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Die Powermetaller ELVENPATH aus dem Rhein Main Gebiet haben mit „Pieces Of Fate“ ein neues Album am Start. Grund genug um mal bei Ex Totentänzer und Bandleader Till Oberboßel anzuklopfen und ihm ein paar Antworten aus den Rippen zu leiern. Im Interview gibt’s auskunftsfreudige Antworten zum neuen Album aber auch zu festen Standpunkten der Band sowie zukünftigen Liveattacken. Aber lest selbst was der Hauptverantwortliche für Germany´s Next Topmetal so interessantes zu berichten hat.

 

Hi Till, zu Beginn erst einmal Danke für deine Zeit und für das Interview!

 

Hallo Zvonko, nichts zu danken…ist uns eine Freude!

 

Das letzte Interview war 2011, also als Eure selbstbetitelte Elvenpath Scheibe veröffentlicht wurde. Das ist jetzt 4 Jahre her. Damals wart ihr auf Drummer Suche. Der Posten ist mit Manuel Appel aber mittlerweile stark besetzt. Gibt es sonst noch Neuigkeiten im ELVENPATH Camp – außer natürlich Eurer neuen Scheibe „Pieces Of Fate“?

 

Besetzungstechnisch gab es mehrere Wechsel auf dem Drummerhocker, bis sich schließlich Manuel als der definitive neue Elvendrummer herauskristallisierte. Ansonsten waren wir stabil und sind es mit ihm hoffentlich nun endgültig geworden. Ich habe aber Grund zum Optimismus.

Ansonsten hat sich natürlich viel ereignet. Wir haben viel live gespielt, In- und Ausland nach Kräften abgegrast, soweit das möglich war. Wir haben 2013 eine limitierte Single („Wild Boars of Steel“) veröffentlicht und auch bei unserem Jubiläumskonzert 2012 eine DVD mitgeschnitten. Die ist leider immer noch nicht fertig, wird aber hoffentlich 2015 auch endlich veröffentlicht werden. Wir haben damals an einem Abend drei Sets mit drei verschiedenen Besetzungen gespielt, um die zehnjährige Bandgeschichte abzudecken, das war schon was Besonderes. Ich freue mich, wenn dieser Mitschnitt endlich draußen ist.

Aktuell liegt der Fokus aber natürlich klar auf dem neuen Album, denn daran haben wir auch lange gearbeitet und möchten es der versammelten Metallerschaft gerne ans Herz legen.

 

Ihr habt Euch ziemlich lange Zeit gelassen für die neue Scheibe. Woran lags, am Drummer Casting, beruflichen Verpflichtungen oder wolltet Ihr Fans einfach bisschen zappeln lassen und hungrig machen?

 

Ein bißchen von allem…Besetzungswechsel, viele Konzerte, anderweitige Verpflichtungen. Allerdings wollten wir auch einen Schnellschuß vermeiden und haben uns ganz bewußt Zeit genommen, um die Songs detailliert auszufeilen. Wir sind keinem Label und keiner Veröffentlichungsplanung untertan und können selbst entscheiden, wann wir aufnehmen und herausbringen wollen. Und es ist uns wichtig, daß am Ende alles stimmt. Das kann dann schon mal vier Jahre dauern, was für eine Profiband natürlich nicht akzeptabel wäre – da heißt es schließlich: „Publish or perish!“

Wir haben eine derartige Tretmühle zum Glück nicht nötig, vielleicht dauert es bis zum nächsten Album daher wieder recht lange, vielleicht auch nicht…werden wir sehen. Auf jeden Fall werden wir aber ein Album immer erst veröffentlichen, wenn wir absolut zufrieden sind.

