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Taunus Metal Festival 2016

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Taunus Metal Festival 08.04.-09.04.2016 Oberursel

 

Das Taunus-Metal Festival, vom gleichnamigen Verein organisiert, ist auf dem besten Wege sich als richtig cooles, kleines Festival zu etablieren. Nach ein paar kleineren Konzerten wagte sich der Verein vor ein paar Jahren an ein Festival. Anfangs als kleines Open Air, veranstaltet man seit drei Jahren in der Burgwiesenhalle/Oberursel ein zweitägiges Festival, das ziemlich tief im Underground steckt. Die beiden Tage sind meist aufgeteilt in den wesentlich härteren Freitag und den traditionelleren Samstag. Mit 25€ für beide Tage (keine Tagestickets) ist der Preis sehr tief kalkuliert und auch die Getränke sind mit 2.50€ (Bier/Apfelwein, Alkoholfreies) und 1€ für Wasser für ein 0,4l Getränk auch sehr günstig. Der Bratwurst/Döner-Stand vor der Halle war für meinen Geschmack allerdings nicht das Gelbe vom Ei. Da ich als normal zahlender Gast vor Ort war, gibt es hier keinen kompletten Bericht mit allen Bands. Andreas Freitag vom Taunus Metal Verein beantwortete mir aber nach dem Festival Wochenende noch sehr ausführlich einige Fragen, die im Anschluss an den Bericht zu finden sind.TM_Bitchhammer1.jpg

 

 

Freitag, 08.04.

 

Als erstes bekam ich BITCHHAMMER zu sehen. Das Leipziger Trio gab sich recht räudig und war durchaus unterhaltsam. Allerdings boten die Jungs auch nichts, das ich nicht schon wo anders gehört hatte. Bassist und Frontmann Basstard Priest war aber sichtlich motiviert und gab eine gute Figur ab, während sich Gitarrist Jack Frost eher sehr zurückhaltend gab.

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INSULTER kommen aus der direkten Umgebung von Oberursel und feierten heute den Release ihrer ersten CD "Crypts Of Satan". In den 10 Jahren des Bestehens, haben es die Jungs bisher nur auf ein Demo gebracht. Als Lokal Heroes war vor der Bühne erwartungsgemäß einiges los. Der Black-Thrash von INSULTER kam ziemlich cool rüber. Blickfang auf der Bühne ist definitiv Gitarrist Alcoholic Patrolator, der rüberkam wie eine Mischung aus Cronos (Outfit) und James Hetfield in den 80ern. Ein wenig mehr Bewegung von Fronter Unholy Masochist wäre aber nicht verkehrt. Eine echt gute Vorstellung war das aber allemal.TM_BurstingOut.jpg

 

Als nächstes gaben BURSTIN' OUT ein optisch sehr geschlossenes Bandbild ab. Die Jungs ziehen alle am gleichen Strang und keiner tanzt optisch aus der Reihe. Musikalisch würde ich BURSTIN' OUT irgendwo zwischen Venom und dem Bathory Debüt einordnen. Ebenfalls sehr unterhaltsam. Als letzten Song wurde "Witching Hour" von Venom abgefeuert...nicht das einzige Mal an diesem Wochenende.

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WARRANT waren für Cage in das Line Up gerutscht. Da es terminlich bei WARRANT nicht anders machbar war, wurden sie in den Black/Thrash Freitag geschoben. Eine willkommene Abwechslung, was man auch am echt gut gefüllten Raum vor der Bühne feststellen konnte. Im Gepäck war nicht nur der Enforcer, sondern auch der neue Gitarrist Michael Dietz, der als weiterer Aktivposten der Band sichtlich gut tut. Ein Hingucker ist auch Drummer Thomas, der das Drumkit mit großem Spaß vermöbelt. Davon lässt sich nicht nur Bandgründer Jörg anstecken, sondern auch das Publikum, das gut mitgeht und die Band gebührend abfeiert. Vom neuen Album gibt es lediglich "Asylum" und "Immortal" zu hören, wobei mir besonders letzterer heute besonders gut reinläuft. Ansonsten zücken WARRANT nur Klassiker der beiden `85 Alben aus dem Köcher. Sehr schön, das auch "Scavenger's Daughter" und "Torture In The Tower" dabei sind. Starker Gig!

