KRATER - PhrenesisKRATER - Phrenesis
(Eisenwald)

 

Die Produktion der fünften Kratzbürste "Phrenesis", der deutschen Black Metal Urkraft KRATER aus Chemnitz und Nürnberg, ist nur grob "behauen" und daher klar im erdigen Oldschool Milieu verortet. "Phrenesis", was gleichbedeutend mit Wahnsinn und Geisteskrankheit ist, bezeichnet den Zustand der Raserei oder des Deliriums. Dieser Aspekt spiegelt sich daher auch permanent in den effizient und markant platzierten Wechseln von Power und Pace wider. Das traditionell gehaltene, dennoch druckvolle Hörerlebnis, der 2003 gegründeten Schwarzheimer, ist in seiner melodischen Rohheit tiefgehend wie ein Krater und erinnert mich in Auszügen an die frostkalte und raue Härte von DER ROTE MILAN, an die Progressivität von THE SPIRIT, sowie die Dynamik von PANZERFAUST.

 

Die Texte werden dabei in den wütenden, leicht schizophrenen und aasig gebrüllten Todeshauch von Cave-Growler und Bassist Abortio getaucht, welcher selbige mal in deutscher, mal in englischer Sprache zum Besten gibt. Beim vierten Track erinnert Abortio rein vom Gesang her gar ein wenig an Kevin Russel (BÖHSE ONKELZ) zu "Das Signum des Verrats"-Zeiten, was ihm richtig gut zu Gesicht steht. Ich mag diesen lässigen, kratzig-abgefrazten Gesang. Ansonsten driftet seine Vokalperformance schon mal in sonoren Brust- und Bauch-Gesang oder auch in melancholische Klargesangsgefilde ab. Das folkloristisch, pagantechnisch und leicht melancholisch angehauchte Gitarrenwerk der drei Saitenhexer Ibbur, 3E.3, sowie Z.K. kommt zumeist straight auf den Punkt, wird in den melodischen Leads oftmals im Tremolo angefeuert oder auch mal scharf und squealy serviert. © Mrs.ContrAstLangweilig wird es also schon mal nicht, zumal man dem KRATER-Klangkosmos auch immer wieder moderne Aspekte, sowie eine nicht von der Hand zu weisende thrashige bis punkige Attitüde hinzufügt! Prügelknabe Shardiks nach vorne treibendes Getrümmer pusht das Five-Piece, innerhalb der 43:20 Minuten, die "Phrenesis" zu bieten hat, immer wieder in wilder und ungestümer Raserei nach vorne. Ansonsten lassen sich die 2nd Wave Black Metaller gerne auch mal im atmosphärischen Midtempobereich verorten.

 

Die sieben neuen Kompositionen, welche zwischen 2020 und 2021 im bandeigenen Phrenesis Studio aufgenommen wurden, erkunden laut Aussage der Agnostiker die dunkelsten Ecken der menschlichen Psyche und enträtseln den Geist, sowie das daraus resultierende Chaos. "Phrenesis" bekam von 2022 bis 2023 im Irsins Sound Studio ein Re-Amping, einen analogen Mix und ein Mastering auf den Pelz gezimmert. Das erdige, raue und rohe Stück Schwarzmetall gibt sich in lyrischer Hinsicht der Reise durch den krankhaften Wahn der menschlichen Psyche hin. Musikalisch sind KRATER der Tradition verpflichtet. "Phrenesis" ist somit auch etwas freier interpretiert. Hier wurde nichts künstlich geschönt oder nachträglich aufpoliert. Gut so!!!


(Janko)

 

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Checkt das Video zum Titeltrack hier an:

Hopesmoker - Celestial Apex:

https://www.youtube.com/watch?v=fIObDOrcDRA


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