 

An der Songwriting Front scheint sich auch ein bisschen was geändert zu haben. Es scheint, dass die Hauptlast mittlerweile nicht nur auf deinen und Chris (Bass) Schultern liegt, sondern verteilter ist. Obwohl ihr Eurem Stil natürlich treu geblieben seid, lässt sich eine Frische nicht absprechen. Denke da vor allem an einen Song wie bspw. „Sons Of The Bloodcult“, was die bisher härteste Nummer aus dem Hause ELVENPATH ist.

 

Dragutin hat sich diesmal mehr bei den Texten beteiligt und Oliver hat ebenfalls mehr beigesteuert. Das lag allerdings auch daran, daß wir beim Vorgängeralbum noch einigen älteren Songs, die wir noch auf CD verewigen wollten, den Vorzug gaben. Die neuen Songs sind alle auch wirklich neu und wir spielen nun – bis auf den Drummer – bereits seit 2009 zusammen. Das tut der Interaktion und wechselseitigen Kreativität natürlich gut.

Es ist uns auch wichtig, immer frisch zu klingen und dem Hörer neue Elemente zu präsentieren; wir wollen schließlich nicht immer wieder das gleiche Album aufnehmen. Allerdings kommt das auch ganz automatisch, wir müssen nicht krampfhaft versuchen, etwas zu elvenpath picverändern. Man entwickelt sich, greift neue Einflüsse auf, probiert Dinge aus…da kommen die Ideen automatisch. Wir wollten beispielsweise nicht vorsätzlich einen relativ harten Song schreiben, das ergab sich einfach. „Sons of the Blood Cult“ paßt aber hervorragend zu uns und besitzt auch einen dem Härtegrad angemessenen Text. Wir sehen also keinen Sinn darin, uns vorsätzlich einzuschränken. Ich glaube zwar nicht, daß man irgendwann irgendwelche Core- oder Volksmusikelemente bei uns wiederfinden wird, aber unser kreativer Rahmen ist gar nicht so eng gesteckt. Man kann auch unter dem Banner „Power Metal“ vieles angehen.

 

Ebenfalls überrascht war ich von „The Liars´ Dance“. Hab ich das richtig interpretiert, dass ihr da Politikern und ihrem Gewäsch einen mit gebt?

 

Ganz recht, das ist unser Seitenhieb in Richtung Politik. Genauer gesagt handelt der Song von den zahlreichen Versprechen während des Wahlkampfs, die sich nach dem Wahltag in Luft auflösen, wenn klar wird, daß es doch mal wieder nur um die Macht ging. Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren, aber wer erstmal in eine politische Machtposition kommt, kann diese häufig nur erhalten, indem er seine Ideale nach und nach über Bord wirft. Daher vertraue ich niemandem, der mich von einem Wahlplakat herunter angrinst.

 

Gerade ein Song wie dieser ist ja eher selten im Powermetal? Wie wichtig sind Euch auch politische oder sozialkritische Statements in Euren Songs?

 

Ich würde nicht sagen, daß das selten ist. Power Metal wird zwar immer wieder mit Texten über Fantasy und Heavy Metal gleichgesetzt, was es ja auch gibt, aber viele Bands machen doch auch sozialkritische oder politische Texte. Haben wir auch von Beginn an – man denke nur zurück an unser zweites Demo „Gateways“, wo z.B. ein Stück über die Unterdrückung der Kurden drauf war. Auf „Spyrol“ hatten wir auch mehrere politische Stücke, auf „Elvenpath“ immerhin eins, auf „Pieces of Fate“ wieder mehr. Das ist eine Seite, die ebenso zu Elvenpath gehört wie die Texte über Fantasy, über Persönliches oder zum Ruhme des Stahls. Wir sind da für alles offen, solange wir uns damit identifizieren können und Interesse daran finden. Daher wird es vermutlich kein Elvenpath-Album geben, welches nur von Fantasy oder nur von Politik handelt; es werden wohl immer verschiedene Themen vertreten sein. Alles andere wäre uns zu eindimensional.

