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OKKULTIST - O.M.E.N. (Alma Mater Records)OKKULTIST - O.M.E.N. (Alma Mater Records)

 

Hach, wie sehr habe ich mich auf dieses Album gefreut. Die Erwartungen nach dem fulminanten Debüt-Album "Reinventing Evil", der portugiesischen female fronted blackened Death Metaller OKKULTIST, waren natürlich entsprechend hoch. Umso gespannter war ich, wie viel Gewicht das 2016 gegründete Fivepiece um Frontflamme Beatriz Mariano, mit ihrem Zweitschlag "O.M.E.N." nachlegen würde. Mit der Vorabveröffentlichung zu Single & Video des Album-Openers "O.M.E.N. (Omnis Malum Et Noceo)", einem gesprochenen, okkult und düster gehaltenen Epilog, der einer rituellen Anrufung des Gehörnten gleichkommt, trat erste Ernüchterung ein. Wenig repräsentativ und nichtssagend, halte ich diese Album-Einführung in ihrer ausladenden Gesamtlänge von knapp über vier Minuten, für beinahe überflüssig. Ebenso, wie den kurzen Hiddentrack als Pendant zum Intro, beim Ausstiegssong "Crimson Ecstasy". Dies ist auch eine gewisse Art von Timebending – allerdings im negativen Sinne. Ohne diese beiden Schandtaten wäre das Album nämlich auf gerade einmal 33 Minuten gekommen!

 

Trotz ihrer modernen Auslegung, hat das in der Hauptsache der Tradition verpflichtete Quintett aus Lissabon viele starke Old School-Akzente gesetzt, was sich auch immer wieder deutlich in den hervorragenden und besonders hervorzuhebenden klassischen Heavy Metal Gitarrensoli niederschlägt. Frontpeitsche und bekennende Veganerin Beatriz Mariano ist aber, zu meinem großen Bedauern, bei Weitem nicht mehr so ausdrucksstark, wie noch zu "Reinventing Evil"-Zeiten. Das mag zum einen der Tatsache geschuldet sein, dass man ihre angepissten, dämonisch keifenden Gesangsspuren nicht mehr so sehr in den Vordergrund gemischt hat und die Iron Demoness zum anderen auch weniger tonal betonte Gesangsspuren eingesungenen hat. Ihre Vocallines, die dieses Mal etwas mehr in die Mitte des musikalischen Geschehens gerückt sind, klingen dadurch oft zu „flat“, was das 42:39-minütige "O.M.E.N." in meinen Ohren etwas weniger individuell und bei Weitem nicht mehr so eingängig wirken lässt. Foto: Beatriz MarianoDurch das Beatriz gegenüber etwas sympathielos ausgelegte Abmischen, hat man OKKULTIST auch ihres individuellen Charakters beraubt. Eine gewisse Grunddynamik möchte ich den exzellent gespielten Songs gar nicht absprechen, aber sie sind mir etwas zu seelenlos strukturiert, einfallslos „runtergenudelt“ und wirken daher austauschbar. Sorry, aber das ist für mich ein deutlicher Rückschritt. Die Strukturen sind mir zu einfach gestrickt und touchen mich daher selten. Das äußert sich bereits beim thrashig-deftigen Post-Opener "Death To Your Breed" und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Der manische, dynamisch pushende Drive hat sich stellenweise regelrecht in Wohlgefallen aufgelöst. Wo ist die laute, extrovertierte und expressionistische Extravaganz abgeblieben, für die ich OKKULTIST zu "Reinventing Evil"-Zeiten so sehr bewundert und geliebt habe?

 

Da schlägt der vergleichsweise schleppende, dramatisch-verstörende dritte Song "Meet Me In Hell" schon wieder in eine andere Kerbe, gibt sich deutlich zugänglicher und knüpft gerade zum Schluss hin ein wenig an "Reinventing Evil" an, ohne jedoch auch nur im Entferntesten an die Klasse des Erstlingswerks heranzureichen. Die Occult'n'Evil Death Metal Combo hat sich leider etwas zu sehr von dieser groovigen und dynamischen Catchyness entfernt, die sich lediglich im Refrain zu "Blood On Satans Claw" wieder etwas mehr durchzudrücken vermag. Doch auch nach mehreren Durchgängen bleibt bei mir, außer einer gewissen Straightness, nicht allzu viel hängen. Das ist für eine Band wie OKKULTIST schlicht und einfach zu wenig! "O.M.E.N." ist zwar alles andere als ein schlechtes Album, an das viele andere Bands des Genres gar nicht erst herankommen werden, aber was meine anfängliche Freude und Euphorie anbetrifft, war diese doch recht schnell wieder verflogen. OKKULTIST haben ihre individuelle Klasse wie ein Natternhemd abgelegt und durch die vorgenannten Aspekte nur allzu deutlich an Anziehungskraft, Alleinstellungsmerkmal und Wiedererkennungswert eingebüßt. Am herausstechendsten waren da noch die richtig fett gespielten traditionell gehaltenen Gitarrensoli. Schade eigentlich, denn ich habe mir von den neun Tracks, die "O.M.E.N." zu bieten hat, doch wesentlich mehr erhofft. Wenn sich (für mich persönlich) schon ein Coversong als, die mit Abstand beste Komposition des Albums erweist, ist das schon mehr als nur bezeichnend.

 

(Janko)

https://www.facebook.com/okkultistband/

https://www.instagram.com/okkultistband/

 

Checkt die neuesten OKKULT-Videos hier an:

O.M.E.N. [Omnis Malum Et Noceo]:

https://youtu.be/Jjf9OqyXH1U

 

Meet Me In Hell:

https://youtu.be/Z_aPS0M-ENo?list=OLAK5uy_kw303VMFrP8IhV4oAI_EAd8OtmmYvF1E4


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