On The Line
(Leonine)
Der alternde Radiomoderator Elvis Cooney (Mel „Mad Max, Lethal Weapon, Braveheart“ Gibson) macht sich wie üblich zu seiner Mitternächtlichen Call-In Sendung im Radio. Einst gefeierter Radiostar ergeht er sich zunehmend Zynismus sowie rauem und schroffen Ton seiner allnächtlichen Betätigung. So sehr er sich mit Chefin und Teampartnern streitet oder teils mit Abneigung begegnet, so sehr hat er ein offenes Ohr für seine Anrufer und Ihre Probleme. Wobei er aber auch dabei nicht immer Empathie zeigt, sondern den Anrufe(r)n und Sorgen oftmals auch nur mit Spott begegnet. All das bekommt auch der neue Praktikant Dylan (William „The Royals“ Moseley) nicht nur mit, sondern muss auch diese Launen an seinem ersten Tag über sich ergehen lassen. Der Abend nimmt eine bedrohliche Dynamik auf als ein Anrufer mit provozierenden Kommentaren anruft. Bei den Provokationen bleibt es nicht, es entspinnt sich vielmehr eine Nacht voller Anspannung, Nervenkitzel und Todesangst. Die Redaktion um Elvis Cooney, den Praktikanten Dylan und die Assistentin Mary (Alia Seror „Thor – Tag der Entscheidung“ O´Neil) sind in mitten eines Katz und Mausspiels mit einem psychotischen Anrufer, der Elvis Frau und Tochter in seiner Hand hält und droht diese umzubringen. Alles Live und auf Sendung. In dieser Nacht steht für den abgeklärten und toughen Radiostar mehr als nur die Karriere auf dem Spiel.
Früherer Hollywood Star par excellence und Kassenmagnet schlechthin Mel Gibson ist nach Alkohol Eskapaden, Gewaltandrohung gegen seine zweite Frau und antisemitischen Ausfällen relativ schnell zu Hollywoods Enfant Terrible geworden. Nicht mehr viele wollten mit ihm Arbeiten. Nicht alle Hollywood Größen haben sich jedoch von Mel Gibson nach öffentlicher Entschuldigung abgewendet. So gab es starke kleinere Streifen wie „Auftrag Rache“, „Get the Gringo“ und „Blood Father“ oder Auftritte an der Seite von Sylvester Stallone und seinen Expendables sowie mit Sean Penn und einer schauspielerisch starken Leistung in „The Professor and the Madman“. Ansonsten hat auch Mel Gibson das Los vieler gefeierter Stars ereilt und man hat ihn in kleinen und ziemlich schlechten Low Budget Produktionen als namentliches Zugpferd und Nebenrolle ge- oder benutzt. Nichtsdestotrotz schaue ich mir auch diese gerne an, weil Mel Gibson für mich persönlich einfach einer meiner liebsten Darsteller ist. Die Präsenz auf der Leinwand, die Mimik, das Schauspiel und wenn nötig die Physis die er mitbringt, passt für mich. Hat er doch mit genau diesen Zutaten großartige und unvergessene Leinwandhelden personifiziert. Mit neuem Streifen „“On The Line“ zeigt er mal wieder was er kann, wenn auch nur im Heimkino und nicht auf großer Leinwand. „On The Line“ ist vieles. Thriller, Drama, mal komisch sowie mit bisschen Action und doch ganz anders. Nicht nur in den Genrezuschreibungen ist nichts wie es scheint, sondern auch im Plot. Ein Twist hier, einer da und am Ende schaut der Zuschauer im Optimalfall blöd aus der Wäsche. Neben einem gut aufgelegten Mel Gibson tragen den unterhaltsamen und spannenden Streifen noch die jungen William Moseley und Alia Seror O´Neil mit ihrem Schauspiel. Passt!
Die Blu-ray erscheint mit scharfem Bild und sattem Sound in deutscher wie englischer Tonspur. An Extras gibt es außer Trailer und einem kurzen Feature keine weiteren.
(Zvonko)