 

Epische Songs kennt man ja auch vom Vorgängeralbum. Denke da natürlich an die Metal Trueology (bestehend aus Metal Suite 1-4 und den Songs „Metal War“, „War Of Steel“ und „Metalsteel“). Mit „On The Elvenpath“ findet sich auf „Pieces Of Fate“ ein ähnlich epischer Abschlusssong auf der Scheibe. Zufall oder Von Anfang an so geplant? Könnte ja auch ein Markenzeischen werden für noch kommende Alben, die Scheiben auf die Art abzuschließen.

 

Als „On the Elvenpath“ fertig war, war er einfach ziemlich lang geworden, und wir hatten das Gefühl, daß er auf der Schlußposition am besten wirken würde. Da sind wir aber natürlich auch nicht die ersten, die auf eine solche Idee kamen. Man denke an die zahlreichen langen Stücke, die sich am Ende eines Albums wiederfanden: „Hallowed be thy Name“, „To Tame a Land“, „Rhyme of the Ancient Mariner“, „Alexander the Great“ (Iron Maiden), „Highlander (The One)“, „The Kingdom of my Will“ (Lost Horizon), „Knights of the 21st Century“ (Hammerfall), „Beauty of the Beast“, „Song of Myself“, „The Greatest Show on Earth“ (Nightwish), „And then there was Silence“, „Wheel of Time“ (Blind Guardian), „The Odyssey“ (Symphony X)…und das waren jetzt nur die, die mir spontan eingefallen sind, haha.

Solch ein langer, komplexer Song ist wie eine üppige Mahlzeit: Man muß erstmal eine Weile verdauen, bevor man sich z.B. dem Dessert widmen kann. Daher empfiehlt es sich, ihn ans Ende eines Albums zu setzen, denn danach kann erstmal eigentlich nichts mehr kommen.

Ein exklusives Markenzeichen von uns wäre das also nicht und ist auch nicht als solches geplant – allerdings werden wir auf dem nächsten Album tatsächlich wieder einen solchen Song am Ende haben. Der war nämlich schon für „Pieces of Fate“ vorgesehen, dann ergab sich das aber mit „On the Elvenpath“…und zwei lange Abschlußsongs konnte es eben nicht geben. Daher haben wir den betreffenden Song erstmal zurückgestellt, ihm aber bereits die krönende Abschlußposition des nächsten Albums reserviert.

 

Aufgenommen habt ihr „Pieces Of Fate“, soweit ich informiert bin, in den hessischen Kohlekeller Studios. Aufnahmestudio für Veröffentlichungen von Bands wie POWERWOLF und CRIPPER. Seit ihr wegen der Nähe zum Rhein Main Gebiet dort gelandet oder gab es andere Gründe für Eure Entscheidung und wie zufrieden seid ihr selbst mit dem, von vielen Kritikern gelobtem, Endergebnis?

 

Da liegt ein Irrtum vor: Die beiden letzten Alben haben wir tatsächlich im Kohlekeller aufgenommen – aufgrund der räumlichen Nähe, diverser Empfehlungen und überzeugender Klangbeispiele. Die Zusammenarbeit lief dort gut und wir sind auch mit den betreffenden Alben immer noch zufrieden. Für das neue Album wollten wir aber einen Wechsel. Das hatte einerseits pekuniäre Gründe, da der Tagessatz im Kohlekeller in eine für uns nicht mehr finanzierbare Region gestiegen war, zum anderen wollten wir neue Impulse von außen und neue Erfahrungen sammeln.

Wir haben uns daher auf die Suche begeben und sind schließlich im Studio von Uwe Lulis gelandet. Der machte uns ein faires Angebot und konnte uns auch bei einem Vorgespräch überzeugen, daher entschieden wir uns für ihn als Produzenten. Das war eine gute Wahl. Uwe hat hervorragende Arbeit geleistet, uns einige wertvolle Tips gegeben und uns ganz schön gefordert. Die Produktion ist auch unsere bislang beste. So konnte „Pieces of Fate“ ein Album werden, mit dem wir wirklich rundum zufrieden sind. Da bleiben wirklich nur die kleinen Krümel an Ideen übrig, die man immer hinterher nochmal hat.

