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Party.San Metal Open Air 2013

Party.San Open Air

(08. – 10.08.2013 - Flugplatz Obermehler, Schlotheim)

 

Immer mehr Wackenleute, leider, zumindest nach meiner Wahrnehmung. Wie furchtbar ist das! Ich meine, warum fahren Leute auf ein Metal-Festival und hören dann drei Tage Top-40-MuSick?

 

Mir hat am Party.San auch immer die gewisse Reinheit gefallen. Nehmen wir zum Bleistift mal die doch recht hohe Pandabären-Quote, die ich persönlich zwar für Arme Wichte halte, die aber darauf hindeuten, dass es hier eben keine Main-Stream-Veranstaltung ist. Auf dem Party.San habe ich stetig die Schwarzwurzler gesehen und deren Anblick doch irgendwie genossen. Nicht in diesem Jahr – dafür habe ich das erste Mal Leute in goldenen Hosen oder im Bananenkostüm erlebt. Ganz ehrlich, das brauche ich nicht, denn mit wachsender Alkoholisierung steigt nicht meine Toleranz, sondern meine Neigung zum Fremdschämen und da reicht mir schon die chronische Flatulenz  meiner norddeutschen Reisebegleitungen.

 

Donnerstag:

Bombs of Hades - Old-School-Death als Opener hat auf dem Party.San hat schon eine gewisse Tradition. Da ich nicht unbedingt der Fan dieser Musik bin und die Band auch nicht wirklich die Speerspitze des Genres darstellte, empfand ich es als akzeptabel, aber nicht mitreißend. Technisch war die Nummer sauber, der Sound war für die frühe Stunde auch gut, die Bühnenshow sehr statisch. Den im Programmheftchen beschriebenen Crustanteil der Schweden habe ich allerdings nicht raushören können. Never the less, deftig war es allemal.

Die Lokalmartadore Farsot hingegen eröffneten den schwarzmetallischen Teil dieses wunderbaren Festivals. Mir hat das recht progressive und doch sphärische Dunkelzorngetöse richtig Laune gemacht. Ein einfach gelungener Vortrag, der mich zum CD kauf angeregt hat - leider nichts gefunden. Der Bassist gewann im Übrigen den Preis für "the fanciest instrument 2013" mit einem 6-Seiter Baureihe Sui Generis!

Denial of God - Positiv war sicherlich die Ernsthaftigkeit des Vortrags (incl. Oreogesichtern) und das mich die Musik wirklich mitriss. Auch die hervorragende Arbeit der Drums und des schwerstverzerrtem Bass hat mir sehr gut gefallen. Kritikwürdig war hingegen die Arbeit der Sologitarre. Sehr untight, keine Bandings oder Vibrati, wo sie dringend nötig gewesen wären... Schade.

Alcest - Eine Mischung aus Postrock und Black Metal habe ich lange nicht genossen - schon gar nicht auf dem Party.San. Bereits der Soundcheck mit Hallorgasmen und Delaykaskaden von Gitarre, wie auch Gesang ließen erahnen, dass sich die gezeigten Musikstile des Party.San in unmittelbarer Zukunft um eine neue, weile doch dr.living.deadweichere Art, erweitert werden. Der klare (mehrstimmige) Gesang wurde in außergewöhnlicher Qualität von den Franzosen vorgetragen. Der ganze Gig war ein echtes Erlebnis. Top! (Olaf)

Wenn es um die Mischung Thrash- / Black Metal geht, macht den Australiern von Deströyer 666 eigentlich niemand etwas vor und die Burschen um Frontmann K.K. Warslut zerlegen sowohl große als auch kleine Bühnen stets mehr als amtlich. An diesem Abend gelang das aber leider nur bedingt! Das lag zum einen am katastrophalen Sound (ein Problem unter dem so einige Bands auf der Hauptbühne zu leiden hatten) und zum anderen an der etwas unglücklich gewählten Setlist. Das rissen auch die viel zu spät kommenden Hits wie „Black City – Black Fire“ oder „I Am The Wargod“ nicht mehr raus. Sehr schade! (Dän)

Aus dem einen oder anderen Grund war es mir nie möglich die Schwarzmetaller um Frontmann Nattefrost live zu sehen. Eine wunderbarer Oldschool Black Metal Show, die ihres gleichen sucht. Das einzige was den grimmen Vortrag von Carparthian Forest noch verschönern konnte, waren die E-Körbchen, die sich konstant in meinen Rücken pressten. Ganz großes Kino.

