Aktuelles Magazin
Totentanz on
Free PDF
Aktuell sind 532 Gäste und keine Mitglieder online
Ofermod - Mysterium iniquitatis
(Shadow/Regain)
Den Namen Ofermod hab ich zum ersten Mal in einem Watain-Interview gelesen, wo Sänger Erik Danielson voll des Lobes über einen seiner Haupteinflüsse sprach. Ofermod selbst bitten selten zum Gespräch und wenn verstehen nur beinharte Antikosmiker und weltferne Magie-Dozenten was sie sagen. Egal, auf musikalischem Weg artikulieren sich die Schweden ganz vortrefflich. Auch “Mysterium iniquitatis” trieft wieder regelrecht vor Bösartigkeit. Die Schweden haben es einfach drauf, perfide Melodien zu schreiben, die sich ein bisschen so anhören, als hätte sie Jon Nödtveit höchstselbst im Fegefeuer geschmiedet. Ausgerechnet beim Opener schwächeln Ofermod allerdings ein wenig in dieser Kernkompetenz.
Der Track ist nicht verkehrt, aber sowohl Melodie als auch Drumming doch ziemlich plump und die Therion-artigen Chöre machen es definitiv nicht besser. Auch das Stück danach wartet mit Chorpassagen auf, allerdings schlüssig in instrumentale Raserei eingebunden. Spätestens nach diesem Stück sind die orthodoxen Schweden auf Minus-Temperatur und lassen in der Folge eine ganze Reihe beachtlich fieser, durch verkommenes Krächzen angetriebenen Kompositionen auf die demütige Hörerschaft los. Trotz aller berechtigten Ergebenheit muss aber festgestellt werden, dass neben Gänsehaut-Material wie “When the blacksmith rises” und “Sacrosanctus” (grandioses Eingangsmotiv!) auch Passagen auf die Platte gefunden haben, die ein wenig an Riff-Monotonie leiden, was umso mehr auffällt, da die Gitarren insgesamt doch ein Stück simpler arrangiert sind als noch auf “Sol nox”.
Macht aber letztlich nix, da Ofermod mit ihren ungekünstelten Ideen sehr oft ins Schwarze treffen und man der Band – genau genommen sind es ja nur Ursänger Nebiros und Gründer Michayah Belphagor - einfach anhört, dass sie Ihren Black Metal verdammt Ernst meinen.
(Chris)