Und was die Reaktionen angeht: Bis jetzt (Ende Mai, also zweieinhalb Monate nach Veröffentlichung) konnte ich noch kein einziges negatives Review entdecken, und auch die Verkaufszahlen und die Stimmen aus dem Publikum sind sehr erfreulich. Es scheint also, als hätten sich die lange Vorbereitungszeit und die Mühe im Studio ausgezahlt. Nun stehen wir vor der Aufgabe, uns nochmal steigern elvenpath CDzu müssen, haha.

 

Weitere Frage zum Album und dem Coverartwork. Das ist sehr gelungen und mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Wer ist dafür Verantwortlich? Ein Bandfremder Auftragskünstler oder jemand aus Eurem direkten Umfeld?

 

Das Cover stammt von Markus Vesper, der auch unser letztes Album veredelt hat – ebenso wie zahlreiche andere Veröffentlichungen. Wir haben ihm unsere Ideen genannt, und was er daraus gemacht hat, hat uns wirklich umgehauen. Mit den Fotos und dem Cover strahlt das Album eine gleichermaßen festliche wie metallische Atmosphäre aus – genau was wir wollten. Ich hoffe, daß das Album irgendwann mal auf Vinyl herauskommen wird, damit das Cover schön groß wird.

 

Ihr seid ja recht oft unterwegs, jedenfalls in dem Rahmen, den Euch eure Arbeitgeber ermöglichen. Neben regelmäßigen Auftritten in Belgien, jetzt auch Gigs in Frankreich und Griechenland. Wie seid ihr dort angenommen worden und wie ist das Publikum dort im Vergleich zum deutschen Publikum.

 

Der Auftritt beim Rising Fest in Frankreich war hervorragend, wir sind sehr gut angekommen und konnten eine Menge Merchandise absetzen. Beim Up The Hammers in Griechenland war’s ebenfalls sehr schön, wenngleich die Besucherzahl etwas enttäuschend war. Schließlich gilt Griechenland als zweites gelobtes Land des traditionellen Metals neben Deutschland, da hatten wir uns doch ein wenig mehr erhofft, muß ich sagen. Nichtsdestotrotz hat es uns großen Spaß gemacht und wir konnten uns sicherlich einige neue Fans erspielen. Ich hoffe, daß uns diese Auftritte eine Tür geöffnet haben und wir in Zukunft noch das eine oder andere mal auf französischem und griechischem Boden spielen können.

 

Gratulation zum bestätigten Auftritt am 28.11.2015 mit DORO und U.D.O. auf dem BRANN WINTERFEST! Wie habt ihr den ergattert, Pay To Play Prinzip oder konntet ihr die Organisatoren musikalisch überzeugen?

 

Tja, das kam auch für uns recht überraschend. Wir hatten uns für das Brann Open Air beworben, die Veranstalter konnten uns zwar keinen Slot geben, fragten aber dafür an, ob wir nicht dieses Konzert in Leipzig, welches sie auch veranstalten, eröffnen wollten. Die Konditionen waren auch absolut fair – es ist schön, daß bei manchen Veranstaltern offenbar tatsächlich noch gute Musik ausreicht, um sie zu überzeugen. Bei manchen Leuten geht es ja nur mit Beziehungen und der Bereitschaft, sich auf Unsitten wie Pay To Play einzulassen. Letzteres lehne ich strikt ab – erinnere Dich an das erste Gesetz im Kingdom of Metal!

 

Obwohl ihr schon mit SABATON bspw. die Bühne geteilt habt, also große Namen kennt, zählen DORO und U.D.O. ja schon zu Legenden im Metal (nicht nur in Deutschland). Seid Ihr deswegen bisschen nervös (oder kommt das erst kurz vorm Auftritt) oder überwiegt erst mal die Freude auf den Gig?

