Fjoergyn - Monument Ende
(Trollzorn)
Froergyn sind und bleiben eine Ausnahmeformation, von welchen es glücklicherweise nur wenige gibt. Glücklicherweise weil wir sonst gar nicht mehr zu schätzen wüßten, welche Perlen ab und zu die breite Masse der Veröffentlichungen heller überstrahlen als der Polarstern die Finsternis Mordors. Das letzte, 2009 erschienene Album „Jahreszeiten“ war ein Geniestreich, für welchen ich im Review kaum Worte fand, und ich bin nun wahrlich nicht leicht zum schweigen zu bringen. Vorab: Dieses Niveau konnten Fjoergyn mit „Monument Ende“ nicht mehr erreichen, und selbst ihnen traue ich kaum zu, ihren eigenen Meilenstein zu überbieten. Nichtsdestotrotz ist auch das vorliegende neue Album ein bestechend großartiges Werk geworden. Nachdem man sich auf „Jahreszeiten“ der schlichten Naturschönheit widmete, trägt „Monument Ende“ wieder deutlich apokalyptischere und misanthropischere Züge. In zehn Kapiteln werden die letzten Tage der Menschheit dargeboten, wie üblich jagen Fjoergyn den Hörer dabei durch derart viele Stimmungen, daß man sich schon erstmal festhalten muß. „Monument Ende“ besitzt viel Dynamik, viele Details und wirkt ein ganzes Stück verspielter als das betont natürlich gehaltene letzte Werk. Doch es fällt leicht, sich in dieser dystopischen Atmosphäre niederzulassen, Stephans gesanglichem Wechselspiel zu lauschen und sich von der Musik gefangennehmen zu lassen. Avantgardistisch bleiben Fjoergyn mit jedem Album, anspruchsvoll und mitunter anstrengend, aber wir haben es glücklicherweise ja auch mit keiner Stangenware zu tun. Nehmt euch die Zeit, „Monument Ende“ auf euch wirken zu lassen, und ihr werdet einmal mehr begeistert sein. Ich wage zwei Prognosen: Jedes künftige Fjoergyn-Album wird keinem der vorherigen gleichen. Und es wird immer vor derart mächtiger Qualität sein, daß man es einfach haben muß.
(Till)