Legion of the Damned ist für mich eine der überbewertetsten Gruppe überhaupt. Auch der Auftritt auf dem Party.San 2013 mit einer „wir wären gerne Slayer-Show“ haben meine Meinung nicht geändert - wenn überhaupt eher gefestigt. (Olaf)

Die Szenepolizei hatte ja im Vorfeld schon groß gemeckert, was eine Band wie Heaven Shall Burn auf dem Party.San zu suchen habe, aber wie schon bei Immortal im Vorjahr haben die Veranstalter sich auch hier nicht beirren lassen und einen absoluten Kracher gebucht! Wissend um ihren schweren Stand fackelten die fünf Thüringer dann auch gar nicht lange rum und begingen die Flucht nach vorne. Mit einer brettharten Setlist ausgestattet zog die Band alle Register und lieferte eine Bombenshow ab, die zwar wohl nur wenige Scheuklappenträger überzeugt haben dürfte (sofern sich diese die Show überhaupt angesehen haben…), dem Rest aber ein richtig gute Zeit beschert hat. (Dän)

 

Freitag:

Guter Lachs ist in Mitteldeutschland selten, daher musste man die Gelegenheit beim Schopfe packen und Gutalax als Freitagsopener mitnehmen - obwohl Fisch auf verkaterten Magen sicherlich ein Risiko war, konnte ich diese Portion Tschechischen Goregrind sehr gut verdauen.  Tolle Performance die alles niedermetzelte, getreu dem Motto: Nur ein toter Lax ist ein Gutalax. (Olaf)

Das US Trio von Magrudergrind metzelte dann im Anschluss auch gleich schön weiter und besorgte es den Krachfetischisten mit einer energiegeladenen Grindcoreshow, welche von den Fans dankbar mit fliegenden Fäusten und wilden Moshpits gefeiert wurde.

Die Suicidal Tendencies Anbeter von Dr. Living Dead! versuchten dann im Anschluss den Energielevel mit ihrem Thrash Metal aufrecht zu hell-is-openerhalten, leider hatten die vier Bandana tragenden Skelettköpfe aber mit einem sehr leisen und schlechten Sound zu kämpfen, so dass die Songs trotz leidenschaftlicher und guter Performance nicht die gewünschte Wirkung zeigten…

Bei den im Anschluss spielenden  Graveyard war der Sound dann glücklicherweise wieder besser und somit konnten die Spanier gemeinsam mit ihren Fans eine zünftige Old School Death Metal Party feiern, wie sie selbst gestandene Bands an diesem Wochenende nur bedingt hinbekamen. (Dän)

Der von mir und meiner Meute heiß erwartete Auftritt von Coffins war gut, aber nicht geil. Die Japaner sind ja nun auch keine Unbekannten mehr und ihre Harakiri-Style Death/Doom geht einfach durch Mag und Bein. 18 Jahre Erfahrung und 28 Veröffentlichung hat man den Jungs (im Positiven) keinesfalls angesehen. Jung, agil und voll motiviert trifft es hier schon eher. Im Übrigen wette ich um viel Geld, dass in der Whiskyflasche des Sängers nur Tee war! Wer einen halben Liter Whiskey abpumpt ohne sich zu schütteln ist entweder ein Poser oder innerlich tot. Eine kurze Anekdote am Rande: Als ich versuchte ein Moshpit zu eröffnen wurde ich von den Damen und Herren in Reihe zwei darum geben, solchen Unsinn zu lassen. So etwas deckt sich natürlich mit meinen eingangs erwähnten Wahrnehmungen und schafft leider Verdrossenheit auf seelischer Ebene.