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DELIRIUM TREMENS sind auch schon einige Jahre im Geschäft und dementsprechend routiniert auf der Bühne. Frontmann Mütze Piper kommt in seinem Patronen/Nieten/Stachelarmband-Outfit ziemlich cool rüber, dagegen wirken die eher zivil gekleideten Bandkollegen eher underdressed. Die Band ist zurzeit leider nur mit einer Gitarre unterwegs, da sollte man sich wieder um Ersatz kümmern. Mit zwei Klampfen kommt Thrash meistens besser rüber. Zu meckern gibt es hier allerdings nichts, lediglich der etwas matschige Sound macht es mir etwas schwer bei den Songs Einzelheiten zu erkennen. Da sollte ich doch mal die Alben anchecken.

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Mittlerweile war der Zeitplan etwas verschoben und KETZER ließen sich drüber hinaus auch mehr als die eingeplanten 15 Minuten für Umbau und Soundcheck Zeit. Das neue Album wird zwar von der Presse ziemlich abgefeiert, in der Halle standen aber einige  "Starless" eher skeptisch gegenüber. Zudem die Band sich auch optisch arg gewandelt hat. Der Sound war aber recht gut, Zeit hatte man sich ja genug genommen, mit Black-Thrash hat das Gebotene nicht mehr allzu viel zu tun. Das Interesse vor der Bühne war recht ordentlich, meine Baustelle war das allerdings nicht, so dass ich beim dritten Song den Heimweg antrat.

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Samstag, 09.04.

Da zu Hause noch einiges zu tun war (Frühjahr, Gartenarbeit und so), war der angepeilte Zeitpunkt um 18 Uhr zu DELIRIOUS an der Halle zu sein. Das klappte auch mit Punktlandung, in der Halle spielten allerdings noch METAL WITCH, die schon um 17.45 Uhr fertig sein sollten. Also war man schon gute 30 Minuten hinter dem Zeitplan. METAL WITCH waren zwar schon in den 80ern ein paar Jahre aktiv, schafften es aber erst in der zweiten Bandphase (ab 1997) zu ihren ersten Veröffentlichungen. Der typisch teutonische Metal ist ganz nett, kann aber weder mit alten Klassikern, noch mit dem aktuellen Nachwuchs wirklich mithalten. Der Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch, die Jungs wurden gut angenommen.

 

PARAGON sind da schon ein ganz anderes Kaliber. Nach 25 Jahren weiß man in Hamburg, wie man Power Metal macht, dementsprechend souverän knallt das Material auch aus den Boxen. Wegen der schon sportlichen Verzögerung verzichteten PARAGON auf das Intro und legten als eine der wenigen Bands ohne große Umschweife los. Der Sound war ziemlich gut und vor allem die Backing Vocals kamen ziemlich gut rüber. Sänger Andreas war ebenfalls gut drauf und zog die Anwesenden souverän vor die Bühne. Definitiv schon eins der Highlights des Tages.

 

Da mir die Bratwurst vom Vortag in keiner guten Erinnerung geblieben ist und der Döner am gleichen Essensstand wenig appetitlich aussah, fiel die Entscheidung ATOMWINTER sausen zu lassen und eine Pizzeria im Ort aufzusuchen, ziemlich leicht.