 

Wir freuen uns ganz riesig auf den Gig! Eine solche Chance wird es so schnell wohl nicht wieder geben und wir werden vor zahlreichen Leuten spielen, die uns noch nicht kennen – also alles potentielle neue Fans, haha. Das Lampenfieber setzt dann vor dem Auftritt ein, da muß man nicht jetzt schon nervös sein. Ist ja auch nicht gerade unser erster Gig. Ich bin sicher, daß wir Leipzig ordentlich rocken werden.

 

Gibt es denn mittlerweile positive oder wenigstens optimistisch stimmende Neuigkeiten in Sachen Plattenlabel? Gibt’s da mittlerweile das eine oder andere, dass Interesse zeigt oder stoßt ihr da weiterhin auf taube Ohren?

 

Die positive Neuigkeit ist: Das neue Album verkauft sich richtig gut, ohne daß wir bei einem Label unterschreiben mußten. Wir haben im Vorfeld der Produktion beraten, ob wir nochmal einen Labeldeal anstreben oder von vornherein auf eine Eigenveröffentlichung setzen sollen. Und da kamen wir schnell darauf, daß wir keinen Grund sehen, uns bei Labels zu bewerben. Der klassische Plattenvertrag bringt einer Band von unserem Status nichts. Heutzutage bekommt man, wenn man nicht gerade Sabaton heißt, doch nur noch ein absolut lächerliches Budget, d.h. man muß fast das ganze Album ohnehin selbst finanzieren. Und hinterher wird man vom Label mit ein paar Freiexemplaren abgespeist und darf am besten auch die ganze Promotion noch selbst machen.

Kurz und gut: Was uns ein Label bieten könnte, bekommen wir auch selbst hin. Wir verkaufen vielleicht nur halb so viele Alben und bekommen trotzdem deutlich mehr Geld rein. Die meisten Verkäufe laufen ohnehin bei den Konzerten und das Internet macht es problemlos möglich, Fans weltweit zu erreichen.

Wir haben also komplett darauf verzichtet, uns bei Labels zu bewerben und sehen derzeit auch keinerlei Grund, warum wir das ändern sollten.

 

Du bist ja mit LUCID DREAMING noch an einem weiteren Projekt beteiligt. Verfolgst du dieses weiter oder tritt das ELVENPATH zu Liebe in den Hintergrund?

 

Das zweite Lucid-Album ist am entstehen, aber es geht ziemlich langsam voran…bis all die beteiligten Personen ihre Parts aufgenommen haben, wird es vermutlich Ende 2015. Ich wäre sehr gerne früher fertig und habe den Großteil meiner Parts fertiggestellt, aber ich muß eben warten, bis die Kollegen Zeit finden, ihren Teil beizusteuern.

elvenpath 2Zumindest ist Elvenpath jetzt wieder recht aktiv, so daß ich beschäftigt bin. Elvenpath und Lucid Dreaming wird es aber auch weiterhin parallel geben. Ich habe noch viele Ideen in mir, die ich umsetzen möchte – da wird also unter dem einen wie dem anderen Banner noch viel Musik auf die Welt zukommen.

Ich gehe momentan davon aus, daß das zweite Lucid Dreaming-Album „The Chronicles Pt. II“ im Frühling 2016 veröffentlicht werden kann. Klopf auf Holz, haha.

 

Du warst ja früher sehr aktiv als Schreiber bei uns beim Totentanz. Fehlt dir das Schreiben mittlerweile oder bist Du beschäftigt genug und entdeckst Du weiterhin neue und unbekannte Bands wie zu Schreiberzeiten oder hat das abgenommen?