Ich liebe die Musik von Shining. Sie ist schwarz und pur und rot und zornig. Aber den Schmok am Micro „nichtse“ ich. Ich „nichtse“ ihn, weil Hass mir zu nahe bei Liebe liegt für einen solchen…(leider muss ich das Review an dieser Stelle abbrechen, da ich als Jurist mit Schwerpunkt Medien- und Presserecht ziemlich genau weiß, wo die in Art. 5 GG garantierte Meinungs- und Pressefreiheit aufhört und das bloße Herabsetzten und die Persönlichkeitsrechtsverletzung beginnt.) Ich ging also nach 10 Minuten und übte das Prüfschema des Verfassungsgerichtes… (Olaf)

Martin van Drunen ist ohne Zweifel eine Frontsau vor dem Herrn und seine Stimme ist auch wirklich einmalig, aber ob die Metalwelt wirklich 3 ähnlich klingende Death/Doom Bands braucht für die er seine Stimmbänder quält, bleibt zumindest für mich fraglich. An   diesem Wochenende ist van Drunen also mit dem Asphyx Ableger Grand Supreme Blood Court zu Gast, der leider maßlos enttäuscht. Zwar werden die Songs solide und ohne große Schnitzer dargeboten, auf der Bühne passiert aber so gut wie gar nichts! Die Band wirkt, von Goldkehlchen van Drunen mal abgesehen, eher lustlos und unsicher und schaut sich fast die komplette Show auf die Füße. Die Zimmerlautstärke tut dazu ihr übriges und bildet gewissermaßen das i-Tüpfelchen auf einem sehr schwachen Auftritt…

Anaal Nathrakh sieht man ja auch nicht alle Tage in unseren Breitengeraden und somit war ich im Vorfeld sehr gespannt auf die Engländer, gehen mir deren Alben doch generell gut ins Ohr. Der Auftritt ging dann auch im Großen und Ganzen in Ordnung, auch wenn die Band sich leider verstärkt um ihre Spätphase kümmerte und ihre frühe „Necrophase“ komplett außen vor ließ. Schade, aber letztlich auch kein Beinbruch.(Dän)

Vomitory hatte ich brachialer in Erinnerung. Den Teil des Gigs, den ich mitbekommen habe, empfand ich mit positiven aber nicht euphorischer Teilhabe. Jungs, das geht besser. Allerdings hatte die schwedische Institution, die es immerhin schon seit 1989 gibt mit dem besten Sound des gesamten Festivals. Im Übrigen gehen die Jungs Ende des Jahres in die musikalische Rente. Mal sehen, wann die erste Reunion-Tour kommt!? (Olaf)

Primordial sind ja auf dem Party.San auch gern gesehene Gäste und speziell der Auftritt von 2011 an gleicher Stelle dürfte zu den besten gehören, denen ich jemals beiwohnen durfte. Die Erwartungshaltung lag also entsprechend hoch und auch wenn die Iren einen soliden Auftritt spielten, war es dennoch kein Highlight. Und auch wenn ich Songs „Empire Falls“ und Konsorten liebe, eine neue Setlist (oder ganz neue Songs) wäre in diesem Zusammenhang natürlich auch nicht verkehrt. (Dän)

Die Schwedischen Urgesteine von Unleashed sind echt alt geworden. Alte Hits hatten sie dennoch leider kaum im Gepäck mitgebracht. Fast nur neues Zeug, und vor allem kein „In The Name Of God“ fand ich persönlich schade und damit leider auch den Gig unnötig. I joined the battalion and it sucked! (Olaf)

Wenn eine Band ihren Auftritt mit ihrem bekanntesten und größten Hit anfängt, dann muss sie schon verdammt desasterdicke Eier haben! Über solche scheinen Dying Fetus zu verfügen, die mit „Grotesque Impalement“ einen schweinegeilen Auftritt einleiteten, bei dem es vom Sound, über die Songauswahl bis hin zur Performance absolut nichts zu meckern gab und der vor allem eindrucksvoll zeigte, warum die Band so weit oben im Billing steht. Geil!