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Als wir eine Stunde später wieder an der Halle waren, hätten DELIRIOUS, die halbe Stunde Verzögerung schon eingeplant, schon spielen sollen. Die waren allerdings noch beim Soundcheck und ließen sich dabei auch etwas Zeit. Mit "Moshcircus" haben DELIRIOUS nach 9 Jahren wieder ein neues Album in der Hinterhand, auf dem man nach wie vor den guten Bay-Area-Style Thrash pflegt. Sänger Betty steht immer noch gut im Futter und besitzt eine starke, Chuck-Billy mäßige Stimme, die auch in balladesken Passagen bestehen kann. Um Melodien ist man also nicht verlegen. Leider war auch bei DELIRIOUS der Sound recht matschig. Die Gitarre war erst nach dem dritten Song auszumachen und auf Drums und Gesang waren definitiv zu viele Effekte. Dadurch ging einiges  im Brei verloren, zudem gab es während der Soli doch einige Soundlöcher. Ein zweiter Gitarrist ist dringend von Nöten und bei den Ansagen sollte etwas mehr kommen als nach jedem Song „Seid ihr gut drauf/habt ihr noch Bock“-Variationen rauszuhauen. Tolle Band, heute aber leider etwas unter Wert verkauft...

 

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Warum EVIL INVADERS vor NIGHTBREED ran durften/mussten mag der Veranstalter wissen. Die Belgier sind in meinen Augen zurzeit die geilste Liveband, die ich in den letzten Jahren zu sehen bekommen habe. Was das Stretch-Jeans Geschwader auf der Bühne veranstaltet, ist an Energie und Wildheit kaum zu toppen und dabei noch tight, wie die Hölle, gespielt. Die Jungs sind ohne Pause unterwegs, posen in den Rauchfontänen und ballern einfach alles weg. Auch der Sound ist trotz der ziemlich hektischen Songs recht gut. Vom Opener "Fast, Loud and Rude" bis zum abschließenden Venom Cover "Witching Hour" (von Gitarrist Max gesungen) fegen die Jungs über die Bühne. Von der ersten EP gibt es "Victim Of Sacrifice" zum Besten und wie auf dem Metal Assault, haut man eine brutale Version von Exodus' "Fabulous Disaster" in die Menge. Definitiv der Sieger des Wochenendes! Anekdote am Rande: Jemand sprach die Band auf den geilen "neuen" Song am Ende des Sets an. Das war leider der schon erwähnte Venom Song...setzen sechs!TM_Nightbreed.jpg

 

NIGHTBREED hatten nun die undankbare (und unverständliche) Aufgabe nach EVIL INVADERS auf die Bühne zu müssen. Das leicht angeschwärzte Thrash der Griechen funktioniert auf Konserve recht gut, auf der Bühne kann man mit EVIL INVADERS allerdings nicht mithalten, dazu sieht das alles etwas zu statisch aus. Ihre etwas an Slayer zu "Hell Awaits" Zeiten erinnernden Songs sind zwar etwas gleichförmig, aber durchaus unterhaltsam. Passenderweise covert man mit "Necrophiliac" einen Song von eben jenem Album.

 

Mittlerweile war man über 90 Minuten hinter dem Zeitplan, was IRON ANGEL nicht daran hinderte den Soundcheck recht gemütlich anzugehen und auch noch ein wenig zu überziehen. Die Halle hatte sich zwar schon merklich geleert, es waren aber noch genug Die-Hard Fans da, die von Beginn an für ordentlich Stimmung sorgten. Leider ist Sänger Dirk Schröder das letzte Ur-Mitglied, das nach dem TM_IronAngel.jpgletzten Reunion Versuch Anfang der 2000er Jahre übriggeblieben ist. Dieser ist aber überraschend gut bei Stimme und bekommt die 30 Jahre alten Songs sehr nahe am Original hin. Trotz des langen Soundchecks ist der Sound allerdings nicht gerade das Gelbe vom Ei. Den ca. 200 Die-Hard Fans ist das Egal. Vom Opener "Metalstorm" an, feiert man die Band und Sänger Dirk freut sich sichtlich, dass nicht alle schon den Heimweg angetreten haben. Die Ansagen könnten allerdings auch von einem Schiffschaukelbremser vom Jahrmarkt sein und die Gestik ist auch wenig Speed-Metal. Das ändert aber nichts an den starken Songs, die IRON ANGEL auf ihren beiden Alben veröffentlicht haben. "Sinner 666", "The Metallian" oder auch "Fight For Your Life" machen mächtig Laune. Nach gut 30 Minuten muss ich aber leider den Heimweg antreten, da noch eine knappe Stunde Fahrt vor mir liegt.

