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Michael Schenker, AC Angry (Mannheim 2013)

Michael Schenker, AC Angry

5.5.13 - Mannheim, Alte Seilerei

 

 

Eine turbulente Karriere hat er hingelegt, der Herr Schenker. Somit konnte man sich auf ein buntes Programm freuen, als der Meister mit seiner hochkarätig besetzten Band an diesem Sonntagabend in der gut gefüllten Alten Seilerei gastierte. Der Altersdurchschnitt vor der Bühne wie erwartet im gehobenen Alter, diverse UFO- und Scorpions-Shirts – alle waren gerne bereit für eine Zeitreise.

 

 

images/live-pic/2013_05/ACAngry.JPGAC Angry

 

Vorher hatten AC Angry noch eine Dreiviertelstunde Zeit, das Publikum anzuheizen. Was recht gut gelang, denn der sehr straighte, hochenergische, rotzige Hardrock ging schwer ab und kam erwartungsgemäß gut an. Das vormals unter dem Namen Taletellers firmierende Quartett zeigte sich prima eingespielt und sehr liveerfahren, die Fans nahmen es dankbar auf. Zwei Kritikpunkte seien gestattet: Wenn fast alle Songs im Uptempobereich angesiedelt sind, wird es irgendwann monoton, und man kann gerne zweimal während des Gigs verkünden „Wir sind AC Angry!“, aber nicht zehnmal. Das ist albern. Ansonsten war’s aber ein schöner Gig, was der Großteil der Anwesenden vermutlich nicht anders sah.

 

 

Michael Schenkerimages/live-pic/2013_05/MichaelSchenker.jpg

 

Die Headliner stiegen dann nach angemessener Pause mit dem alten Scorpions-Klassiker „Lovedrive“ ein. Es war ein erfreuliches Wiedersehen nach langer Zeit – Schenker schien gut gelaunt und trocken, bewegte sich soweit es die kleine Bühne zuließ und zeigte, daß er spieltechnisch nach wie vor eine Ikone ist. Ich habe ihn auch schon weniger fit erlebt, heute aber gab es an seinen Künsten nichts auszusetzen. Kompetent agierten auch die anderen Recken an den Instrumenten: Zweitgitarrist und Keyboarder Wayne Findlay sowie die beiden Ex-Scorpions Francis Buchholz am Baß und images/live-pic/2013_05/MichaelSchenker1.jpgChefgrobmotoriker Herman Rarebell an den Trommeln. Ein lahmes Altherrentreffen war es also beileibe nicht. Und Doogie White am Mikro war in großartiger Form und stahl dem eigentlichen Chef des Abends nahezu die Show. Stimmlich brillant und sehr präzise, kommunikativ und sympathisch, der Überallsänger machte eine hervorragende Figur.

Songtechnisch gab es neben gerade mal zwei neuen Songs („Before the devil knows you’re dead“ und „Horizons“) wie erwartet vor allem Klassiker aus den verschiedenen Stationen der Schenkerschen Karriere. Aus dem Scorpions-Lager wurden neben erwähntem Opener noch „Holiday“, „Blackout“, „Another piece of meat“, „Rock you like a hurricane“ und das geniale Instrumental „Coast to coast“ dargeboten, der UFO-Teil mit „Rock bottom“, „Too hot to handle“, „Lights out“, „Only you can rock me“ und natürlich „Doctor doctor“ berücksichtigt. Und auch aus der MSG-Abteilung kamen natürlich noch einige Klassiker zum Zuge: “Assault attack”, “Attack of the mad axeman”, „Armed and ready“, „Into the arena“…in der Tat, die Band bot eine Zeitreise durch mehrere Jahrzehnte des Schenkerschen Schaffens, sehr fein und von Song zu Song begeisternder. Lediglich die eine oder andere Überraschung wäre noch wünschenswert gewesen, ein bis zwei verschüttete Glanztaten…aber auch so war es ein absoluter befriedigender Auftritt einer hervorragend eingespielten Band, mit einem hervorragenden Doogie White und einem Michael Schenker, der sich sichtlich freute, den einen oder anderen Dämon der Vergangenheit (Alkoholismus, zerbrochene Familie) hinter sich lassen zu können. Hoffen wir, daß er es schafft, sich weiterhin stabil zu halten. Heute dürfte jedenfalls kaum ein Besucher enttäuscht nach Hause gegangen sein.

 

 

Bericht und Foto AC Angry: Till

Fotod Michael Schenker: Oliver Rossow


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