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Satyros  RivenSatyros – Riven

(Eigenproduktion)

 

Es gibt sie heute ja eher selten, diese Bands, die sich um alles selbst kümmern. Wo kommerziell erfolgreichere Kapellen sogar für die Entwicklung von Gesangslinien und Lyrics externe Profis engagieren, nehmen diese Bands von der Platten- und Videoproduktion bis hin zur Promotion alles selbst in die Hand, und zeigen nicht zuletzt damit, wie ernst es ihnen mit ihrer Musik ist. Die Melodic-Metaller Satyros sind so ein Fall, und sie stellen ihr in Eigenregie produziertes und nunmehr drittes Album „Riven“ auch gleich komplett auf ihrer Homepage zum Download zur Verfügung. Verteilt auf zwölf komplexe, aber äußerst eingängige Stücke buchstabiert der Dreier aus der Bodensee-Region eine sehr schwedisch klingende Black/Death-Variante aus, die sich besonders durch das hörbare Gespür für Atmosphäre, Dramatik und Melodie auszeichnet. Die größtenteils zwischen drei und sechs Minuten langen Stücke erinnern stark an frühe Dark Tranquility: Ihr hervorstechendstes Merkmal sind komplexe, zweistimmigen Riffs mit melancholischem Unterton, mit denen hier geradezu verschwenderisch umgegangen wird, und ein ausdauernder Schreigesang, dem es besonders die ausufernden, langgestreckten Schreie angetan haben. Viele der Stücke transportieren zudem eine (alb-)traumartig-phantastische Atmosphäre. Der eingängige Einstieg „Purify“, das abwechslungsreiche und melancholische „Eyes of Eternity“, der düstere Trip „Wermode's Fall“, das epische „Ataraxia“, der mit verstörend-dissonanten und orientalisch angehauchten Strophen überzeugende Titeltrack oder das fiebrig-hypnotische „Traumhallen“: Satyros überzeugen mit packenden Melodien, Einfallsreichtum, Präzision und Virtuosität. Man kann gut damit leben, dass es ein paar weniger bewegende Stücke gibt, und auch der nicht ganz so tolle Sound geht mit Hinblick auf die Eigenproduktion völlig in Ordnung. Negativ ins Gewicht fällt allerdings, dass es nicht gelungen ist, den Stücken einen echten Wiedererkennungswert zu verpassen. Da letztlich alles sehr ähnlich klingt, geht es mit dem Spannungsbogen irgendwann doch etwas bergab. Dennoch ein sympathisches, eingängiges und über weite Strecken überzeugendes Album.

 

(Torsten)

 

 http://satyros.bandcamp.com/album/riven

 


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