 

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Nun das Interview mit Taunus Metal Booker Andreas Freitag:

 

TT: Andreas, erzähle mal kurz etwas zum Festival. Wie die Idee aufgekommen ist, wie ihr die Bands aussucht und was für Kriterien ihr bei der Auswahl anlegt.

 

Andreas: Wir haben von 2007 bis 2010 im monatlichen Rhythmus kleinere Clubgigs in Bad Homburg und Frankfurt veranstaltet. Hier gelang es uns schon nach relativ kurzer Zeit eine ordentliche Fanbase aufzubauen, die regelmäßig zu unseren Gigs erschien. Ende 2008 verspürte ich dann den innerlichen Wunsch diesen talentierten Bands irgendwie eine größere Plattform anbieten zu müssen. Das war die Initialzündung zum Festival.

Ich bin seit 2007 für das Booking bei Taunus Metal verantwortlich. Hierbei kommt mir natürlich in erster Linie meine mehr als 30jährige Zugehörigkeit in der Metal Szene zugute. In dieser Zeit lernt man schon mal die eine oder andere Band persönlich kennen. Dieser Umstand vereinfacht das Booking auf jeden Fall ungemein, denn beide Partner wissen, mit wem sie es zu tun haben und wie der andere so tickt. Da kommt dann ein Deal auch schon mal einfach zwischen Tür und Angel zustande. Eine weitere Möglichkeit des Bookings bietet unser Kontaktformular für Bandbewerbungen auf unserer Webseite. Hier kommen mittlerweile täglich neue Bandbewerbungen rein.

Das Taunus Metal Festival ist seit Beginn an auf  80iger Jahre beeinflussten Metal ausgelegt. Mit den sogenannten New Metal, Hardcore und „hau einfach mal aufs Instrument drauf“ - Geschichten können und wollen wir uns nicht anfreunden. Diese Musik mag durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, sie passt aber nicht zu uns. Nicht alles was eine Gitarre in der Hand halten kann ist Metal!

Es gab schon einige Kritik der schreibenden Zunft, dass wir zu engstirnig seien. Dadurch bekäme das Festival ja nur einen eigeschränkten Zulauf. Es geht uns nicht darum, möglichst viele Leute nach Oberursel zu holen, um uns damit `ne goldene Nase zu verdienen und auf die Bahamas auszuwandern zu können. Vielmehr steht Taunus Metal dafür unsere Musik in ihrer ursprünglichen Form auf einem bezahlbaren Festival mit einer gesunden Mischung aus „alten Hasen“ und jungen Bands zu präsentieren, die nicht unbedingt alle 14 Tage in unserer Gegend spielen. Ich bin überzeugt davon, dass die Fans, die zu uns kommen, auch gar nichts anderes von uns erwarten.

 

TT: Wie hat sich das Festival in den letzten Jahren entwickelt? Was waren anfangs die Probleme und wie steht ihr aus eurer Sicht heute da.

 

Andreas: Das erste Festival fand 2009 mit insgesamt 5 Bands statt. Damals noch mitten in der Stadt auf dem Rathausplatz in Oberursel, als kleines Tages-Open Air. Damals konnten wir das Festival auch noch ohne Eintrittserhebung ausrichten, da sich die Kosten, die der Verein zu stemmen hatte, in einem verträglichen Rahmen bewegten. Die erzielten Überschüsse haben wir dann in den Folgejahren bis 2011 immer wieder artig auf die Kante gepackt, um unser gestecktes Ziel, ein zweitägiges Festival ausrichten zu können, auch irgendwann einmal zu erreichen.

