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Blood Incantation, Oranssi Pazuzu, Sijjin, 12.10.2025 Batschkapp, Frankfurt

                                                               

 

 

                              Blood Incantation, Oranssi Pazuzu, Sijjin, 12.10.2025 Batschkapp, Frankfurt

 
Sonntagabend - immer ein ungünstiger Zeitpunkt für ein langes Konzert, müssen die meisten potentiellen Teilnehmer am Montag wieder buckeln.
 
Trotzdem haben sich an diesem Sonntag überdurchschnittlich viele Zuschauer auf den Weg in die Batschkapp gemacht, um ein wildes Package anzuschauen. Sijjin, die Berliner Death Metaller, Oranssi Pazuzu, Finnlands wildester Black Metal Export und die Death Metal Band der Stunde stehen an.
Eine Stunde nach Einlass starten Sijjin, mit starkem Fokus auf ihrem aktuellen Album „Helljjin Combat“ den Abend. Der recht straighte Metal des Trios verfängt auch schnell. Gerade „Religious insanity denies slavery“ und das finale „Condemned by primal contact“ lassen einige Fäuste in die Luft gehen. Grundsolider, mitreißender Auftritt der Band, für die dies der letzte Tourstop darstellt.
Dass es danach nicht gewöhnlich weitergehen würde, ist schon an der Umbaumusik zu hören. Oranssi Pazuzu beschiessen den Zuhörer mit der amerikanischen Rap-Combo Clipping. Das ist nicht jedermanns Sache. Gleiches gilt dann für die Musik des Acts selbst. Der experimentell, psychedelisch angehauchte Black Metal führt an diesem Abend nur zu Ekstase oder vollkommener Verzweiflung. Der, im wahrsten Sinne des Wortes, vielschichtige Mix funktioniert live jedoch vortrefflich - auch wenn sich eben vieles im (Sound)Nebel abspielt. Nach gut 45 Minuten und sich hauptsächlich auf das aktuelle Album „Muuntautuja“ beendet die Finnen die Folter (für einige). Ein bemerkenswerter Auftritt.
                      
Nach recht kurzer Umbauphase folgt dann die Band, auf die die meisten gewartet haben. Waren die Reihen der Batschkapp schon zu Beginn ordentlich besetzt, füllt es sich nun noch einmal sichtlich. Jung und alt sind gekommen, um die Death Metal der Stunde zu sehen. Dass BLOOD INCANTATION schon einige Wochen auf Tour sind und das aktuelle Album „Absolute Elsewhere“ davor schon einmal auf einer Tournee komplett gespielt haben, merkt man den Herren aus Colorado zu jeder Sekunde an. Jeder Taktwechsel sitzt, das Publikum frisst der Band aus der Hand.
Nach den zwei Longtracks des aktuellen Werks folgen noch verschiedene ältere Nummern aus der Historie. Hier merkt man an der Resonanz des Publikums deutlich, dass nicht jeder mit dem kompletten Katalog vertraut ist. Der Performance tut dies freilich keinen Abbruch. Gerade „The Giza Power Plant“ und das abschließende „Obliquity of the ecliptic“ bleiben Banger.
So endet eine kurzweiliger Konzertabend in Frankfurt. Gerade der Hauptact zeigt, dass es immer noch Bands gibt, die alterübergreifend Fans zusammen- und sogar Extreme Metal ohne Kompromisse auf größere Bühnen bringen können.
 
(Text/Pic: Manuel)

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