Nach diesem hammermäßigen Auftritt hatten es Hypocrisy natürlich schwer, aber Peter Tägtgren & Co. lieferten ebenfalls eine solide Show ab, an der es rückblickend eigentlich wenig bis gar nichts zu meckern gibt. Die Setlist umfasste sämtliche Hits der Schweden, der Sound war gut, vor der Bühne war es ordentlich voll und die Fans drehten kollektiv am Rad. Also eigentlich alles so, wie man es sich als Band, Fan und Veranstalter bei einem Headliner wünscht. (Dän)

 

Tentstage:

 

Die Tentstage wurde in diesem Jahr von den Schwaben Bleeding Red eröffnet, die das Zelt mit ihrem melodischen Death / Black Metal auch gleich mal ordentlich rockten. Band und Fans hatten auf jeden Fall sichtlich Spaß.

Bei Wound änderte sich das im Anschluss auch nur geringfügig. Das Zelt war mehr als ordentlich gefüllt und die vier Jungs aus der hessischen Hauptstadt spielten eine fette Show ohne großen Firlefanz, die jeden Old School Death Metal Fan zufrieden gestellt haben dürfte. (Dän)

Desertet Fear waren nach dem phänomenalen Gig im Steinbruch eines meiner Festivalhighlights. Leider fand ich den Spielplatz in der Zeltbühne und mit Überscheidung von Anaal Nathrakh und Vomitory ein wenig schade. Der Gig hingegen war ein Ohrenschmaus erster Güte. Tighter klassicher Death Metal und doch mit besten eigenen Ideen gesegnet. Einfach geil und ein echter neuer Stern am Himmel des harten Metals. (Olaf)

Etwas über die Show von Alchemyst zu schreiben ist gar nicht so leicht, denn das was die Band da im Zelt veranstaltet hat, gibt nicht wirklich viel für eine Berichterstattung her. Es gab unendlich viel Nebel, wenige Noten und zähe Riffs und wenig Gesang. Komischer Auftritt, den ich eigentlich nicht weiter bewerten kann…

Was ich aber bewerten kann ist der schweinegeile Auftritt von Fragments of Unbecoming, die den Freitag im Zelt als würdiger Headliner beenden durften. Die Band ist bereits seit 13 Jahren aktiv und der Melodic Death Metal der schwedischen Schule verfehlte auch in Schlotheim scheinbar nicht seine Wirkung, denn die anwesenden Fans gingen vor der Bühne ordentlich steil, was die Band ihnen mit einer energischen Show dankte. (Dän)

 

Samstag:

 

Fiel die Aufgabe des Samstag Weckers in den letzten zwei Jahren noch der Band Cashley zu, durften dieses mal Bonsai Kitten ran. Diese spielen nach eigener Aussage „Killbilly“, was sich als eine Mischung aus Punk Rock und Hillbilly Elementen darstellt. In diesem Stil coverte man sich dann munter durch die Rockgeschichte, was sie scheinbar so gut machten, dass ein Stück wie Alice Cooper’s „Poison“ am Ende sogar dreimal gespielt werden musste.

Metallisch begann der Samstag auf der Hauptbühne mit den Amis von Skeletal Remains. Selbige werden ja momentan tierisch in der Szene abgefeiert und somit war es vor der Bühne auch ordentlich voll. Geboten wurde den Anwesenden eine energiegeladenen Death Metal Show, bei der es wirklich schwer fiel die Rübe still zu halten. carcassEin Cover des Morgoth Klassikers „Bodycount“, bei dem Marc Grewe himself mitbrüllt, half dabei natürlich auch nicht… Sehr starker Auftritt der jungen Kalifornier.

Nach einer solchen Show konnten die Doom-Köpfe von Procession eigentlich nur noch verlieren, was sie trotz einer soliden Show dann im Prinzip auch taten. Vor der Bühne war folglich kaum etwas los und die immer stärker brennende Sonne tat ihr übriges. In einem anderen Rahmen wäre das sicher ein geiler Auftritt geworden, in Schlotheim war für die Chilenen an diesem Wochenende aber leider nichts zu holen.