Die Kulturverwaltung der Stadt Oberursel hat uns bei der Durchführung der Festivals sehr genau beobachtet, hatte ihre anfängliche Skepsis abgelegt und die Ängste vor einer zerstörten Innenstadt, welche man nach den Festivals erwartete, abgelegt. Wir und auch die anwesenden Gäste haben mehrfach gezeigt, dass Metalfans keine wilde Horde von plündernden Kriegern sind.

2012 bot man uns an das Festival erstmals über zwei Tage im Rushmoorpark in Oberursel durchzuführen. Auch dieses Festival verlief ohne Zwischenfälle und noch heute sprechen die damals Anwesenden davon, wie geil die Atmosphäre war. Und vor allen Dingen haben wir das alles immer noch völlig kostenfrei angeboten.

Anscheinend fanden die um den Rushmoorpark wohnenden Schnösel unsere Darbietung jedoch nicht ganz so toll wie wir. Ich muss betonen: Es waren nur zwei oder drei Hansels, die sich hauptsächlich durch die laute Musik belästigt fühlten. Die hatten wohl aber genug Macht, soviel Druck auf die Stadt auszuüben, dass für 2013 keine weitere Genehmigung erteilt werden konnte. Deswegen habe ich mich kurzerhand mit allen Entscheidungsträgern der Stadt Oberursel zusammengesetzt, um nach einer machbaren Lösung zu suchen.

Diese wurde dann mit der Burgwiesenhalle, in der bis heute das Taunus Metal Festival alljährlich stattfindet, gefunden. Auf Grund der extrem hohen Mietkosten für die Halle, wurde es unmöglich das Festival weiterhin kostenlos anzubieten.

Der Verein selbst war zum damaligen Zeitpunkt nicht in der Lage die finanziellen Anforderungen zu stemmen. Nach Rücksprache mit allen 10 Vereinsmitgliedern haben wir uns aber trotzdem dazu entschlossen das Ding anzugehen und zu zocken. Entweder wir sind nach dem 5. Taunus Metal Festival hoch verschuldet oder aber unsere Fans ziehen mit und wir können weitermachen.

Und an dieser Stelle muss ich wieder auf die Taunus Metal Familie zurückkommen. Es war unglaublich, aber alle Stammgäste waren vor Ort und sind den Weg mit uns gegangen. Sicher, ein paar unbelehrbare Nörgler gab’s auch. Das will ich hier gar nicht verschweigen. Der Großteil hat uns aber mit ihrer Anwesenheit den Rücken gestärkt und das 5. TMF zur bis dahin erfolgreichsten Veranstaltung der Vereinsgeschichte gemacht.

 

Zur Frage wie wir heute dastehen: Nun, wie Du siehst sind wir immer noch nicht auf den Bahamas und es gibt uns noch. Bei der immer größeren Konkurrenz gleicht das entweder einem großen Wunder oder wir haben die besten Fans der Welt. Ich tendiere zu Letzterem.

Ansonsten würde ich würde jetzt soweit gehen und behaupten das sich unser Festival mittlerweile zu einer etablierten Veranstaltung gemausert hat. Wir haben jedes Jahr richtig geile Bands aus dem In- und Ausland da. Einige von ihnen haben bei uns ihre erste Erfahrung gesammelt, sind anschließend ganz gut durchgestartet und werden nun auch auf vielen anderen Festivals gebucht. Darauf kann man doch schon ein bisschen stolz sein, oder?

 

TT: Die Bands sind an den beiden Tagen aufgeteilt. Dieses Jahr war der Freitag größtenteils Black-Thrash, während der Samstag traditioneller ausgerichtet war. Ist das Absicht, oder hat sich das bei der Planung so ergeben.