 

Ich kann mich nicht über mangelnde Auslastung beklagen und muß sagen, mir fehlt die journalistische Tätigkeit nicht. Ab und zu mache ich ja noch ein wenig, aber mehr muß auch nicht mehr sein. Es hat lange Spaß gemacht, aber irgendwann haben sich die Prioritäten eben verschoben. So beginnen und enden im Leben die Abschnitte.

Neue Bands entdecke ich immer noch, aber eher durch Konzerte und Festivals. Aber durch die Veröffentlichungsflut bin ich da auch nicht so hinterher. Ich schaffe es ja kaum, bei den Bands, die ich schon kenne und mag, Schritt zu halten. Dafür geht bei mir einfach zuviel Zeit für andere Sachen drauf. Aber hin und wieder entdecke ich immer noch neue Perlen und freue mich dann auch immer wieder aufs neue wie Schliemann, als er Troja fand. 

 

Die vorletzten Worte gehören dir und Du kannst loswerden, was noch nicht gesagt wurde oder zu kurz gekommen ist.

 

Vielen Dank an Dich für die Unterstützung und den Platz, den wir hier erhalten haben. Viele Metalgrüße an alle, die bisher gelesen haben – testet unser neues Album an und kommt mal bei einem Konzert vorbei. Alle Daten und sonstigen Krempel findet Ihr unter www.elvenpath.com.

 

Das Interview möchte ich wieder mit deiner liebsten Abschlussfrage beenden, denn vielleicht hat sich ja in den letzten 4 Jahren bei dir der Fokus ja etwas verschoben. Damals hast du auf die Frage „Wenn ihr das Kingdom of Metal regieren würdet, welches wären die ersten drei Gesetze, die ihr erlassen würdet?“ folgendes geantwortet:

 

1)       Abschaffung des Pay-to-play-Prinzips; für die Auswahl von Supportacts zählt ausschließlich deren musikalische Qualität und die Kompatibilität mit der Musik des Headliners.

2)      Festivalveranstalter dürfen Bands lebenslänglich maximal zweimal buchen. Analog zu Gesetz Nr. 1 dürfen keine Gelder oder Sachleistungen angenommen oder gezahlt werden, um bestimmte Bands aufs Billing zu hieven.

3)      Staatlich limitierte Maximalpreise für Karten und Merchandise.

Zuwiderhandlungen werden mit stationärer Volbeat-Dauerbeschallung bestraft. Und ich hätte noch einige weitere Ideen, um das Kingdom of Metal zum wahren Paradies werden zu lassen, aber das wären wie gesagt mal die ersten Schritte.

 

Bleibt´s dabei oder möchtest du das Gesetz um drei neue Punkte erweitern?

 

Diese drei Gesetze haben nach wie vor uneingeschränkt Gültigkeit. Und ansonsten:

4)      Bands müssen mindestens zehn Gigs in kleinen Clubs und Kneipen absolviert haben, bevor sie für Festivals gebucht werden dürfen.

5)      Neue Alben und Re-Releases dürfen zum Schutz der Dynamik einen bestimmten Lautstärkegrad nicht überschreiten. Dieser wird von einem Komitee aus versierten Produzenten der 80er festgelegt. Gesetzesübertreter werden wegen Lautstärkekriegstreiberei angeklagt, es droht erneut die Volbeat-Folter.

6)      Aufgelöste Bands, welche sich reformieren wollen, müssen unter Beweis stellen, daß sie noch in der Lage sind, hohe Qualität abzuliefern. Bei zu schwachen neuen Songs, verlorenen gesanglichen Fähigkeiten, lahmer Performance etc. wird die Reunion-Erlaubnis verweigert.

 

Ich danke Dir für die Zeit und das Interview. Weiterhin viel Erfolg mit ELVENPATH und hoffe auf noch einige starke Veröffentlichungen!

 

Wir tun unser bestes…danke und hail Metal!

 

(Zvonko)

 

 www.elvenpath.com

 


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