The Gates Of Slumber - The Gates Of Slumber
(Svart Records)
2019 im Zuge des Hell Over Hammaburg Festivals wieder in Originalbesetzung zusammengekommen, präsentiert das Trio Doom in Reinform. Langsam, wuchtig, und gnadenlos schwer. Wer hier an Saint Vitus, Cathedral oder Pentagram denken muss, liegt nicht falsch. Dabei halten die Amerikaner den Anteil an klassischem Heavy Metal, den sie auf „Conquerer“ und „Hymns Of Blood And Thunder“ hatten, auf einem Minimum. Wer auf eine Rückkehr in diese Richtung gehofft hat, wird schon beim ersten Riff von „Embrace The Lie“ eines Besseren belehrt. THE GATES OF SLUMBER gehen 2024 so primitiv wie effizient ans Werk. Bestes Beispiel dafür ist „We Are Perdition“, das mit wenigen Riffs intensiv und durchschlagend wirkt. Besonders live dürfte der Mittelteil einige Fäuste in die Luft treiben.
Der außergewöhnlichste Track auf dem selbstbetitelten Album ist sicherlich „Full Moon Fever“, wo THE GATES OF SLUMBER fast schon beschwingt wirken, ohne dabei an Härte zu verlieren. Das schleppende „The Fog“ und der dynamischere Track „The Plague“ (was für ein furioses Finale!) beschließen das Album. Gerade „The Fog“ zeigt, wie essenziell die trockene, messerscharfe Produktion für den Sound des Trios ist. Chuck Browns zurückhaltendes, aber wirkungsvolles Schlagzeugspiel bildet die Grundlage für die schweren Riffs. Steve Janiaks Bass ist nicht nur unterstützend, sondern oft der zentrale Anker des Songs.
Insgesamt erfinden THE GATES OF SLUMBER das Genre nicht neu. Trotzdem ist ihnen ein authentisches Doom-Album gelungen, das ohne genreuntypische Elemente durchweg zu fesseln weiß.
(Manuel)