich noch instrumental ganz erreicht wird. Neben diesen neuen alten Highlight gab und gibt es aber auch jede Menge unnötigen Stoff. Das beginnt genau genommen bei den schon damals ärgerlichen, spätere Unarten vorwegnehmenden Albumtiefstpunkten  „The warrior‘s prayer“ und „Sting of the bumblebee“ und geht weiter mit Instrumental- und Alternativversionen, die wohl eher dazu dienen die Kriterien einer  teurer verkaufbaren Doppel-CD zu erfüllen.  Aber bei allen Kritikpunkten – dies ist nicht das erwartete Desaster.  Schade eigentlich, hätte Kollege Arno und seinem Review  gerne vehementer widersprochen.

 

(Chris)

 

Die Songs von "Kings Of Metal" sind natürlich über jeden Zweifel erhaben und wohl durch kein Arrangement der Welt wirklich zerstörbar. Aber mal ehrlich: Wer von uns wird sich zukünftig die 2014er Neuauflage reinpfeifen, wenn bereits das Original für eine erneute Rotation Schlange steht? Und hört sich die Instrumentalstücke wirklich jemand mehr als zweimal an? Wir Schreiberlinge haben das Glück vorab kostenfrei in die Scheibe reinzuhören, um uns ein Bild davon zu machen. 15,- Euro und mehr würde von uns aber sicherlich auch keiner ausgeben, wenn man die ursprüngliche Version vorrätig hat beziehungsweise für 5,- bis 7,- Euro abgreifen kann. Think about it ...

 

 (Hansy)

 

Auch wenn man Remakes (ob Film oder wie in diesem Fall ein musikalisches Meisterwerk) immer als Eigenständig betrachten sollte, schließlich denken sich die verantwortlichen Künstler bei ihren Neuinterpretationen was, kommt man um Vergleiche mit der Originalvorlage niemals herum. Beim Vergleich Manowar 1988 und Manowar 2014 ist natürlich der Hang zum bombastischen und der fette Sound natürlich das deutlichste Unterscheidungsmerkmal, was aufgrund der technischen Entwicklung und Manowars Präferenzen der letzten Alben nicht sonderlich überraschen sollte. Denke, dass gerade der Hang zum bombastischen, den Manowar seit je her zwar hegten aber seit „Louder Than Hell“ immer opulenter haben ausfallen lassen, hier besonders zur Geltung kommt. Besonders „Heart Of Steel“ und „Crown And The Ring“ profitieren von dieser noch epischeren Ausrichtung. Denke aber, dass gerade die Kritiker, die seit „Gods Of War“ auf Manowar rumhacken, gerade eben wegen diesem Plus an Bombast sich auch an der Neueinspielung von „Kings Of Metal“ stören werden. Entschärfen gerade der Bombast und der etwas zu glatte Sound zum Teil die Songs und lässt diese zahmer erscheinen. Auch wenn Eric Adams immer noch ein begnadeter Sänger ist und dies gerade auch Live immer wieder aufs Neue beweist, stört mich bisschen was an den schnellen Gesangspassagen. Diese klingen etwas abgehackt und haben leider nicht diese Melodieführung wie zu Zeiten des Originals. Die langsamen Parts bekommt er hingegen Perfekt hin (am deutlichsten fällt das bei „Hail And Kill“ und dem Wechsel von langsam zu schnell auf). Aber da mir die vier Warrior den Gefallen getan haben und einen meiner absoluten Lieblingssongs „Wheels Of Fire“ nicht zerstört haben, gebe ich dem Remake/Rerelease eine ordentliche Durchgangsnote, die vor allem im Vergleich zur doch ziemlich lieblosen „Battle Hymns“ Neueineinspielung massig Pluspunkte sammelt und sicherlich auch des Öfteren von mir eingelegt werden wird. Ein neues Werk in der Art von „The Lord Of Steel“ wäre mir dennoch lieber gewesen. Ein verhaltenes „Hail!“ für "Kings Of Metal MMXIV".

 

(Zvonko)

 

Hier ein einfaches Daumen hoch oder runter geht gar nicht. Manowar haben es diesmal definitiv besser gemacht, als bei der Neuaufnahme ihres Erstwerks und zuerst Mal gibt’s Anerkennung für das Experiment, die Lieder etwas anders zu arrangieren und anzupassen. Doch wie bei jedem Experiment können die Sachen auch schief gehen. Und das tun hier manche Songs auch, wie „Hail And Kill“ z.B., der an Druck verliert. „Kings Of Metal“ bleibt an sich gleich, seltsamerweise gefällt mir aber hier (zum ersten Mal) Karl’s Gitarrenspiel bzw. Sound, besser als das Original. Und „Heart Of Steel“ und „The Crown & The Ring“ mögen nicht unbedingt besser sein, aber bieten interessante und aber auch sehr gute Varianten zum Original. Erics Stimme ist logischerweise anders. Für sein jetziges Alter singt er immer noch Top, im Vergleich zu früher natürlich ne Nuance schwächer. Und ein Adams typisches „Come On“ nach nem Strophenteil passt zwar live, wirkt hier aber nur bemüht um live klingen zu wollen. „Hail or Kill“? Bissl was von beidem, Tendenz zu „Hail“, da sie sich immerhin auch getraut haben.


(Röbin)

 

http://www.manowar.com

 

 

 


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