 

Andreas: Das ist in der Tat, absolut beabsichtigt. Wer unser Festival regelmäßig besucht weiß, dass es Freitags immer etwas härter zugeht, während wir den Samstag wesentlich gemischter halten. Einerseits sind in Musikerkreisen die Thrasher eher gerne unter sich, um eben auch mit ihren Fans gemeinsam richtig abhotten zu können. Da fliegen die Matten vor der Bühne oft etwas aggressiver und das wiederum bereitet einigen wenigen traditionellen Metalfans auch schon mal Probleme.

Um das ein wenig zu entschärfen, haben wir das Festival musikalisch gesplittet. Da wir bei unserem niedrigen Eintrittspreis nicht mit Tagestickets arbeiten, weil wir der Meinung sind das 8 Bands am Freitag für 25,00 € oder 12 Bands am Samstag zu diesem Preis immer noch fair sind, kann so jeder selbst entscheiden ob er sich das Gesamtpaket oder eben nur einen der beiden Tage gibt.

 

TT: Wie ist dein Fazit zum diesjährigen Festival? Speziell am Samstag waren die Verzögerungen doch recht heftig. Wo lag hier das Problem? Normalerweise ist das ein Problem der Band, wenn sie die Umbaupause überzieht. Die über 90 Minuten am Ende waren aber schon saftig.

 

Andreas: Einen nicht unerheblichen Anteil dieser heftigen Verzögerung muss ich wohl auf meine Kappe nehmen. Ich kann mich dafür nur bei allen Bands, Fans und freiwilligen Helfern (die ja dadurch auch länger vor Ort bleiben musste) entschuldigen. Ich habe noch keine genaue Information, aber was am meisten Probleme verursacht haben soll, war wohl unser Drumset bzw. die Ständer für Becken. Dazu kamen dann natürlich noch die üblichen Verzögerungen beim Linecheck durch einige Bands.

Wir haben in diesem Jahr leider auf Grund von akutem Personalmangel mit ständig wechselnden Stagehands gearbeitet. Einige von ihnen sind von mir mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen worden. Diese Unerfahrenheit hat ebenfalls dafür gesorgt, dass wir auf der Bühne nicht alles optimal gebacken bekommen haben. Allerdings musste keine der Bands ihr Set kürzen – alle haben das volle Programm gespielt!

Ein abschließendes Fazit zum Festival 2016 kann ich allgemein noch nicht abgeben, da wir für die Auswertung noch ein paar Wochen brauchen werden. Was ich nicht verabsäumen möchte, ist noch einmal ein großes Dankeschön im Namen aller Mitglieder vom Taunus Metal e.V. an alle Fans, Bands und freiwilligen Helfer zu übermitteln.

 

TT: Habt ihr schon einen Termin für nächstes Jahr und stehen schon Bands fest? Gibt es Bands, die ihr unbedingt mal haben wollt, was aber noch nicht geklappt hat?

 

Andreas: Ja der Termin steht bereits fest. Das IX. Taunus Metal Festival findet vom 07.-08.04.2017 an altbekannter Stelle in der Burgwiesenhalle in Oberursel statt. Die ersten Bands sind natürlich auch schon gebucht. Mittlerweile bin ich auf Grund der vielen Anfragen diesbezüglich immer schon ein Jahr voraus. Die ersten Bekanntgaben werde ich sicher in den nächsten Tagen auf der Veranstaltungsseite raushauen.

Zum zweiten Teil deiner Frage: Hahaha… das kann ich nur mit einem Namen beantworten: MANOWAR !!! ;-)

Spaß beiseite, es gibt noch jede Menge anderer Bands, die wir auf der Wunschliste haben. Das wird wohl auch immer eine Frage des Geldes bleiben, um diese Wünsche erfüllen zu können. Und da ist Taunus Metal halt in einen kleinen und engen Rahmen gepresst.

 

(Schnuller)

 

http://www.taunus-metal.de/


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