Bei Hooded Menace verhielt es sich im Anschluss nur unwesentlich anders. Zwar konnte die Band mit ihrem zähflüssigen Death Metal ein paar mehr Leute vor die Bühne ziehen und zum headbangen animieren, als wirklich erfolgreich ist aber auch dieser Auftritt nicht einzustufen. Doom und Sonnenschein passen halt einfach nicht zusammen. Bei Demonical hingegen flog im Anschluss auch trotz knallender Sonne die Kuh und die Schweden gaben von der ersten Sekunde an Vollgas. Die Band spielte ein solides Set mit den Krachen ihrer drei Alben und bot mit „The Order“(?) auch einen überzeugenden Ausblick auf ihr dieser tage erscheinendes neues Album „Darkness Unbound“. (Dän)

Obscura habe ich das erste mal 2006 auf dem Up from the Ground gesehen und mich über die Kinder lustig gemacht, die da auf die Bühne kamen – bis sie zu spielen anfingen. Ein tolle Livepräsenz, technisch anspruchsvolle Song und einen charismatischen Frontmann. All das fand ich damals und heute wieder. Dazu kamen guter Sound und ein angeregtes Fachpublikum. Eine runde, genussvolle Frickelorgie.

Helrunar habe ich 2007 bereits auf dem Party.San gesehen und nur in Maßen genossen. 2013 war hier kein Unterschied zu merken. Auch ging mir die selbstdarstellerische Art des Frontmanns doch gehörig gegen den Strich. Das kann man machen, wenn man Manowar ist, aber Geschminkter Narzissmus ist die Quadratur der venomLächerlichkeit, zumal wenn die Musik wirklich nur Durchschnitt ist. (Olaf)

Die Koblenzer Thrash-/Black Metal Institution Desaster ist ja auch ein gern gesehener Gast auf dem Party.San und somit wurde es bei deren Auftritt auch richtig voll. Die Band um Frontgaul Infernal hielt sich auch nicht mit langen Sperenzchen auf und gab den Headbangern ordentlich auf den Deckel. Egal ob Eigengewächse wie „The Arts of Destruction“, „Teutonic Steel“ oder die Coverversion von „Black Magic“, die Songs trafen stets ins Schwarze und dürften für so manchen steifen Hals gesorgt haben. (Dän)

Wahre Verderbtheit misst sich nicht in der Schminke im Gesicht, sondern in der Wahrhaftigkeit des Zorns, der sich in der Musik katalysiert und alder‘ Vader‘, waren die sauer! Mit einer Verspätung von 20 Minuten (Autopanne!) kamen Impaled Nazarene auf die Bühne, sagten „Fuck the Intro“ und los ging es, was eine Höchstbelastung für den Mischer bedeutete. So waren auch drei Songs vergangen, bis eben jenem Musikkenner am Mischpult auffiel, dass ja auch ein Bassist mitspielt. Ab da war der Gig einfach großartig. Viele alte Hits, wie „Ghettoblaster“ wurden genauso abgefeiert wie aktuelle Songs. Meiner Meinung nach der beste, weil mit Abstand emotionalste und puristischste Gig des Party.Sans 2013.

Carcass sehen und sterben, so dachte ich. Als ich den Sound hörte lachte ich, dann kamen die Tränen. Von meiner Position aus war nichts zu sehen, außer Lichteffekte und nicht zu hören außer einen sterbenden Gitarrenamp und rhythmischen Krach `drumrum. Nach drei Songs ging ich, mit einem enttäuschten Gefühl im Bauch weg. (Olaf)

Hätte der Kollege Olaf besser mal noch etwas abgewartet, denn nach besagten drei Songs (welche soundtechnisch wirklich eine Zumutung waren) wurde der Sound tatsächlich noch sehr gut und Carcass spielten ein geiles Set runter, welches nur aus „Necroticism“ und „Heartwork“ Material bestand. Für die ganz Harten bot man zudem noch „Reek of Putrefaction“ und „Exhume to Consume“ vom „Symphonies of Sickness“ Album, was unterm Strich dann doch einen absolut geilen Auftritt der britischen Legende macht.

