I.M. Nail - Hyena Sunrise

(Bladebeat)

I.M. Nail haben mit „Hyena Sunrise“ ihr Debütwerk am Start. Durch den shoutigen Gesang sollte man die Truppe aus Koblenz am ehesten in die Hardcore Schublade stecken, obwohl die Songs vom Aufbau und der Spielart her nicht unbedingt alle typischen Merkmale einer HC Kapelle abdecken. Auch wenn dies aus der einen Seite ein Pluspunkt ist, nämlich das man nicht unbedingt andere Bands abkupfert, stellen sich dadurch aber auch ein paar Minuspunkte heraus, denn so hätte man ruhig auch öfter in den Refrains auf Mehrstimmige Shouts setzen können, um diese prägnanter zu gestallten.
Überraschen wird’s aber bei „Angel Amputee“, bei dessen Eröffnungsriff man meint, einer geradliniege Hard Rock Kapelle anzuhören. Dies ändert sich aber schlagartig und es ertönt die gewöhnte Spielart inklusive der für meinen Geschmack arg scheppernden Snare. Der im Refrain einsetzende Frauengesang mag zwar ebenfalls zur Eigenständigkeit beitragen, gefällt mir aber überhaupt nicht und hört sich für mich eher nach gewollt aber nicht gekonnt an. Anders hingegen im überraschenden Mittelteil, bei dem der weibliche Gesang neben den cleanen männlichen Parts viel besser zur Geltung kommt und auch viel besser harmoniert.
Es gibt also auf dem Album durchaus gute Ansatzpunkte, aber genauso auch Parts, die mich total nerven, wie z.b. der irgendwie leiernde Refrain des letzten Songs „A Titghter Love“. Man merkt, alleine durch die vielen Ideen und die Individualität der Band, dass hier Potential vorhanden ist, aber irgendwie erweckt mir die Truppe auch den Eindruck, zu schnell mit nicht richtig durchdachtem Songwriting und ohne klar erkennbares Ziel einen Schnellschuss vollbracht zu haben. Hardcore und Crossover Fans können mal rein horchen, vielleicht sagts ja zu.

(Röbin)

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