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Ride On – Die Zweite ChanceRide On – Die Zweite Chance

(Plaion Pictures)

 

Luo Zhilong (Jackie „Police Story“ Chan) ist ein in die Jahre gekommener und beruflich wie privat abgestürzter Stuntman. Einst gefeierter Star des Hong Kong Cinemas, hat sich der berühmte und gefragte Stuntman nach einigen finanziellen Fehlentscheidungen und einer schweren Verletzung aus der A-Riege der Filmschaffenden verabschiedet. Er lebt abseits der großen Stadt und fern von Luxus mit seinem geliebten Stuntpferd „Roter Hase“ in bescheidenen Verhältnissen. Als ihm eines Tages Schuldeintreiber auf den Füßen stehen und ihm „Roter Hase“ wegnehmen wollen entwickelt er neuen Kampfgeist. Er überwindet sich und nimmt Kontakt zu seiner Tochter auf. Die Entfremdung zwischen den beiden weicht immer mehr zu Verständnis und einem tollen Vater-Tochter Verhältnis. Sie steht im juristisch zur Seite und auch sonst findet er gemeinsam mit „Roter Hase“ wieder Mut. So wird das Duo für Stunts und Filmdrehs engagiert. Vorbei scheint das Leben auf Marktplätzen in denen die beiden für paar Kröten Vorstellungen für Passanten und Touristen abgeliefert haben. Doch über dem neuen Auftrieb schwebt nicht nur das Schuldenschwert und somit die Trennung von Luo und Roter Hase, sondern auch der zu große Ehrgeiz mit dem Luo seinen treuen vierbeinigen Freund und Stuntpartner zu gesundheitlich überfordern droht.

 

„Ride On – Die Zweite Chance“ ist Jackie Chans neuestes und stückweit auch biographisches Werk. So spielt er nicht nur einen wagemutigen und erfolgreichen Stuntman, sondern die Story weist auch durch die schwierige Beziehung zu seiner Filmtochter parallelen zu seinen leiblichen Kindern auf. Auch die Beziehung zu seinem Freund, dem Pferd „Roter Hase“, ist geprägt von Ehrgeiz und Leistungsdruck. Kurz, was Luo/Jackie von sich selbst abverlangt, verlangt er auch von seinem Umfeld ab.

Niemand sollte einen Film erwarten, der auch nur annähernd an unzählige alte Großtaten wie bspw. die „Police Story“ Reihe, die „Armour of God“ Reihe oder sonstige Kracher die bis in die frühen ´00er Jahre reichen. Das hat zum einen damit zu tun, dass Jackie Chan mit seinen 68 Jahren eben auch kein junger Hüpfer mehr ist - zu viel der Knochenbrüche und waghalsigen Stunts – und von seinem Schaffen gezeichnet ist. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass die Rollen und Drehbücher, wie auch die gesamte Inszenierung jüngerer Filme (bspw. „Vanguard“, „Bleeding Steel“, „Dragon Blade“) zu wünschen übriggelassen haben. Da war vieles leider nur schlecht und nicht einmal Mittelmaß. Mit „Ride On“ liefert Jackie auch keine Groß- oder Glanztat ab, hat aber einen soliden und unterhaltenden Film abgeliefert, der sehr stark in Erinnerungen schwelgt und Emotionen bedient. „Ride On“ ist viel Drama, bietet Comedy, ein sympathisches Mann-Pferd Gespann sowie Jackie Chan typische Action und Fights (wenn auch die Bewegungen nicht mehr ganz so geschmeidig sind und der verrückte Kerl seine Stunts nicht mehr alle selbst macht). In erster Linie aber ist „Ride On“ ein Film über Liebe, Loyalität Leidenschaft zu seiner Familie, seinen (tierischen) Freunden, seiner Arbeit. Darüber hinaus ist er den Stuntmännern und Stuntfrauen sowie den Teams hinter den Kameras gewidmet. Immer wieder sieht man Einspielungen alter Stunts und Filme von Jackie Chan, Anspielungen in Form von Trainingseinheiten oder Statuen an seine waghalsig(st)en Manöver. Ein Stückweit feiert er sich somit auch (zurecht) selbst. „Ride On“ wird sicherlich viele alte und mittlerweile auch enttäuschte Fans nicht zurückgewinnen. Das liegt zum einen an den schlechteren Veröffentlichungen der letzten Jahre aber zum anderen auch an den privaten Kontroversen (Chans starke Bindung an Festland China und Politik, das eher unrühmliche Verhältnis zu seinen eigenen Kindern). Schafft man es jedoch diese Aspekte auszublenden und sieht sich Filme mit dem Mann gerne an, dann ist „Ride-On“ eine der besseren Veröffentlichungen Jackie Chans der letzten Jahre und der Film kann ohne weiteres zu einem unterhaltsamen Abend beitragen.

 

Die Blu-ray erscheint bei Plaion mit sattem Bild und kräftigem Sound. Im Bonusbereich finden sich kurze Making Of Features und Trailer.

 

(Zvonko)


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