Und wo wir gerade bei britischen Legenden sind, im Anschluss folgten ja noch Venom! Die legten dann nach relativ kurzer Umbaupause (mit einer infernalischen Lautstärke ausgestattet) mit „Witching Hor“ los und spielten im Anschluss ein Klassiker Set, bei dem sogar Leute die nicht der Legion angehören so ziemlich jeden Song erkannt haben dürften. Aber eigentlich muss man diese Songs ja so oder so kennen oder? Alles in allem ein gebührender Headliner und ein gelungener Abschluss für ein erneut großartiges Party.San Open Air. (Dän)

 

Tentstage:

 

Das Treiben im Zelt wurde am Samstag von Erazor aus dem Ruhrpott eröffnet. Diese spielen leicht schwarz angehauchten Thrash Metal und machten auch gleich gut Alarm, was die Anwesenden mit ordentlichem Zuspruch quittierten.

Die darauf folgenden Deathronation konnten sich im Anschluss nicht über ganz so viel Zuspruch freuen, legten aber trotzdem eine solide Show hin, die zwar jetzt nicht unbedingt ein Highlight darstellte, aber auch keinen wirklichen Grund zum meckern gab.

Das Sulphur Aeon Debüt „Swallowed by the Ocean’s Tide” sticht für mich klar aus der Masse der unzähligen Old School Death Metal Veröffentlichungen der jüngsten Zeit heraus und somit war ich wirklich gespannt, wie die band das dichte und drückende Material auf der Bühne umsetzten würde. Musikalisch gab es dann auch eigentlich zu beanstanden, showmäßig war das allerdings gar nichts, da die Band sich praktisch kaum bewegte und mehr damit beschäftigt war sich auf die Finger zu schauen statt ordentlich die Rübe zu schütteln.

Die King Diamond Verehrer von Attic wirkten nach den ganzen Death Metal Bands natürlich erstmal etwas deplaziert, lieferten aber trotzdem eine gute Show ab, welche ich mir aufgrund des Gesangs von Meister Cagliostro aber nicht bis zum Ende anschauen konnte. (Dän)

Mein erster Purgatory-Gig war 2000 zusammen mit Cryptopsy. Es war phantastisch. Eine unglaubliche Aufs-Maul-Party, die mich umgehauen hat. Dieser Gig war nichts wirklich anderes. Natürlich waren es andere Songs und auch in Teilen andere Musiker, aber die Aufs-Maul-Party war die gleiche. Wunderbar, zumal die Zeltbühne wieder einmal deutlich besser geklungen hat, als die Main-Stage. (Olaf)

 

 

Fazit Olaf: Trotz meiner eingangs erwähnten Kritik bleibt das Pary.San einfach das Maß der Dinge, was Organisation und gezeigte Qualität angeht. Der neue Campground geht nicht mehr besser, keine ewig langen Schlangen, eine gute und ausgewogenen Händlermeile, sehr gutes und ebenso vielfältiges Essen und akzeptabel freundliche Security. Metallerherz, was willst Du mehr? Weiter so!!!

 

Fazit Dän: Im Prinzip könnte ich hier wieder mein Fazit vom letzten Jahr einsetzen, denn es hat sich an meiner Einschätzung nichts geändert. Das Party.San ist und bleibt für mich DIE Adresse, wenn es um Open Airs für extremen Metal geht. Die Bandauswahl war wieder einmal absolute Klasse und bietet gute Abwechslung in (fast) allen Bereichen der extremen Metal Spielarten. Wenn es in Zukunft auch noch etwas mehr Abwechslung auf der Zeltbühne gibt (nicht immer nur Old School), bin ich rundum glücklich.

 

 

Fotos mit freundlicher Genehmigung von www.hell-is-open.de


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